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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchaus zufrieden.
    ***
    Noch während Zamorra, Nicole und Ania Rao am Tisch saßen und sich unterhielten, geschah es.
    Nicole zuckte heftig zusammen, griff sich mit beiden Händen an die Stirn und sank vornüber. Sie konnte sich gerade noch abfangen, ehe sie auf die Tischplatte stürzte. Zamorra fühlte, wie sich das Amulett vor seiner Brust erwärmte.
    Magie wurde wirksam!
    »Die Hexe«, keuchte Nicole. »Sie… sie ist da.«
    Ania Rao sprang auf. Entsetzt starrte sie Nicole an. Zamorra murmelte eine Zauberformel. Nicole entspannte sich etwas.
    »Es ist wieder vorbei«, sagte sie. »Es war ein kurzer Impuls, mehr nicht. Etwas muß die Hexe gestört haben, ehe sie den Kraftimpuls voll wirksam werden lassen konnte.«
    Nicole hatte recht. Auch das Amulett beruhigte sich wieder.
    »Es war kein Angriff«, sagte er leise. »Merlins Stern hat ungewöhnlich schnell reagiert, ist also wohl wieder mal topfit. Wenn er aber voll funktionsfähig ist, dann hätte er einen Abwehrschirm aufgebaut. Ich nehme aber an, daß die Hexe herauszufinden versucht hat, wer wir sind.«
    »Meinst du, wir wären so unbekannt?«
    »Astaroth weiß uns auch noch nicht so richtig einzuschätzen«, schmunzelte Zamorra eingedenk des zurückliegenden Kreuzfahrt-Abenteuers mit der Bande des Schwarzen Garfield. »Die schwarze Familie scheint gar kein so homogener Block zu sein, wie wir bisher dachten. In der Hölle weiß wohl auch nicht jeder alles. Und was da normal ist, dürfte hier an der Tagesordnung sein. Wir können auch nach ein paar hundert Abenteuern noch nicht davon ausgehen, daß uns jeder Schwarzmagier und Hexer kennt.«
    »Wie unerfreulich«, sagte Nicole selbstironisch. »Man hat uns gefälligst zu kennen und vor allem zu fürchten.«
    »Was reden Sie da nur?« fragte Ania stockend. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Cherie, vergiß nicht, daß Lydie Leclerc nichts mit der Schwarzen Familie zu tun haben kann«, sagte Nicole, ohne auf Anias Worte einzugehen. »Sie ist auf den falschen Weg geraten, aber sie war früher nicht dämonisch. Erst als sie mit Magie in Berührung kam, benutzte sie die dunkle Seite der Macht. Ergo kann sie uns nicht kennen. Aber sie hat jetzt einen Vorstoß unternommen, und das zeigt, daß sie uns als Gegner erkannt hat. Schneller, als es uns lieb sein konnte. Sie wird noch öfters…«
    Zamorra winkte ab.
    »Wir werden ihr zuvorkommen«, sagte er. »Ich will versuchen, sie in meinen Bann zu zwingen. Mit dem Amulett müßte es mir eigentlich gelingen. Aber dazu brauche ich unbedingte Ruhe.«
    Nicole nickte.
    »Du willst nach oben ins Zimmer, ja?«
    Er nickte. »Ich werde mich zurückziehen. Ania… was ist mit Ihnen? Soll Nicole Sie nach Hause bringen?«
    »Das ist sehr nett«, erwiderte Ania. »Aber ich möchte es noch nicht. Ich will noch einmal versuchen, ob ich mit Gus sprechen kann. Vielleicht wird es mir erlaubt.«
    »Da«, sagte Nicole, »möchte ich dabei sein, wenn’s geht. Vielleicht kann er uns noch mehr erzählen. Immerhin sind Zamorra und ich Magie-Experten. Wir können vielleicht aus seinem Bericht mehr herausholen als Sie, Ania, weil unser Hintergrund wissen größer ist. Ania, haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie begleite?«
    Das Eingeborenenmädchen schüttelte nur den Kopf.
    Zamorra nickte den beiden zu. Er zog sich ins Hotelzimmer zurück, um den Gegenschlag zu eröffnen.
    Er mußte die Hexe Lydie Leclerc in seinen Bann bekommen. Und er wußte nicht, wie stark sie wirklich war.
    ***
    Lydie machte sich Gedanken über den Falken. Sie war sicher, daß es ein Falke gewesen war. Vögel dieser Art gab es hier aber nicht. Also mußte er einem Menschen gehören. Wer auf Tahiti aber besaß Falken?
    Keine Sekunde lang zog sie in Erwägung, daß der Greifvögel aus dem Zoo ausgebrochen sein konnte. Erstens war da noch nie ein Vogel aus dem Gehege oder Käfig verschwunden, eher schon mal eine Großkatze oder sonst ein Vierbeiner, und zweitens waren die Zoovögel nicht angriffslustig, sondern allenfalls träge und dumm und konnten mit der Freiheit absolut nichts anfangen.
    Menschen griffen sie aber nicht an, schon gar nicht durch ein geschlossenes Fenster hindurch und noch dazu so zielgerichtet.
    Dieser Angriff war gesteuert.
    Von wem? Wer steckte dahinter?
    Sie mußte den Vogel in die Hand bekommen. Dann konnte sie feststellen, wer ihn gelenkt hatte. Sie hatte sich die Stelle gemerkt, wo er abgestürzt war, und sie verließ das Haus und ging hinüber. Vielleicht wunderten sich die Wachmänner, daß sie

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