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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit einer Orientierung. Doch auf Grund der Tatsache, daß die Geschwindigkeit nie verringert wurde, gelangte ich schließlich zu der Überzeugung, daß wir uns auf einem Highway befanden.
    Selbst im nächtlichen New York wäre der Fahrer ab und zu durch eine Ampel zum Stoppen gezwungen worden. Ich konnte nur undeutlich erkennen, daß vorn zwei Männer saßen. Fragen konnte ich ihnen nicht stellen, denn sie hatten mir auch einen soliden Knebel verpaßt. Es klingt vielleicht unverständlich, aber trotz meiner eigenen mißlichen Lage machte ich mir Sorgen um Phil. Hatte man auch ihn erwischt?
    Ihr Vorgehen war mir völlig unverständlich. Bisher hatte gerade Mamo es immer ängstlich vermieden, uns auch nur die geringste Angriffsfläche zu bieten. Was war passiert, daß seine Leute so leichtsinnig wurden? Aus dieser Geschichte würden sie sich doch niemals herausreden können. Dadurch, daß wilden Jaguar direkt vor ihrer Haustür geparkt hatten, konnten sie vor Gericht nicht einmal behaupten, uns in der Dunkelheit für Einbrecher gehalten zu haben.
    Donner und Doria, bei dem Wort Gericht fiel mir ein, daß wir ja die Nacht vor unserer Zeugenvernehmung im Allen-Prozeß hatten. Sie waren doch nicht etwa so wahnsinnig, uns an einer Aussage hindern zu wollen?
    Mir blieb viel Zeit zu Überlegungen, denn die Fahrt dehnte sich endlos aus. Der Kopf schmerzte wie verrückt und ich spürte, daß die Stirn angeschwollen war. Soweit es meine Lage zuließ, versuchte ich mich völlig zu entspannen. Ich würde meine Kräfte bestimmt noch brauchen, wenn ich aus dieser Klemme noch einmal lebend herauskommen wollte,
    ***
    Um 23.45 Uhr verließ Virgil Brandon den Zuschauerraum des Tosca Cinema. Rocky Marno und June Holland waren nicht erschienen. Ziemlich ratlos marschierte er zur nächsten Telefonzelle und rief die Zentrale an. Dort erfuhr er von unserem Besuch in der Marno-Villa. Er fuhr sofort dort hin. Seinen Dienstwagen stellte er auf der Indian Road ab. Dann marschierte er zur Haustür. Von unserem Jaguar war nichts zu sehen. Dafür hörte er ein Stöhnen hinter der verschlossenen Garagentür.
    Brandon preßte sein Ohr an das Holz. »Hallo?«
    Er bekam keine Antwort. Das Stöhnen kam aus dem hinteren Teil der Garage, und das brachte den G.-man auf eine Idee. Er lief zur Straße zurück und klemmte sich hinter das Steuer seines Wagens. Dann setzte er ihn so auf dem Fahrdamm zurecht, daß der Kühler genau auf die Garagentür zeigte.
    Mit hoher Geschwindigkeit raste er über den Bürgersteig und drückte mit der Motorhaube die Garagentür ein. Dann trat er kurz auf die Bremse. Im Licht seiner Scheinwerfer sah er im Hintergrund den sich windenden Körper eines Mannes.
    Brandon stieg aus und ging langsam auf ihn zu. Er bückte sich hinunter und drehte den Mann auf den Rücken. Im gleichen Moment prallte er zurück.
    »Phil!«
    Ein Stöhnen war die einzige Antwort.
    ***
    »Wo sind wir hier eigentlich?« hörte ich eine Stimme vor mir fragen.
    »Jetzt müßte Devils Elbow kommen«, antwortete ein anderer. »Dann heißt es aufpassen, daß wir die Stelle nicht verfehlen.«
    »Hoffentlich kommt Marno nicht dahinter«, meinte der erste Sprecher.
    »Quatsch doch kein dummes Zeug, Greg. Der Chemung River ist an der Stelle das reinste Wildwasser. Er wird die Puppe mitreißen.«
    »Das gefällt mir nicht, Olly. Selbst, wenn sie in der unbewohntesten Gegend angeschwemmt wird, eines Tages entdeckt man die Leiche.«
    Mir lief es eiskalt über den Rücken. Sprachen sie etwa von June Holland?
    Natürlich, es konnte gar nicht anders sein. Sie mußten Junes wahre Identität durchschaut haben. Das würde auch ihr ganzes Handeln bei der Villa motivieren.
    An den Vornamen Greg und Olly hatte ich wenigstens schon mal erkannt, mit wem ich es zu tun hatte. Greg Bolton und Olly Hasfurt waren zwei berüchtigte Schläger, die schon verschiedene Jahre hinter Gittern verbracht hatten. Alles Fälle von gefährlicher Körperverletzung. Andere Delikte hatte man ihnen nie nachweisen können. Doch diesmal ging es, wenn ich sie recht verstanden hatte, um Mord. Da würde ihnen jetzt auch kein Rock Marno mehr helfen können, zumal der selbst ganz schön in der Patsche zu sitzen schien.
    Unter Aufbietung aller Kräfte machte in den Versuch, mich wenigstens soweit aufzurichten, um einen Blick durch die Fenster werfen zu können. Es war zwecklos. Plötzlich erhellte jedoch aufzuckender Lichterschein das Wageninnere. Wir mußten durch eine

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