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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verwehenden Impuls der Monica-Medusa. Er erkannte, daß sie vernichtet worden war.
    Das war mehr als ärgerlich. Aber sie hatte in einer Panikreaktion alles verdorben, und fehlerhafte Diener konnte Leon nicht gebrauchen. So konnte er sich die Hinrichtung ersparen, wenn die Medusa bereits tot war.
    »Nur gut, daß ich damit gerechnet habe«, murmelte er grimmig.
    »Wir haben ja noch Ersatz. Was mögen sie sich alle wundern, wenn die Getötete wieder lebt…«
    Er befahl Parker, die Gefangene heraufzubringen und vor einen großen Spiegel zu führen, während er selbst sich um das Schlangennest kümmerte. Beide Spiegelbilder zusammen erst, mit Magie ineinander kopiert, ergaben die künstliche Medusa.
    Binnen kurzer Zeit entstand eine weitere Ausgabe der Monica-Peters-Medusa, die so handeln würde wie ihre Vorgängerin: Im Sinne ihres Herrn und Meisters.
    Danach versuchte Leon, sich wieder um die Entflohene zu kümmern, der er den Schatten nachgesandt hatte.
    Zu seiner Überraschung mußte er erkennen, daß die hypnotisierte Sklavin die Telepathin hatte entweichen lassen, und zu allem Überfluß war auch noch die Polizei unterwegs, um ein Protokoll wegen eines gestohlenen Wagens aufzunehmen.
    Leon tobte.
    Er befahl dem Schatten, die Sklavin für ihr Versagen zu bestrafen, ehe er zu ihm zurückkehrte. Der Schatten gehorchte. Als die Polizeibeamten die offen stehende Wohnung betraten, fanden sie nur noch eine Tote vor.
    Aber die Todesursache – ließ sich nicht feststellen…
    ***
    Nicole kam gerade bis zum Rand des großen Motelgeländes, wo die Zubringerstraße zum Highway begann. Ein großer Wagen schoß ihr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit entgegen. Entsetzt erkannte Nicole, daß sie vergessen hatte, die Scheinwerfer des Mercedes einzuschalten. Sie war vom beleuchteten Gelände gekommen und hatte an alles andere, aber nicht daran gedacht, die Fahrzeugbeleuchtung einzuschalten. Ein Fehler, wie er jedem einmal unterlaufen kann.
    Dadurch aber war sie jetzt an der Hell-Dunkel-Grenze zur Ausfallstraße so gut wie unsichtbar. Der Lenker des entgegenkommenden Wagens konnte sie bei dieser Geschwindigkeit überhaupt nur mit sehr viel Glück erkennen.
    Nicole griff noch zum Drehschalter, ließ es dann aber wieder. Sie zwang den Mercedes, der noch langsam rollte, zur Seite und kam von der Straße ab. Die Wagenschnauze senkte sich die leichte Böschung hinunter. Nicole trat auf die Bremse und brachte das Fahrzeug zum Stehen.
    Den Straßenkreuzer, der ihr entgegengekommen war, erwischte es. Der Fahrer mußte den entgegenkommenden Mercedes im allerletzten Augenblick gesehen haben und versuchte ebenfalls eine panische Ausweichreaktion. Der Chevrolet kam ins Schleudern, drehte sich mitten auf der Straße und knallte mit dem Heck gegen einen Alleebaum. Es knirschte häßlich nach verbogenem Metall.
    Auch das noch , dachte Nicole. Hoffentlich ist den Insassen nichts passiert…
    Es würde Komplikationen geben. Nicole war Ausländerin. Die Behörden würden eine langatmige und verwickelte Klärung der Einzelheiten in Gang bringen, die in aller Regel – und in diesem Fall zu Recht – zu Ungunsten des Angeklagten ausging.
    Nicole stieg aus.
    Am Chevrolet öffnete sich die Fahrertür. Also konnte zumindest der Fahrer nicht sonderlich verletzt sein, dachte Nicole. Hart war der Aufprall ja auch nicht gewesen, hatte den oder die Insassen höchstens durchgeschüttelt und, falls sie sich nicht angeschnallt hatten, gegen Türen und Fenster geschleudert.
    Dann weiteten sich Nicoles Augen überrascht. Ein blondes Mädchen kletterte aus dem Wagen – keinen Faden am Leib – und begann sofort in Richtung Feld zu laufen, um im Dunkel der Nacht unterzutauchen.
    Blondes Mädchen…
    Nur für Sekundenbruchteile hatte Nicole das Gesicht sehen können, aber Gesicht und Körper sagten ihr alles. Sie kannte das Mädchen zu gut.
    Uschi Peters!
    Die zweite Medusa!
    Die Schlangenhaare waren nicht zu sehen. Wahrscheinlich hatte die Uschi-Medusa sie verschwinden lassen, weil sie sonst damit zu sehr aufgefallen wäre. Aber fiel sie nicht schon so genug auf?
    Nicole tauchte blitzschnell wieder in den Mercedes ein und griff nach den Waffen, die sie auf dem Beifahrersitz bereitgelegt hatte – die Silberkugelpistole und den Ju-Ju-Stab. Sie fürchtete zwar, daß sie mit beiden nicht viel gegen die Medusa ausrichten würde, aber sie mußte es zumindest versuchen. Möglicherweise besaß diese Medusa irgend einen Schwachpunkt, denn sonst hätte sie doch nicht

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