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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und drehte den Schlüssel herum.
    Dann begann er, sich das Geschehen ins Gedächtnis zurückzurufen. Er hatte die Hexe in einen hypnotischen Bann zwingen wollen. Sie war ihm zuvorgekommen und hatte die entstandene Verbindung zwischen ihnen genutzt, um den Seelentausch zu vollziehen. Wahrscheinlich hatte sie auf die Schnelle keine andere Möglichkeit gesehen, sich seiner zu erwehren.
    Ganz schön clever, das Mädel, dachte Zamorra grimmig. Er versuchte, sich kontrolliert zu bewegen und hatte Schwierigkeiten. Er fand sich nicht so rasch im Körper der Frau zurecht, wie er eigentlich sollte. Die etwas andere Anatomie, der andere Skelettbau, der ihm ungewohnte Bewegungen aufzwang, wenn er ging… die andere Gewichtsverteilung. Und da war noch etwas, worauf er achten mußte, solange er sich in diesem Körper befand. Er selbst war kräftig und durchtrainiert! Wie es um die Körperkräfte der Hexe bestellt war, konnte er nur ahnen, aber er durfte nicht den Fehler machen, von seiner eigenen Konstitution auszugehen.
    Gut, er befand sich also jetzt in der Hexenvilla. Das war aber auch alles. Das Wissen der Hexe konnte er nicht übernehmen, da er von ihrem Geist nichts mehr fand. Er war, was die Orientierung anging, völlig auf sich allein gestellt.
    Und er mußte damit rechnen, daß die Hexe etwas gegen ihn unternahm. Daß sie versuchte, seinen Körper in eine ausweglose, tödliche Situation zu bringen und dann einen erneuten Seelentausch vornahm. Oder daß sie ein ähnliches Spiel trieb wie mit Gus Lavier…
    Zamorra mußte also schneller sein als sie!
    Er versuchte, telepathisch nach ihr zu greifen, aber es gab keine Verbindung zwischen Körper und Geist mehr. Der Austausch war so komplett, wie er nur eben sein konnte.
    Damit besaß Zamorra keinen Angriffspunkt mehr. Um wieder gegen die Hexe vorgehen zu können, brauchte er zumindest Merlins Stern. Er fragte sich ohnehin, warum das Amulett ihn nicht geschützt hatte. Dabei war es doch voll steuerbar und hochaktiv… nicht passiv, wie so oft, wenn er sich nicht darauf verlassen konnte…
    Er konzentrierte sich auf den Ruf.
    Die rechte Hand streckte er dabei aus, wiederholte den Ruf noch zweimal und fühlte den entstehenden Kontakt. Augenblicke später flog Merlins Stern förmlich aus der Wand hervor in seine Hand.
    Er hielt das Amulett fest.
    Hin und wieder hatte ihm die Verbindung, die zwischen der handtellergroßen Silberscheibe und ihm selbst bestand, aus der Patsche geholfen. Wenn er das Amulett rief, und wenn die Entfernung nicht zu unüberbrückbar groß für die Gedankenverbindung war, dann kam es in rasendem Tempo, fast so schnell wie ein Gedanke, zu ihm, auf dem kürzesten Weg. Ganz gleich, wo es sich gerade befand und welche Hindernisse dazwischen lagen. Sie wurden einfach durchfiogen, so schnell, daß niemand diesen Vorgang wahrnehmen konnte. Selbst Bergmassive waren kein unüberwindbares Hindernis.
    Zamorra lächelte.
    Mit Merlins Stern sahen seine Aussichten schon etwas besser aus - falls das Amulett ihn nicht abermals im Stich ließ.
    Zamorra sah an sich herunter. Der Lydie-Leclerc-Körper war ausgehfertig angekleidet. Das war gut und ersparte Zamorra die Auswahl geeigneter Kleidungsstücke, die vielleicht den Verdacht auf eine Geschmacksverirrung der Hexe bei der Zusammenstellung hindeuten mochte. Er entriegelte die Tür und verließ das Zimmer. Irgendwo in dieser großen Villa mußte sich doch das Personal herumtreiben.
    Zamorra mußte die Villa verlassen und Lydie, die Hexe, suchen, bevor sie ihm erneut schaden konnte. Er mußte also zunächst einmal zum Hotel zurück. Er glaubte nicht daran, daß er sie in diesem Moment direkt über das Amulett angreifen konnte. Sie mußte das Verschwinden der magischen Scheibe ja schließlich mitbekommen haben und würde auf einen Angriff vorbereitet sein. Er mußte sich also so unauffällig wie möglich heranschleichen.
    Zamorra verließ das Gebäude. Ein paar Wachleute trieben sich vor dem Haus herum, und zu seiner Erleichterung sah Zamorra auch einen der Bediensteten, den er vom vergangenen Abend her noch kannte.
    »Bitte, fahren Sie einen der Wagen vor. Egal welchen. Ich muß in die Stadt.«
    »Sofort, Madame«, bestätigte der Mann und machte sich davon. Zamorra überlegte. Nahmen die Leclercs Leibwächter mit, wenn sie das Haus verließen, oder waren die Wachmänner nur dazu da, für die Sicherheit im Haus und auf dem Grundstück zu sorgen? Nun, das konnte eigentlich egal sein. Er würde, falls einer der Wachen sie

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