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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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trieb.
    Der Körper der Rothaarigen löste sich auf, und die Kleidung fiel zu Boden. Die neu entstandene Monica-Medusa hob die Sachen auf und legte sie an. Nick Parker zerrte Monica Peters davon, zurück in den Keller, und kettete sie wieder an.
    Monica war verzweifelt. Wenn es Zamorra nicht gelang, diesen Leon unschädlich zu machen, würde sie selbst auf dieselbe Weise sterben wie die Rothaarige. Monica wußte nicht, ob die Rothaarige Leon freiwillig gedient hatte oder dazu gezwungen worden war – aber selbst wenn sie es freiwillig tat, hatte sie ein solches Ende nicht verdient. Leon war ein Killer, ein Dämon.
    ***
    Der Sheriff von Bisbee ließ nach einem gestohlenen Chevrolet suchen. Die Besitzerin war kurz nach der Diebstahlsmeldung tot in ihrer Wohnung gefunden worden! Der Verdacht auf Mord lag nahe, wenn auch keine Todesursache erkennbar war. Aber Genaueres mußte am nächsten Vormittag erst die gerichtsmedizinische Untersuchung erbringen. Sheriff Cox ließ die Leiche nach Tucson bringen.
    Und er ließ nach dem gestohlenen Wagen fahnden. Möglicherweise war der Dieb der Täter.
    Stannick und Cortez, dessen Vorfahren aus Mexiko nach Arizona herüber gekommen waren, fuhren Streife. In einer kleinen Stadt wie Bisbee war kaum mal etwas los, und deshalb hatte Sheriff Cox auch nur fünf Deputies zu seiner Unterstützung. Stannick und Cortez hatten zufällig Nachtdienst, und deshalb waren sie jetzt aktiv.
    Cortez meuterte.
    »Immer, wenn etwas los ist, haben wir gerade Schicht, verdammt. Der Alte selbst nie, allenfalls stellt er sich mal selbst mit der Speed-Gun an den Highway und macht Paßfotos von Schnellfahrern… nur wir, verdammt noch mal. Wir müssen immer ran. Perkins schiebt die laue Tour und hat immer Glück …«
    »Haben wir vielleicht auch«, sagte Stannick trocken. Er schob den Kaugummi von der rechten in die linke Backe. »Wer aktiv ist, wenn was passiert, sammelt Beförderungspunkte.«
    »Über Streifendienst in Bisbee kommen wir doch ohnehin nicht raus«, beschwerte sich Cortez. »Verdammt, als ich zur Polizei ging, habe ich immer davon geträumt, Verbrecher zu fangen wie Jerry Cotton. Und was ist? Streifenfahrten bei Nacht. Den geklauten Chevy finden wir doch nie, von dem mutmaßlichen Mörder dieser Frau ganz zu schweigen. Da rückt morgen ein Heer von G-men vom FBI ein, übernimmt großzügig die Ermittlungen und heftet sich den Erfolg an die Fahnen. Und wir haben die Dreckarbeit und schauen in die Röhre.«
    »Vielleicht kommt ja dein Vorbild Jerry Cotton persönlich…«, stichelte Stannick.
    Cortez reagierte nicht darauf.
    »Schau mal«, sagte er. »Ist das nicht ein Chevy?«
    Der Wagen kam über den Zubringer zu »Mary’s Motel« und bog auf den Highway ein. »Versuch doch mal das Kennzeichen zu entziffern. Eine Beule hat er auch schon«, sagte Cortez.
    »Das ist der Chevy«, sagte Stannick heiser. »Er biegt schon wieder ab.« Er griff nach dem Funkgerät und schaltete auf Sendung. »Stannick an Zentrale. Wir haben den gestohlenen Wagen. Er biegt gerade vom Highway 80 auf die Bundesstraße 92 ab. Vielleicht will er nach Naco oder über die Grenze nach Mexiko.«
    »Abfangen, Jungs«, krächzte Sheriff Cox, der selbst noch Überstunden im Büro machte.
    Stannick nickte Cortez zu.
    »Dann verpaß deinem Zossen mal ‘ne Kiepe Heu«, sagte er. Er griff zum Schulterholster und überprüfte seine Dienstwaffe. »Den Vogel packen wir uns mit Christbaum und Posaune.«
    Cortez drückte den Doppelschalter in die Arretierung. Auf der Dachträgerbrücke begannen die beiden Rotlichter zu flackern, und als er den Hupknopf niederpreßte, setzte die auf- und abschwellende Sirene ein. Der schwarzweiß lackierte Polizeiwagen schoß mit einem mächtigen Satz vorwärts und hinter dem gestohlenen Chevrolet her.
    ***
    Nachdem der Mann, der sich zur Zeit Nick Parker nennen ließ, Monica Peters wieder in Ketten gelegt hatte, machte er sich daran, einen weiteren Auftrag Leons zu erfüllen. Sein Herr und Meister wollte Zamorra als Statue besitzen, und es bestand die Möglichkeit, daß die Medusa vor ihrer Vernichtung noch gekämpft hatte. Vielleicht war ein Opfer versteinert zurückgeblieben, vielleicht gab es auch Spuren, die unbedingt getilgt werden mußten.
    Leon hatte Parker erklärt, wo ungefähr sich das Ende der Medusa abgespielt haben mußte. Dort befand sich neben der Straße ein kleiner Wald. Parker nahm den Cadillac der Rothaarigen, weil die Fahrzeuge in der Garage nicht fahrbereit waren, und fuhr die

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