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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Frau.
    Er sah den Körper einer Frau, als er sich betrachtete!
    Mit einem Sprung war er aus dem Bett. Er taumelte. Etwas stimmte mit seinem Gleichgewicht nicht. Er war gezwungen, sich anders zu bewegen als bisher. Der Körperbau…
    Er eilte ins Bad hinüber. Kaltes Entsetzen saß ihm wie ein bösartiger Gnom im Nacken. Er sah sich im Spiegel.
    Er sah Lydie Leclerc im Spiegel.
    Er besaß ihren Körper!
    »Nein«, stöhnte er entsetzt. »Wie ist das möglich? Ich träume. Oder leide unter Wahnvorstellungen… das geht doch gar nicht!«
    Aber die Wahnvorstellung blieb.
    Sie war bittere Wirklichkeit. Er war zu Lydie Leclerc geworden.
    Woraus zwingend resultierte, daß ihr Bewußtsein in seinem, Laviers, Körper steckte. Aber warum? Was war der Sinn dieses Seelentausches? Und wie war er zustandegekommen?
    »Ich verstehe das nicht«, keuchte er entsetzt. »Wer hat das gemacht?« Und der unerklärliche Bann, unter dem er gelegen hatte, fiel ihm ein. In vollem Bewußtsein, daß er es nicht wollte, hatte er mit Lydie Leclerc geschlafen. Er hatte sich nicht gegen sie zur Wehr setzen können.
    Hatte sie ihn hypnotisiert? Und hatte demzufolge auch sie diesen Seelentausch bewerkstelligt?
    »Ich muß meinen Körper zurück haben«, keuchte er. »Verdammt, ich muß ihn wiederhaben! Ich bin ein Mann, ich kann im Körper einer Frau nicht leben!« Er stürmte ins Wohnbüro, nahm das Bild seiner Freundin auf und starrte es an.
    Wenn er in Lydie Leders Körper gefangen war, dann hatte er Ania für immer verloren.
    »Warum nur, Lydie?« flüsterte er. »Warum nimmst du mir meinen Körper und mein Glück?«
    Er war absolut ahnungslos!
    ***
    Der letzte Gast war gegangen. Olivier Leclerc lehnte am Fenster und sah in die Nacht hinaus. Das Personal war dabei, aufzuräumen. Die Musiker bauten ihre Instrumente ab. Ihre Gage hatten sie bekommen.
    In Olivier machte sich Bitterkeit breit. Die Ablenkung war vorbei. Jetzt traf ihn die Einsamkeit stärker denn zuvor. Einsamkeit, die durch das Fehlen seiner Frau ausgelöst wurde. Es war eine Einsamkeit der Seele. Er fühlte sich verraten und alleingelassen, und er würde sich auch einsam fühlen, wenn sie in diesem Moment direkt neben ihm gestanden hätte.
    Aber sie stand nicht neben ihm.
    Sie war überhaupt nicht im Haus.
    Er hatte sie noch nicht wieder gesehen. War sie gegangen, um es weiter mit diesem verdammten Reporter zu treiben? Olivier Leclerc schalt sich einen Narren, daß er den Mann nach dem »Rauswurf« nicht hatte verfolgen lassen. Dann hätte er jetzt gewußt, mit wem er es zu tun hatte, wo er Lydie und diesen Knilch finden konnte.
    Er begriff Lydie nicht.
    Sie hatten sich geliebt wie niemand sonst auf der Welt. Und jetzt diese Kälte, diese Abneigung! Es war schier unmöglich.
    Plötzlich sah er einen alten, rostigen Buick direkt vor dem Haus halten. Niemand hatte ihn gestoppt; niemand rechnete mehr mit einem späten Gast. Denn normalerweise hatte direkt vor der Freitreppe des Eingangs kein Wagen etwas zu suchen. Dafür gab es den großen Parkplatz, den sogar die Lieferanten zu benutzen hatten; sie konnten ihre Ware mit kleinen Rollwagen zum Hintereingang bringen.
    Ein junger Mann stieg aus dem Buick und eilte auf das Haus zu. Leclerc runzelte die Stirn. Das war doch dieser verdammte Reporter?
    Was wollte der hier? Diese Frechheit war schon unvergleichlich.
    Leclerc hörte Stimmen. Ein Wachmann hatte den Reporter im Eingang aufgehalten und wollte ihn zurückschicken. Plötzlich erwachte die Neugier in Leclerc. Zumal er sich fragte, wo zum Teufel dann Lydie war? War sie etwa in der Wohnung des Zeilenschinders zurückgeblieben?
    Leclerc wollte wissen, was den Reporter hierher trieb. Das war doch nicht normal. Leders eilte in die Eingangshalle. Der Wachmann und der Reporter sahen gleichzeitig zu ihm herüber.
    »Was wollen Sie hier, Mann?« fragte Leclerc scharf. »Wünschen Sie, daß ich Sie noch einmal hinaus prügeln lasse?«
    »Ich habe dringend mit Ihnen zu reden«, bat der Reporter. »Es ist lebenswichtig, Monsieur. Bitte… ein Gespräch unter vier Augen. Ich werde Ihnen nicht viel Ihrer Zeit rauben, wirklich.«
    »Ich wüßte nicht, was ich mit Ihnen zu bereden habe«, sagte Leclerc. »Wo ist meine Frau?«
    »Ihre Frau? Aber… das weiß ich ja gar nicht.«
    »Die Antwort habe ich von Moraui auch schon gehört«, knurrte Leclerc. »Ich weiß nicht, ob ich Ihre Frechheit bewundern oder Sie verabscheuen soll. Ich gebe Ihnen genau viereinhalb Minuten.«
    »Allein«, verlangte der

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