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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seitenstollen. Seine Hacke ist verschwunden. Ich bin jetzt der einzige hier unten. Vielleicht gibt es noch andere Bergwerke auf diesem Planeten.
    23-10-2434.
    Ich bin krank. Habe mich seit ungefähr einem Jahr nicht mehr gewaschen und habe Krätze am ganzen Körper. Leichtes Fieber. Aber wenn ich die Hacke einen Augenblick aus der Hand lege, trifft mich ein Peitschenschlag.
    03-03-2435.
    Gott verfluche die Gläsernen!
    10-06-2435.
    Ich glaube nicht mehr an Rettung. Nur die eine Hoffnung hält mich noch aufrecht, daß ich eines Tages einen der Gläsernen vor mir habe, um ihm den Hals umzudrehen.
    30-10-2435.
    Bin bald am Ende. Kann mich kaum noch auf den Beinen halten.
    03-01-2436.
    Heute ist wahrscheinlich der letzte Tag...
     
    *
     
    Harper steckte das Büchlein zu sich, ohne zu wissen, was er tat. Er empfand den fast unwiderstehlichen Drang, vor Wut und Trauer laut zu schreien.
    Jemand fing an zu lachen. Es war ein merkwürdiges, kaltes Lachen, das leise begann und sich rasch zu brüllender Lautstärke steigerte - wie das Lachen eines Irren - um schließlich da, wo es am lautesten war, abrupt abzubrechen. Die Leute von Pembroke lachten so, wenn der Zorn sie überwältigte. Harper wandte den Kopf und sah durch die Heimscheibe Christophers verzerrtes Gesicht.
    Link stand auf. Er war neben dem Toten niedergekniet, um ein stilles Gebet zu verrichten.
    Seine Stimme klang kalt und beherrscht, als er sagte: „Wir verlieren Zeit, indem wir hier herumhocken."
    „Hier herumhocken", erwiderte Christopher zornig. „Hast du nicht genug Seele im Leib, daß du..."
    Link wirbelte herum.
    „Habe ich!" schrie er wütend. „Genauso wie du. Deswegen liegt mir dran, so schnell wie möglich mit einem der Gläsernen zusammenzukommen!"
    Harper hatte Link noch nie in dieser Verfassung gesehen. Christopher nickte ihm schweigend zu. Sie wandten sich ab und schritten den Stollen entlang zurück zur Halle.
    Harper war innerlich aufgewühlt, aber er übersah das Risiko nicht, das jeder einging, der auf der Basis aufgepeitschter Gefühle eine Entscheidung treffen wollte. Mit Gewalt zwang er sich zur Ruhe. Als der Ausgang des Stollens in Sicht kam, war sein Plan fertig.
    Er würde die Roboter nach dem Stollen suchen lassen, den Heimstaetter als Fluchtweg benutzen wollte. Er führte nach oben - wenigstens hatte Heimstaetter fest daran geglaubt. Und den Gang, den Suluth und Heimstaetter nach jeder Schlafperiode benutzt hatten, um von der Schlafhalle ins Bergwerk zu kommen. Die Schlafhalle mußte einen anderen Ausgang haben - einen, der zur Oberfläche führte.
    Und irgendwo zwischen hier und der Oberfläche saß der Feind.
    Er zog das Büchlein wieder aus der Tasche und öffnete die letzte Seite. Unbeschreibliches Mitleid mit dem zu Tode Gequälten stieg in ihm auf. Wie sorgfältig hatte er die Schlafperioden gezählt, um seine Zeitrechnung auf dem laufenden zu halten.
    Daran, daß er sich trotzdem verrechnet hatte, trug er keine Schuld. Die Zeit zwischen zwei Schlafperioden dauerte eben nicht vierundzwanzig Stunden. Suluths letzte Eintragung war mit dem dritten Januar 2436 datiert. Heute war aber erst der 25. November 2435.
    Unter der Mündung des Stollens zögerte Harper eine Sekunde. Die Roboter standen ruhig, die metallenen Hüllen in mattem Glanz unter der Schicht von Staub, die sie in der Wüste aufgesammelt hatten. Harper fühlte eine grimmige Entschlossenheit. Ken Suluth und die fünfhundert Männer von der EX-10687 wurden nicht ungerächt bleiben - ebensowenig wie die Tausende anderer, die vor ihnen in diesen Hallen gestorben waren.
    Er trat in die riesige Halle und schritt auf seinen Paladin zu. der noch an derselben Stelle wartete, an der er ihn zurückgelassen hatte.
    Er ging drei, vier Schritte. und Christopher und Link folgten ihm dicht auf den Fersen, da erhielt er den ersten Schlag.
    Wie Feuer fuhr es ihm durch den Körper, setzte Nerven und Muskeln außer Takt und schleuderte ihn mit Wucht zu Boden. Wellen brennenden Schmerzes brachen über ihm zusammen. Rings um ihn wurde es schwarz. Ein einzelner Gedanke schoß ihm mit eindringlicher Klarheit durch den Verstand und fügte zu dem physischen Schmerz seelischen hinzu: In seiner Erregung über Ken Suluth hatte er vergessen, daß sie sich nach wie vor in einer Falle befanden. Der Gegner hatte sie jetzt geschlossen.
     
    *
     
    Das Verhalten des Feindes hatte nicht nur Iraloth, sondern auch Ül überrascht, und das war selbst wiederum überraschend; denn während der vergangenen

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