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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dunkelheit mit ihrer furchtbaren Kälte zu überleben, wenn sie sich nicht in den Höhlen befinden, in denen das Heilige Feuer brennt."
    Daraufhin herrschte eine Weile Schweigen.
    „Sagen Sie, Sir", flüsterte Kasom drängend. „Was ist das für ein Volk, das friert, obwohl erwiesenermaßen eine Temperatur von vierzig Grad Wärme vorherrscht?"
    „Du machst den Fehler, mein Kleiner", erwiderte Oro Masut an Rhodans Stelle, „von uns auf andere zu schließen."
    „Ich verstehe nicht... „, begann er hilflos.
    „Ganz einfach", erwiderte Oro Masut. Sein narbenentstelltes Gesicht verzog sich zu einem gönnerhaften Lächeln. „Ruor und seine Gefährten haben eine weitaus höhere Körpertemperatur. Für sie ist die gnadenlose Hitze, unter der wir zu leiden haben, vermutlich nicht mehr als ein lindes Frühlingslüftchen. Ich schätze, daß ihre Körpertemperatur bei etwa sechzig Grad liegen wird. Sobald nun während der Nacht die Außentemperatur fällt, erfrieren sie, wenn nicht die übliche Wärme auf irgendeine Weise zugeführt werden kann."
    „Ganz so einfach ist es nun auch nicht!" widersprach der Großadministrator. „Was Sie eben vorbrachten, Masut, mag in groben Zügen vielleicht richtig sein - aber ich bin der Meinung, daß da noch verschiedene andere Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Wir erfrieren ja schließlich auch nicht, sobald einmal die Außentemperatur unter unserer Körpertemperatur fällt. Im Gegenteil: Wir sind sogar in der Lage, extrem tiefe Temperaturen zu ertragen. Wir haben natürlich jetzt keine Möglichkeit, nachzuprüfen, was in Ruors Körperhaushalt fehlt - im Gegensatz zu dem unseren -, das ihn zwingt, die Nacht bei gleichmäßiger Wärmezufuhr zuzubringen. Es dürften da Faktoren im Spiel sein, die unsere Physiologen vor schwere Aufgaben stellen würden. Wie dem aber auch sei! Eines steht fest: Ruor und seine Leute müssen in eine Höhle gebracht werden, die warm genug ist um sie am Leben zu erhalten."
    „Wie wäre es mit der unseren?" schlug Oro Masut vor.
    „Daran habe ich auch schon gedacht", antwortete Perry Rhodan. „Nur bin ich mir nicht im klaren darüber, ob in unserem Versteck die 'Heiligen Feuer' brennen, von denen Ruor sprach."
    „Ich glaube doch", mischte sich Melbar Kasom ins Gespräch. „Als wir nämlich die Höhle fanden, stellte ich bei der kurzen Inspektion fest daß weit im Hintergrund große Mengen von brennendem Gas aus dem Boden drangen."
    „Bei Ertrus", rief Oro Masut aus und knallte seinem Gefährten die flache Hand auf die gepanzerte Schulter, „das ist die Lösung! Die 'Heiligen Feuer' sind nichts anderes als brennende Gase aus dem Innern Boultats. Sie entwickeln genügend Hitze, um unsere empfindlichen Freunde nicht erfrieren zu lassen."
    „Da bleibt nur noch das Problem des raschen Transports zu losen", stellte Perry Rhodan fest und sah mit zuversichtlichem Lächeln auf Ruor und seine Gefährten, die der Unterhaltung mit sichtlicher Verwirrung gefolgt waren. Der Translator konnte unmöglich alles auf einmal übersetzen, so daß sie nur Bruchteile verstanden haben konnten.
    „Das lassen Sie unsere Sorge sein, Sir", erwiderte Melbar Kasom. „Wir sind in der Lage, je drei dieser Leichtgewichte mit uns fortzutragen, ohne daß die Leistung unserer Flugaggregate deshalb nachlassen würde.
     
    2.
     
    Nach Mitternacht lockerte sich die starke Wolkendecke auf, wenig später war der Himmel über Boultat leergefegt.
    Das stark abgeplattete Ellipsoid der fernen Galaxis verbreitete ein zauberhaftes Licht. Daneben leuchteten die Sternbilder der Großen Magellanschen Wolke in nie geschauter Pracht. Sie erweckten den Anschein, als hätten Götter Unmengen von diamantenem Staub auf ein gigantisches dunkles Samttuch ausgeschüttet.
    Der Wind wurde schwächer. Das Spiel der „Windharfe" über den Kristallwänden Boultats wurde zu einem sanften Klingen und Raunen. Der Geruch fremdartiger Blumen erfüllte die Luft, und für eine kurze Stunde schien die Welt zu träumen.
    Sogar die Laute des immerwährenden Existenzkampfes wilder Bestien waren verstummt.
    Dann kündigte sich abrupt der neue Tag an.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks war die Planetenoberfläche in tiefblaue Schwärze gehüllt. Das Licht der Sterne war wie von der Hand eines Riesen vom Himmel gefegt.
    Plötzlich erschien am Horizont eine flammende Feuergarbe und färbte den Horizont blutrot. Bereits nach wenigen Sekunden wälzte sich der flimmernde Ball der weißen Zwergsonne in den schlagartig

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