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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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direkt dankbar sein.
    Ein neuer Abschnitt ihres Lebens hatte begonnen. Sie war eine perfekte Hexe geworden, eine Herrin der Seelen.
    ***
    Die Brandung rauschte.
    Die Flut trieb die Wellen bis dicht an die Stelle, an der die beiden Menschen am Strand lagen und sich sonnten. Sie genossen die Einsamkeit und die Ruhe. Niemand störte sie. Das weiße Mercedes-Cabrio stand ein paar hundert Meter entfernt; Zamorra hatte es nicht gewagt, weiter heran zu fahren. Er wollte sich nicht im weißen Sand festfahren und dann schaufeln müssen.
    Die Sonne brannte auf sie beide herunter. Sie hatten die Vormittagsstunden ausgenutzt, um noch einmal hier draußen am Strand Ruhe zu finden, ehe Leclerc sie zur Besichtigungstour vom Hotel abholte.
    Papeete, die Hauptstadt, schien mitsamt dem Hotel und der Zivilisation Lichtjahre weit fort zu sein.
    Zamorra und Nicole brauchten sich nicht zu unterhalten. Sie lauschten der Brandung, sie küßten und streichelten sich, sie entspannten sich. Selten genug hatten sie Gelegenheit dazu, denn normalerweise war überall da, wo sie auftauchten, etwas los.
    Über den seltsamen Geist hatten sie seit dem Abend nicht wieder gesprochen. Zamorra schloß daraus, daß es zu keinem weiteren Kontakt gekommen war. Ihm konnte es nur recht sein.
    »Wie spät ist es?« fragte Nicole irgendwann träge.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er trug nicht einmal eine Armbanduhr. Die Kleidung war beim Wagen zurückgeblieben. Sie hatten wie Adam und Eva im Wasser herumgetollt, und jetzt ließen sie sich von der Sonne nachbräunen.
    »Keine Ahnung. Wenn ich nachsehen soll, muß ich aufstehen.«
    »So was von Faulheit gehört fast schon bestraft«, sagte Nicole.
    »Mit einem Kuß«, verlangte Zamorra. Nicole richtete sich halb auf. Sie schmiegte ihren Körper an Zamorra und küßte ihn. Er schmunzelte. »He, wenn du so weitermachst, erfährst du nie, wie spät es ist, weil ich einfach hier liegen bleibe und…«
    Er unterbrach sich.
    »Was ist?« fragte Nccole und sah in die gleiche Richtung wie er. Da stand beim Mercedes ein Eingeborenenmädchen in einem schreiend bunten Kleid mit Blumenmuster und sah zu ihnen herüber.
    »Ich werd’ verrückt«, murmelte Zamorra. »Wie lange mag sie da schon stehen und uns zuschauen?« Er rollte sich auf den Bauch.
    »Immer diese leeren Versprechungen«, sagte Nicole. »Glaubst du im Ernst, das Mädchen hat noch nie nackte Menschen gesehen?« Sie richtete sich halb auf und winkte der Fremden auffordernd zu, heranzukommen.
    »Bist du irre?« fragte Zamorra leise.
    Nicole sah ihn stumm an, und in ihren Augen sah er die goldenen Tüpfelchen auftauchen, die ihre Erregung kennzeichneten. Nicole spürte wieder etwas. Seit einiger Zeit hatte sie das, was er zuweilen als »Witterung« bezeichnete und das er zum ersten Mal bei dem Reporter Ted Ewigk kennengelernt hatte; jenes Gespür, das sagte: Da ist etwas Wichtiges! Nur verriet diese Wichtigkeit nicht, worauf zu achten war.
    »Ist etwas mit dem Mädchen?« fragte er leise.
    Nicole nickte nur. »Aber ich weiß noch nicht was. Ich habe nur dieses seltsame Gefühl…«
    Das Mädchen kam zögernd näher.
    »Wir beißen nicht«, sagte Zamorra laut. »Kommen Sie ruhig.«
    Ein gutes Dutzend Schritte vor den beiden blieb die Fremde stehen. Sie war hübsch, wie Zamorra erkannte, sehr hübsch. Einen Kopf kleiner als Nicole, aber das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch.
    Und sie schien Kummer zu haben.
    »Sind Sie - sind Sie Professor Zamorra?« fragte sie. »Der berühmte Professor Zamorra, der Dämonenjäger?«
    »So kann man es nennen«, sagte er. »Ob ich berühmt bin, kann ich allerdings nicht sagen. Woher wissen Sie von mir?«
    »Ich habe eines Ihrer Bücher gelesen, und ich hörte, daß Sie hier seien. Im Motel sagte man mir, Sie seien hierher an den Strand gefahren.«
    Zamorra grinste. »Und da sind Sie mir gefolgt?«
    »Ja.«
    »Das ist Nicole Duval, meine Gefährtin«, sagte er. »Und wer sind Sie?«
    »Ania Rao«, sagte sie.
    »Sie sind doch bestimmt nicht aus einer Laune heraus hierher gekommen«, warf Nicole ein. »Brauchen Sie Hilfe? Sie erwähnten die Dämonenjagd.«
    »Ja, ich brauche Hilfe«, sagte Ania Rao leise. »Das heißt: nicht ich, sondern mein Freund. Wir wollten uns verloben, wir wollten heiraten, und jetzt…«
    »Herkommen, setzen, erzählen«, verlangte Zamorra. »Ich habe zwar keine Lust, schon wieder mit Dämonen zu tun zu bekommen, aber… gut, ich höre.«
    »Es ist kein Dämon«, sagte das Mädchen und setzte sich

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