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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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brauchten den Zeugenstand erst am Donnerstag betreten. Trotzdem war Phil zum Criminal Court gefahren, um sich nach bekannten Gesichtern unter den Zuhörern umzusehen.
    Ich saß unterdessen in unserem Office und telefonierte mit Ruby Torrington. Ich bat sie, die Namen und Adressen der beiden anderen Schauspieler zu ermitteln, die nach Erhalt des 1300-Dollar-Vorschusses ihre Verträge mitsamt dem Geld zurückgegeben hatten.
    Als ich aufgelegt hatte, betrat unser Kollege Rip Jackson das Office. Er gehörte zu den Männern, die wir zum Schutze June Hollands in der Nähe der Marnoschen Villa postiert hatten.
    »Hallo, Rip! Bringst du endlich eine Nachricht von June?«
    Er warf einen Quarter auf den Tisch. »Diese Münze hat mir June heute nacht zugeworfen. Sie war am Fenster.«
    Ich nahm eine Sicherheitsnadel und stieß deren Spitze in das winzige Loch am Rande. Die Münze klappte sofort auf. Ich entnahm ihr den zusammengefalteten Papierstreifen und glättete ihn. Er war leer. Ich entzündete mein Feuerzeug und hielt die Flamme in einem bestimmten Abstand unter das Papier. Allmählich erschienen braune Striche, die sich zu deutlich lesbaren Buchstaben formten. Ich las die Nachricht laut vor: Alles okay. Marno will will mich vorsichtshalber in einen Bungalow aufs Land bringen. Habe Gespräche Marno— Allen auf Band aufgenommen. Tommy bat Marno um 5000 Dollar. M. wird sie ihm geben. Muß abgemacht gewesen sein. M. will mit mir heute ins Kino. Nachtvorstellung im »Tosca«, Academy Street. Schickt jemand für Tonbandübergabe. J.
    »Eine interessante Frage, Rip«, sagte ich nachdenklich. »Würdest du bitte Virgil Brandon ausrichten, daß er heute abend zum ›Tosca‹ fahren muß? Er soll aber vorsichtig zu Werke gehen, Rip. Wenn Marno nur den geringsten Verdacht schöpft, dann kann das für June höllisch gefährlich werden.«
    »All right, Jerry. Sonst noch was?«
    »Wir müssen einen Weg finden, Rip, um die Villa direkt unter Kontrolle zu halten. Wenn wir nämlich den Abtransport Junes zu diesem Bungalow verpassen, dann ist die Verbindung mit ihr abgerissen.«
    »Himmel und Hölle, Jerry, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das wird aber schwierig werden. Die Indian Road ist eine derart stille Villenstraße, daß wir kaum ein geeignetes Versteck finden werden. Vom Inwood Hill Park aus könnte man zwar ein Fernglas benutzen, aber damit kannst du nur die Rückfront des Hauses beobachten.«
    »Ich werde mir die Umgebung heute nacht selbst ansehen, Rip, Verständige jetzt bitte Brandon.«
    Als er gegangen war, rief ich noch einmal Ruby Torrington an.
    »Ich habe die beiden Schauspieler noch nicht ermitteln können, Mr. Cotton«, sagte sie unglücklich.
    »Das eilt nicht so, Miß Torrington«, beruhigte ich sie. »Etwas anderes ist jetzt viel wichtiger. Haben sie noch engen Kontakt mit Tommy?«
    »Natürlich, Mr. Cotton. Warum fragen Sie?«
    »Hat Tommy in der letzten Zeit einmal geäußert, er würde New York verlassen?«
    »Die Idee stammt von mir, Mr. Cotton. Er wird in den nächsten Tagen nach Bolivar übersiedeln. Ich habe ihm eine Stellung in den Studios besorgt. Wir haben endlich die Besetzung für den ersten Film beisammen. Am 29. Oktober ist Drehbeginn. Mr. Young verlegt sein Büro für die Zeit der Aufnahmen nach Bolivar.«
    »Oh, dann verlassen Sie also auch New York?«
    »Yes, Mr. Cotton. Vielleicht bleibe ich dann sogar ganz da. Mr. Young hat Tommy schon 200 Dollar Vorschuß gegeben, damit er sich sofort nach einer Wohnung umsehen kann. Wir wollen heiraten.«
    »Gratuliere, Miß Torrington. Wahrscheinlich komme ich einmal nach Bolivar, um mir den Studiobetrieb anzusehen. Denken Sie an die Namen und Adressen. So long.«
    Ich legte auf und sah Phil an, der unbemerkt eingetreten war. In kurzen Worten klärte ich ihn über mein Telefonat auf und gab ihm Junes Meldung zu lesen.
    »Wie sah es bei dir aus, Phil?«
    »Ich konnte nur Tommy Allen und Isaac Tullis unter den Zuhörern entdecken, Jerry. Sonst war von Marnos Leuten keiner da. Ach, und eine Verhaftung habe ich vorgenommen.«
    »Eine Verhaftung?« fragte ich überrascht
    »Berry Stockton saß noch unter den Zuhörern. Garnie und Dwinger vernehmen ihn gerade. Hättest du nicht Lust, dich einmal mit dem Kerl zu unterhalten? Schließlich hat er dich mit seinem Telefonanruf in den .Lachenden Delphin' gelockt.«
    Ich wehrte ab. »Dafür wird Stockton ein paar Jahre ins Jail wandern, Phil. Ally Allen hat mir doch selbst erklärt, warum er mich in diese Falle

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