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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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später.«
    Ich sah das Girl an. »Du kennst deine Aufgabe ebenfalls, June?«
    »Ich bitte Marno um seinen Schutz vor euch und tue alles, damit er mich in seiner Villa versteckt. Während meines dortigen Aufenthaltes versuche ich, sein Vertrauen zu gewinnen und außerdem die Handballen seiner Boys zu studieren. Genügt das?«
    Ich sprach jetzt mit allem Nachdruck und allem Ernst. »Es dürfte einer der gefährlichsten Jobs werden, die du jemals für uns übernommen hast, June.« Sie warf einen beinahe gelangweilten Blick auf die Uhr. »Wenn ihr hier noch lange herumsitzt und große Reden schwingt, dann geht er euch wieder durch die Lappen.«
    »All right«, sagte ich und öffnete ein Schubfach. »Hier sind einige Gegenstände, unter denen du für deine Tätigkeit eine Auswahl treffen mußt. Dieses Zigarettenetui enthält einen Kleinsender, mit dem du im Notfall SOS funken kannst. Er hat eine Reichweite von einer Meile im Umkreis. Innerhalb dieser Zone werden wir einen Horchposten stationieren, der einen eventuelllen SOS-Ruf auffangen kann. Dieses winzige Gerät hier ist eine Kombination von Mikrophon und Magnetophonband, June. Wenn du die Folie an der Unterseite abziehst, dann kannst du das Gerät an eine Hauswand kleben. Es ninpmt durch die Wand hindurch Gespräche auf, die innerhalb des Hauses geführt werden.«
    Sie lachte. »Das gibt es doch wohl nicht?«
    »Es gibt vieles, June, was deine Schulweisheit sich nicht träumen läßt. Mit diesem Gerät arbeitet der US-Spionagedienst schon seit zwei Jahren. Wenn dich Marno also einmal in einem Zimmer allein lassen sollte, um sich mit seinen Boys in einem anderen Raum zu beraten, dann kannst du die Unterhaltungen aufnehmen. Die winzigen Bänder kannst du in einem Geheimfach dieser Puderdose hier verstecken, um sie uns zu gegebener Zeit in die Hand zu spielen. Für schriftliche Nachrichten stehen dir diese Zündholzschachtel und diese 25-Cent-Münze zur Verfügung. Vier der Zündhölzer sind in Wirklichkeit winzige Bleistifte, die eine unsichtbare Schrift hinterlassen. Die Münze hat am oberen Rand ein winziges Loch.«
    Ich zeigte ihr die Stelle über dem »E« des Wortes »Liberty«.
    »Du brauchst nur eine Nadel ln dieses Loch zu stecken, um die Münze wie eine Muschel öffnen zu können. Sie enthält einen Hohlraum für dieses zarte Papier hier, auf das du deine Nachrichten schreiben wirst. Alle diese Gegenstände sind so geschickt getarnt, daß Marno keinen Verdacht schöpfen kann, nur das winzige MikrophonMagnetophonband darf er nie sehen. Das läßt sich einfach nicht tarnen.«
    ***
    Das »Maharaja India«, 2437 Broadway, ist ein exklusives Restaurant. Wir entdeckten Marno und seine drei Boys sofort. Das heißt, von der Gang hatte er nur Isaac Tullis und Lucius Silversmith bei sich. Über den dritten Begleiter wunderten wir uns einigermaßen, — es war Tommy Allen.
    Er entdeckte uns auch zuerst und wechselte merklich die Farbe. Wir blieben auf der Höhe des Tisches stehen.
    »Hallo, Marno, das ist aber eine Überraschung«, brummte ich.
    »Hoh, Cotton und Decker. Wolllt ihr euch nicht zu uns setzen? Warum erst so tun, als würden wir uns zufällig treffen. Wer hat euch denn den Tip gegeben?«
    »Irrtum«, berichtigte ich ihn. »Wir sind zwar dienstlich hier, aber diesmal geht es uns um eine Frau.«
    »Was?«
    Er schlug sieh vor Lachen auf die Schenkel. »Zwei FBI.-Asse auf Weiberfang, gibt es denn so was überhaupt?«
    »Es handelt sich um eine gefährliche Hochstaplerin.«
    Er grinste, »Ihr wollt mich wohl auf die Schippe nehmen, wie? Seit warm ist denn Hochstapelei ein Bundesdelikt?«
    »Es ist ja auch nur eine Ausnahme«, mischte sich nun Phil ein. »Hör mal, Jerry. Wir sollten Rockys Einladung ruhig annehmen. In einem größeren Kreis fallen wir der raffinierten Schlange wenigstens nicht so rasch auf.«
    »Du hast recht, Phil«, gab ich zu. »Hoffentlich sind keine Presseheinis hier, sonst heißt es morgen in allen Zeitungen, FBI.-Agenten und Gangsterboß schlemmen in aller Öffentlichkeit an einem Tisch.«
    »Entschieden zu viel der Ehre, Cotton«, meinte Marno. »Muß man unbedingt ein Gangsterboß sein, wenn man ein paar gescheiterte Existenzen unter seine Fittiche nimmt? Wenn ich nachtragend wäre, würde ich Ihnen einen Verleumdungsprozeß an den Hals hängen.«
    Wir setzten uns zu ihnen. Ich grinste Allen an.
    »Hallo, Tommy, du hast es dir scheinbar doch anders überlegt. Macht die Arbeit am Hafen keinen Spaß mehr?«
    »Ich kann mich ja wohl

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