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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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sprechen konnten.
    Der Sekretär teilte uns mit, sein Chef hätte den Bentley nach fünfundzwanzigtausend Meilen abgestoßen. Als Käufer nannte er den Namen eines Schauspielers.
    Der Schauspieler ließ sich sprechen.
    »Ein-Traumauto«, sagte er und seufzte. »Ich musste mir den Wagen vom Herzen losreißen.«
    »Warum haben Sie ihn verkauft?«
    Er seufzte zwei Mal.
    »Die Steuer! Ein Filmprojekt zerschlug sich, ich geriet in eine Pechsträhne und konnte ihn mir einfach nicht mehr leisten.«
    »An wen verkauften Sie?«
    Er konnte sich an den Namen nicht mehr erinnern und durchkramte die Schreibtischfächer. Endlich fand er den Kaufvertrag.
    »Ein gewisser Mister Adley Parrack, 85. Straße 855. Ich erinnere mich an den Mann. Er schien mir ein fragwürdiger Typ zu sein. Ich übergab ihm den Wagen erst, als er einen bestätigten Scheck vorlegte.«
    »Welche Bank?«
    »South-National-Bank, wenn ich mich recht erinnere.«
    Zwei Tage hatten Phil und ich für unsere Nachforschungen nach den siebzehn Bentleys benötigt. Als wir mit dem Schauspieler sprachen, war es der Abend des zweiten Tages.
    Wir fuhren zum 85. Straße. 855 war ein mehrstöckiges Wohnhaus. Die Namensliste zeigte, dass Adley Parrack eine Wohnung in der vierten Etage bewohnte.
    Wir fuhren mit dem Fahrstuhl hoch, fanden die Wohnung und das Türschild mit dem Namen Adley Parrack über der Klingel.
    Die Tür war mit einem Polizeisiegel verschlossen.
    ***
    »Adley Parrack?«, fragte der Sergeant vom Dienst im 23. Revier. »Den haben sie vor noch nicht vierundzwanzig Stunden zusammengeschossen. Nein, nicht in seiner Wohnung. Auch nicht in der 85.Straße, sondern im Hafenbezirk. Typischer Gangstermord an einem Gangster, aber wenn Sie Näheres wissen wollen, sprechen Sie am besten mit Lieutenant Crow.«
    Der Lieutenant saß schon zu Hause beim Abendessen, aber er ließ es stehen, als er per Telefon erfuhr, dass das FBI sich für Parrack interessierte. Er kam zum Revier. Wir unterhielten uns über den Fall in seinem Büro.
    »Schwer zu sagen, was für ein Typ Adley Parrack war. Er lebte in undurchsichtigen Verhältnissen, hatte manchmal Geld, manchmal nicht«, erklärte er uns. »Ich glaube, er betätigte sich als Agent für Gangster, wenn Sie verstehen, was ich meine. Er verschaffte ihnen, was sie brauchten oder haben wollten: Waffen oder Munition, vielleicht auch Tipps, oder…«
    »… Autos«, ergänzte Phil.
    Lieutenant Crow zog die Augenbrauen hoch.
    »Meinen Sie nicht, dass auch schwere Jungs sich ihre Mühlen selbst kaufen, Mister Decker?«
    »Nicht, wenn es sich um ungewöhnliche Autos handelt, Lieutenant«, antwortete Phil, »um einen schwarzen Wagen, einen Bentley, zum Beispiel.«
    Die endgültige Bestätigung dafür, dass Parrack den Bentley für einen anderen gekauft hatte, erhielten wir am Morgen bei der Bank.
    Der Chef der Buchhaltungsabteilung setzte uns auseinander: »Mister Parrack eröffnete bei uns am 14. des vergangenen Monats ein Konto und zahlte neuntausend Dollar ein. Wir bestätigten darauf einen Scheck über achttausendfünfhundert Dollar. Am 16. wurde dieser Scheck präsentiert und von uns bezahlt. Schon am 17. hob Mister Parrack die restlichen fünfhundert Dollar ab, und das Konto wurde gelöscht. Damit waren unsere Geschäftsbeziehungen zu Mister Parrack wieder beendet.«
    Wir sahen klar. Adley Parrack hatte den schwarzen Bentley für irgendeinen Unbekannten gekauft. Er hatte fünfhundert Dollar an dem Vermittlungsgeschäft verdient. Fünfhundert Dollar - und ein halbes Dutzend Kugeln.
    ***
    Der Mann wurde von zwei Beamten des Staatsgefängnisses in unser Büro gebracht. Er trug Zuchthauskleidung unter dem Regenmantel. Sein Gesicht erinnerte an eine Ratte, und er sog die Luft auf eine Art durch die Nase wie eine Ratte, die wittert. Der Mann hieß Sam Porowsky. Bevor die Richter ihn für acht Jahre ins Zuchthaus geschickt hatten, war er der bedeutendste Hehler New Yorks gewesen.
    Ich schickte die Gefängnisbeamten hinaus und wies Porowsky mit einer Handbewegung den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches an.
    »Zigarette, Sam?«
    Er schüttelte den Rattenkopf. Der kurze Gefängnisaufenthalt machte ihn einem Nagetier noch ähnlicher.
    »Habe mir das Rauchen immer noch nicht angewöhnt.«
    »Die Zigarettenration lässt sich im Kittchen vertauschen. - Gegen was?«
    Er zuckte mit den schmalen Schultern.
    »Essen. Brandy, wenn man Appetit darauf hat, aber ich trinke nicht, Informationen…«
    »Auch

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