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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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hören, daß es inzwischen den ersten Mord gegeben hat, werden sie schon spuren, Jerry. Ja, Muir, was ist?«
    Muir Rhodes, ein Kollege aus Movatts Gruppe, hielt ein Kontobuch in der Hand.
    »Dem Jungen scheint das Wasser bis zum Kragen gestanden zu haben, Martin. Bis vor kurzem hatte er fast dreitausend Dollar Schulden. Sie wurden schlagartig in der Zeit zwischen dem 14. August und 20. 'September bezahlt Ist doch recht eigenartig, wenn man sich so die Einrichtung hier betrachtet.« Ich sah überrascht auf. »Moment mal, Muir, sagtest du 3000 Dollar?«
    »Du verfügst über ein prächtiges Gehör, Jerry.«
    »Und die wurden samt und sonders bezahlt?«
    »Allerdings. Wenn dich die genaue Summe interessiert, es waren 2897 Dollar und 73 Cent.«
    »Das ist ja ein Ding«, staunte nun auch Phil. »Von Young bekam er 1000 Dollar Vorschuß für seine Schulden. Dann gab ihm der Boß der Three Stars noch einmal 300 Dollar zum Leben. Die hat er aber nach Rubys Worten zurückgezahlt. Wie konnte er dann noch 3000 Dollar Schulden bezahlen?«
    »Wenn wir das wüßten, dann wären wir natürlich wesentlich schlauer«, knurrte ich sauer. »Der Fall läßt sieh ja mehr als rätselhaft an.«
    Inzwischen kam Doc Lejeune ins Wohnzimmer zurück und marschierte zum Badezimmer. Ich ging ihm nach.
    »Na?«
    »Was heißt na?« fragte er und wusch sich die Finger. »Er ist tot, und zwar erst seit anderthalb Stunden.«
    »Das ist natürlich der früheste Eintrittstermin des Todes?«
    »No, der späteste, Jerry. Im Zimmer ist die Zentralheizung in Betrieb, daher ist der Körper auch noch nicht abgekühlt. Das Blut konnte sich noch nicht in den Kapillaren sammeln. Sie enthalten natürlich schon Blut, doch es gibt noch keine eigentliche postmortale Verfärbung.«
    »Sie müssen sich irren, Doc. Er hat uns ja erst um 10 Uhr angerufen.«
    Er trocknete sich die Finger ab. »Dann haben Sie eben mit einem Geist telefoniert, Jerry. Um 9 45 war Alger Ford bereits tot.«
    Ich fand keine Worte mehr. Als ich mich von dem Schock einigermaßen erholt hatte, stand ich allein im Badezimmer. Ich starrte in den Spiegel über dem Waschbecken und erschrak.
    So dumm konnte ein G.-man aus der Wäsche blicken?
    ***
    Wir warteten die weiteren Ermittlungen in der 52. Street nicht ab, sondern fuhren zur Zentrale zurück. Den Handschuh hatte ich mitgenommen und gab ihm im Labor ab. Es war ein linker Handschuh, der leider kein Firmenetikett enthielt. Bei Durchsicht von Fords Garderobe waren wir nicht auf das Gegenstück gestoßen. Trotzdem wagte ich nicht daran zu glauben, daß er aus dem Besitz des Täters stammte.
    Wir hatten wohl einige Mieter im Hause ausgefragt, aber keiner konnte uns genauere Angaben über die Lebensweise von Ford machen. Er sollte an den meisten Abenden zu Hause gewesen sein, eine Tatsache, die darauf schließen ließ, daß er in der letzten Zeit auch kein Theaterengagement gehabt hatte.
    Um seinem Bekanntenkreis auf die Spur zu kommen, führte ich eine Reihe von Telefonaten. Die Ausbeute war mager. Mit der Schauspieler-Gewerkschaft bekam ich keine Verbindung. Der Sonnabendmittag war überhaupt eine unglückliche Zeit für Telefongespräche mit Organisationen und Verbänden. Ein übriges tat die Ballon-Parade des Kaufhauses Macy, die ein Vorbote des Thanksgiving-Day war.
    Die einzigen Verbindungen kamen mit einigen Theateragenturen zustande. Einziger Gewinn meiner Gespräche: Ford hatte zuletzt im März auf den Brettern einer New Yorker Bühne gestanden.
    Ich notierte mir das betreffende Theater, um mit Phil im Verlaufe des Abends einmal hinzufahren. Inzwischen traf auch endlich das Fernschreiben aus Los Angeles ein. Ihm entnahmen wir, daß die Three Stars Production in Burbank noch drei weitere Gesellschafter gehabt hatte. Ihre Namen wurden aufgeführt. In Filmkreisen sprach man davon, daß alle drei Männer auf eine wenig erfreuliche Art von Young ausgebootet worden seien. Als sie sich dem Plan der Gründung von Televisionstudios in Bolivar, N. Y. widersetzten, hatte Young eine Endbilanz vorgelegt, die von diesen Leuten stark angezweifelt wurde. Sie sollten bereits einen Zivilprozeß angestrengt haben. Die Liquidation der Burbank-Studios hatte einen von ihnen sogar derartig ruiniert, daß er sich kurz darauf das Leben genommen hatte.
    »Da hätten wir ja schon mal ein paar Leute, die ein Motiv hätten, Phil. Ansonsten liegt weder gegen Young noch gegen Craine etwas vor. Sie haben eine reine Weste.«
    Wir wurden durch den Eintritt von Martin Movatts

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