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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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treffen, mit wem ich will, oder? Wenn euch meine Gesellschaft nicht behagt, dann könnt ihr euch ja verziehen.«
    »He, Tommy«, tadelte Marno. »Sie sind ebenso meine Gäste wie du. Ich bitte mir mehr Höflichkeit aus, mein Junge, sonst könnte ich vergessen, daß ich mit deinem Bruder Ally befreundet war.«
    »Wirklich?« fragte ich ironisch. »In Ihrer Villa haben Sie sich aber entschieden gegen eine solche Unterstellung gewehrt, Marno.«
    Er wehrte verlegen ab. »Nun ja, wenn das FBI erst einmal auf einen Mann Jagd macht, dann distanziert man sich besser von ihm. Wollen Sie immer noch behaupten, Cotton, Sie beide seien wegen einer Frau hergekommen?«
    »Allen Ernstes, Marno«, versicherte ich feierlich. »Wir bekamen ein amtliches Ersuchen der Interpol. Sie hat eine lange Latte von Betrugsaffaren auf ihrem Konto. Bisher wird sie in drei Kontinenten gesucht. In Europa, Austra lien und neuerdings auch hier. Kam über die kanadische Grenze herüber. Eine auffallende Schönheit kann ich Ihnen sagen. Sehen Sie sich das an.« Ich reichte ihm eine vorbereitete Fingerabdruckskarte, auf der auch drei Fotos waren, die June zeigte.
    »Mann, ist das eine Frau«, grunzte er bewundernd.
    Audi Tullis und Silversmith strahlten »Und so was wollt ihr wirklich ins Kittchen bringen?« entrüstete sich Marno.
    »Wir müssen. Im Dienst kennen wir nichts.«
    Damit entriß ich ihm die Karte und steckte sie wieder ein. »Ein Mittelsmann hat herausbekommen, daß sie heute hier mit einem Motelbesitzer aus Alabama aufkreuzen wird.«
    Marno warf Tullis einen stummen Blick zu, dann sah er mich lauernd an »Und wenn es nun eine Ente ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Quelle ist zuverlässig. Sie werden das Girl kurz bewundern dürfen.«
    Wir bestellten uns Getränke, die wir trotz Marnos Protest sofort selber bezahlten. Dann unterhielten wir uns über alles mögliche. Dabei konnten wir schon mal feststellen, daß Tullis, Marno und Silversmith keine Verletzungen am Handballen hatten. Tommy Allen hielt seine Hände meistens unter dem Tisch.
    »Haben Sie Feuer, Tommy?« fragte Phil ihn.
    Allen holte Zündhölzer aus der Tasche und hielt ihm die Flamme hin.
    »Danke«, sagte Phil und grinste mich an, Audi Allen war eine Fehlanzeige, Die Zeit verstrich. Einmal gingen wir gemeinsam zur Toilette und ließen die Gangster unter sich. Als wir zurücckarnen, tuschelten sie angeregt miteinander. Kurz darauf verschwand Tullis zur Toilette. Er blieb längere Zeit weg.
    Später behielt er immer eine Hand in der Tasche. Ich frohlockte innerlich. Sie bissen schon vor Junes Auftauchen an. Als wir wieder einmal zum Eingang hinübersahen, schüttete Tulllis uns rasch etwas in unsere Gläser. Ich konnte ihn genau in einem Spiegel beobachten, der an der anderen Wand hing. Wahrscheinlich war es ein Schlafmittel, das er sich bei der Toilettenfrau besorgt hatte. Marno machte sich zum Verbündeten einer gesuchten Hochstaplerin. Für mich bestand jetzt kein Zweifel mehr, das er genau das tat, was wir von ihm erwarteten. Er würde June zur Flucht verhelfen.
    Sie kamen pünktlich auf die Minute. Auch die änderen Gäste im Restaurant richteten ihre Blicke bewundernd auf das strahlende Geschöpf, das am Arm Orton Riders wie eine Königin an einen Tisch schwebte.
    Marno krallte seine Finger in meinen Arm. »Er wird bestimmt ein Menü bestellen, Cotton. Seien Sie wenigstens so menschlich, ihr einen festlichen Abschied von der Freiheit zu gönnen, bevor sie eingelocht wird.«
    »Nanu, so zartbesaitet, Marno?« fragte ich ironisch.
    »Mann, Cotton, das ist keine Frau, daä ist eine Gestalt aus einem Märchen.«
    »’ne Märchentante ist sie bestimmt, Marno«, grinste Phil. »Sind schon ’ne Menge Männer darauf ’reingefallen. Möchte wetten, die würde selbst Sie um den Finger wickeln.«
    »Das wollen wir nicht gerade sagen, Decker«, brüstete er sich. »Aber für diese Frau würde ich Nelly und tausend andere Frauen laufen lassen.«
    »Komm, Phil«, sagte ich, »schreiten wir zur Tat«
    Wir standen auf und gingen wortlos zu Junes Tisch hinüber.
    »Hallo, schöne Lady«, begrüßte ich June Holland. »Entschuldigen Sie bitte eine gewisse Verlegenheit meinerseits, aber ich kenne leider Ihren derzeitigen Namen nicht. Wie möchten Sie, daß ich Sie nennen soll? Beatrice Donovan, Gräfin Teuerkauf, oder vielleicht bei Ihrem kanadischen Pseudonym Marquise d’Olara?«
    Orton Rider sprang auf. »Was soll das bedeuten, Sie Flegel?«
    Ich warf ihm einen kühlen Blick zu

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