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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte er leise.
    Im gleichen Moment schien auch sie auf ihn aufmerksam zu werden. Zamorra konnte nicht sagen, ob er sie mit seinem Versuch auf sich aufmerksam gemacht hatte, weil er sich vielleicht nicht gut genug abgeschirmt hatte, oder ob sie von sich aus erneut zupackte, um Informationen über ihn einzuholen. Jedenfalls kam es zum beiderseitigen Kontakt.
    Blitze flammten aus dem Amulett. Unsichtbare Hände griffen nach Zamorra. Die Hexe schlug sofort mit aller Kraft zu, über die sie verfügte. Sie schien mit einem Angriff gerechnet zu haben. Zamorra versuchte, sich abzublocken, sich gegen den Angriff der Hexe zu wehren. Aber sie war schneller als er, sie erwischte ihn. Er schrie, ohne es zu bemerken, er wollte den Zauber löschen, aber es ging nicht mehr. Etwas griff zu und riß ihn aus seinem Körper heraus, trotz des abschirmenden Pentagramms und der Schutzzeichen!
    Es war unmöglich, und doch geschah es. Der Schutz war wirkungslos.
    Ein leerer Körper blieb im Hotelzimmer zurück.
    Aber er war nur für wenige Augenblicke leer. Dann wurde er von einer anderen Seele erfüllt.
    Von der Seele der Hexe Lydie Leclerc!
    ***
    Es hatte keine Sprecherlaubnis gegeben. Gus Lavier durfte an diesem Tag keinen Besuch mehr empfangen. »Kommen Sie morgen wieder«, wurde Nicole und Ania empfohlen. Ania protestierte heftig, aber das half ihr auch nicht weiter. »Wenn die Burschen auf stur schalten, kommen Sie nicht mal ’rein, wenn Sie seine Ehefrau sind, Ania«, sagte Nicole. »Wir werden tatsächlich bis morgen warten müssen. Schade, daß ich keine Anwaltslizenz habe. Dann ließe sich vielleicht eher etwas machen.«
    »Und wenn Gus’ Verteidiger eine Sprecherlaubnis bewirkt…?« hoffte Ania.
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Ich halte das nicht für sinnvoll und erforderlich«, sagte Nicole. »Es könnte jemanden mißtrauisch machen. Warum interessiert sich eine Fremde, also ich, so sehr für diesen Fall? Gehen Sie davon aus, daß die Hexe auch noch Helfer auf ihre Seite gebracht hat.«
    Ania erschrak.
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, Gus zu helfen?«
    »Zamorra wird es schaffen, mit der Hexe fertig zu werden«, sagte Nicole. »Da bin ich sehr zuversichtlich. Wohin kann ich Sie jetzt bringen?«
    »Nach Hause«, sagte Ania bedrückt. »Ich muß mit meinem Bruder reden. Vielleicht sieht er eine Möglichkeit. Und… vielleicht können Sie ihm sein Rachevorhaben ausreden. Er geht den falschen Weg. Ich will nicht, daß er die Hexe tötet. Er verkauft seine Seele.«
    Nicole nickte.
    »Gut, fahren wir zu Ihnen, Ania. Sie zeigen mir den Weg?«
    ***
    Lydia, die Hexe, fand sich in Zamorras Körper wieder. Sie hatte keine Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden, immerhin war dies nicht mehr ihr erster Seelentausch. Er hatte es ihr leicht gemacht, leichter, als sie es eigentlich gedacht hatte. Er war in seiner Magie versunken, sein Unterbewußtsein sperrte sich nicht, weil es den Kontakt suchte, und so hatte die Hexe im Gegenschlag Zamorras Seele verdrängt und seinen Körper übernommen.
    Sofort blockte sie sich ab, damit er seinerseits nicht zurück konnte. Sie mußte die Gunst des Augenblicks nutzen.
    Sie erhob sich und trat aus den magischen Zeichen heraus. In der Hand hielt sie immer noch die Silberscheibe. Merlins Stern. Lydie Leclerc betrachtete die Kreidezeichen auf dem Fußboden. Sie verstand sie nicht völlig. Hier war eine Magie eingesetzt worden, die ihr fremd war, die einer anderen Kultur entstammte. Aber diese Magie war kaum weniger wirkungsvoll als die, die sie der Alte gelehrt hatte.
    Was es mit der Silberscheibe am Halskettchen auf sich hatte, begriff sie erst recht nicht. Aber das war vielleicht auch egal. Sie verließ das Hotelzimmer, trat ins Bad und betrachtete sich im großen Spiegel.
    Der Körper, in dem sie sich eingenistet hatte, gefiel ihr. Er sah gut aus, war sportlich durchtrainiert… das Idealbild eines Mannes. Lydie verzog Zamorras Gesicht zu einem gewinnenden Lächeln.
    »Bin gespannt, mein Lieber, wie du dich aus der Affäre ziehst«, sagte sie. »Aber ich werde mich auf jeden Fall um dich kümmern müssen.«
    Sie sah sich im Hotelzimmer um. Zamorras Begleiterin wohnte, den Koffern nach, ebenfalls hier. Das störte Lydie nicht. Die Hexe wählte leichte Kleidung aus Zamorras Schrank und legte sie an. Das Amulett ließ sie auf der Nachtkommode liegen. Dann rollte sie den Teppich wieder über die Kreidezeichen und räumte Tisch und Stühle wieder dahin, wohin sie gehörten.
    Sie setzte sich auf die

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