0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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und an der Vorderseite offen.
    Auf seinem Kopf saß der schwarze Hut mit einer sehr breiten Krempe, die zu Wellen gebogen war.
    Natürlich verdeckte eine Sonnenbrille seine Augen. Auf dem Gestell schimmerten kleine Diamantsplitter. Diesen Tick hatte er sich von Elton John abgeschaut.
    Sein Gesicht war solariumbraun, und als die auf ihn wartenden Jugendlichen klatschten, verzog er die Lippen zu einem kalten Lächeln.
    Dabei genoß er die Ovationen. Früher hatte er bei anderen geklatscht, heute war es umgekehrt.
    Lässig schleuderte er die Tür zu. Sie fiel mit dem für einen Jaguar typisch satten Geräusch ins Schloß.
    »Slick!« rief jemand, »dürfen wir den Wagen putzen?«
    Der »Star« drehte sich um, warf einen Blick auf die Karosserie und nickte nach einer Weile. »Ja, sicher.«
    Die Jungs stimmten Jubelgeschrei an.
    Slick griff in die Tasche, holte einige Geldstücke hervor und warf sie zwischen die Helfer. Die Pennies blitzten im Sonnenlicht, während Slick zuschaute, wie sich die Kinder um sein Geld rissen.
    Dann ging er.
    Und wieder schritt er nur. Hinter den dunklen Gläsern der Brille bewegten sich seine Augen. Die Blicke waren überall. Vor allen Dingen tasteten sie die Rückseiten der Häuser ab und forschten nach Menschen, die hinter den Fenstern hingen und schauten, wenn der King ankam.
    So war es immer.
    Aus der rechten Tasche zog Slick einen Schlüssel hervor und öffnete die Tür zu ihrem Schuppen.
    Schuppen war nicht der richtige Ausdruck für diese Unterkunft, auch wenn er von außen so wirkte.
    Im Innern gab es weder Ziegelsteine noch Beton zu sehen, da waren die Wände mit edlen Hölzern verkleidet, und über der Tür hing ein Schild mit dem Namen der Gruppe.
    HEART AND DEVIL Ein Name, der in der Londoner Szene Furore machte und bald auch in Übersee bekannt sein würde.
    Die Unterkunft war geteilt worden. Die eine Hälfte wurde von der großen Bar und dem Versammlungsraum eingenommen, in der anderen befand sich das mit modernster Elektronik eingerichtete Studio, und hier standen auch die Instrumente der Gruppe.
    Ein Schlagzeug, die teuren Ovation-Gitarren, Mischpulte, Synthesizer und Lautsprecher.
    Sie wollten an diesem Tag keine Musik machen, sondern über die neue, die zweite LP, sprechen. Es gab da noch einige Veränderungen bei den Texten, zudem hatte sich jemand angesagt, der als Manager für die Gruppe fungieren wollte.
    Das paßte ihnen allen nicht. Vor allen Dingen hatte der Mann seinen Namen nicht genannt und sich nur brieflich angekündet. Jedes Mitglied der Gruppe war fest entschlossen, ihm eine Abfuhr zu erteilen. Wenn der Kerl sich dann bockbeinig anstellte, würde sie zu den früheren Methoden greifen, und die hefteten noch fest in ihrem Erinnerungsvermögen.
    Wenn Slick das Home betrat, ging er stets nach dem gleichen Ritual vor. Er zog seinen Mantel aus, diesmal war es der Pelz, und hängte ihn an einen Haken. Auch die dunkle Brille verschwand, nur den Hut behielt er auf, denn die Kopfbedeckung sollte seine schütteren Haare verdecken. Man konnte es schon als Glatze bezeichnen. Nur bis zum Nacken hinunter hingen noch einige Strähnen.
    Und wie immer öffnete er die Bar, Das geschah elektrisch. Auf Knopfdruck fuhr eine Wand zur Seite und gab den Blick auf eine Batterie von Flaschen nebst Gläsern frei. Kühlschlangen sorgten für die nötigen Temperaturen, und in kleinen Kühlschränken lagerte das Eis. Zwei Würfel nahm der Mann hervor, schleuderte sie in ein Glas und goß Whisky darüber. Er ließ die »kostbare« Flüssigkeit zweimal kreisen, bevor er einen Schluck nahm und mit dem Glas in der Hand zu der Sitzgruppe aus weichem Leder schritt. In einen Sessel ließ er sich fallen.
    Die Beleuchtung paßte zur Bar-Atmosphäre. Sie war schwach, farbig und erinnerte an eine Stimmung zwischen Tag und Traum. Die Gruppe wollte dies. Nach hartem Üben zog man sich stets in diese Oase zurück und nahm einen Schluck.
    Natürlich war die Rolex mit Brillanten besetzt. Als Slick einen Blick auf das Zifferblatt warf, stellte er fest, daß die Zeit des Treffens bereits überschritten war. Pünktlichkeit konnte man den anderen auch nicht mit Gewalt einbläuen. Vor allen Dingen Sena nicht. Sie kam, wann sie wollte, und ließ ihre Launen zumeist an anderen aus.
    Ein satter Sound erreichte Slicks Ohren. Für manche Leute war es Musik, für ihn weniger, er liebte schnelle Wagen, während die beiden männlichen Mitglieder der Gruppe mehr für heiße Öfen schwärmten und besonders die Marke