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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgehängten Lampen erleuchtet und wand sich weiter, als Harper zunächst vermutet hatte, durch den Fels. Die Wände waren zerrissen und zeigten hier und dort Spuren eines Werkzeugs, das nach dem kostbaren Kristall gesucht hatte.
    Von den gefangenen Terranern, überlegte Harper, hätte der Gegner hier unten nur diejenigen einsetzen können, die gegen den Einfluß der Kristalle gefeit waren. Das konnten nicht allzu viele gewesen sein. Jedes ungeschützte Gehirn, das der konzentrierten Ausstrahlung der Kristallmasse auf so kurze Distanz ausgesetzt war, mußte innerhalb von Stunden zusammenbrechen.
    Christopher, der voranging, stieß plötzlich einen halb erstickten Schrei aus und war mit einem wilden Satz um die nächste Gangbiegung verschwunden. Link und Harper eilten hinter ihm her. Sie schossen um die Biegung herum und sahen Christopher acht Meter weiter am Boden knien - über einer Gestalt, die mit dem Gesicht nach unten am Boden lag.
    Die Gestalt trug die mattgrüne Uniform der Flotte des Solaren Imperiums. Christopher hatte sie vorsichtig bei den Schultern gepackt und richtete sie langsam auf. Der Schädel des Unbekannten sank mit einer merkwürdig linkischen Bewegung zur Seite. Der Mann war ohne Zweifel ein Terraner. Er konnte noch nicht allzu lange tot sein. Er war starr, aber noch ließ er kein Zeichen der Verwesung erkennen.
    Er mußte ein Werkzeug gehabt haben, denn dort, wo er lag, wies die Wand deutliche Spuren frischer Bearbeitung auf, und eine Kristallader trat zu Tage. Das Werkzeug war jedoch verschwunden.
    Wahrscheinlich verfügte der Feind über Aufseher, die das wertvolle Gerät ausklaubten, nachdem der, der es zuletzt in der Hand gehabt hatte, tot umgefallen war.
    Christopher hatte inzwischen die Uniformtaschen des Toten untersucht und zwei Dinge zutage gebracht - ein kleines Plastikplättchen mit den persönlichen Daten des Unbekannten, wie es in der Flotte zu amtlichen Identifizierungszwecken verwandt wurde, und ein kleines, schmales Büchlein mit etwa zwanzig eng beschriebenen, hauchdünnen Blättchen aus metallisierter Schreibfolie.
    Der Name des Toten war Ken Suluth, der Rang Major. Major Suluth hatte dem 3. wissenschaftlichen Expeditionskorps des Solaren Imperiums angehört. Eines der Schiffe des 3. Korps, die EX-10687, war vor etwa zwei Jahren in der Großen Magellanwolke verschollen. Suluth hatte sich an Lord befunden.
    „Die Teufel!" knirschte Link.
    Harper nahm Christopher das Büchlein aus der Hand und schlug es auf. Auf den ersten Blick erkannte er, daß Suluth so etwas wie ein Tagebuch geführt hatte. Auf den ersten Seiten war die Schrift kräftig und regelmäßig. Dann, als Suluth unter dem seelischen Druck zu zerbrechen begann, wurden die Buchstaben krakelig und neigten sich nach rechts und links, als hätte der Schreiber nicht mehr genug Energie gehabt, auf ordentliche Schrift zu achten. Die letzte Eintragung, aus raumverschwendenden, großen Lettern bestehend, war nicht mehr mit Schreibschrift geschrieben, sondern mit einer Steinkante, in die metallische Oberfläche der Folie geritzt. Sie lautete: Heute ist wahrscheinlich der letzte Tag...
    Suluth hatte gewußt, daß er sterben würde. Harper fühlte, wie Haß in ihm aufstieg. Haß gegen den unmenschlichen Gegner, der intelligente Wesen schlimmer als Tiere behandelte, indem er sie hier unten einsperrte und elend zugrunde gehen ließ. Seine Hände zitterten vor Wut, als er das Büchlein wieder auf der ersten Seite öffnete und zu lesen begann.
     
    *
     
    29-10-2433.
    Sie haben uns hereingelegt. Wir nahmen sie an Bord, weil wir sie für ungefährlich hielten. Sie sind zwei Meter hohe Wesen mit schimmernder, von durchsichtigen Schuppen bedeckter Haut. Man kann durch sie hindurchsehen, auch durch ihre Schädel. Vor dem Gehirn haben sie einen rotleuchtenden Gewebeklumpen, der äußerst beweglich ist. Sieht wie eine Warnlampe aus. Sie haben auch Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen und sind offenbar Zweiatmer, die sich sowohl im Wasser als auch auf dem Trockenen am Leben erhalten können. Sie kamen in einem kleinen Boot, als wir den neuentdeckten Planeten E-10687-Beta auf einer stabilen Kreisbahn umflogen Sie lebten auf dem Planeten. Fünf Mann kamen an Bord. Sie fühlten das Schiff mit einem betäubenden Gas, das sie irgendwie hereingeschmuggelt hatten - und das war das Ende. Als wir zu uns kamen, waren sie hundert Mann stark und hatten uns gefesselt. Sie schleppten uns in großen Fähren auf dem Planeten hinunter. Unser Schiff

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