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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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locken ließ. Er wollte der Gefahr durch mich mit einem Angriff begegnen. Das alles hat aber nichts mit den Ereignissen zu tun, die sich nach seiner Verhaftung abgespielt haben. Stockton ist gänzlich unwichtig für uns.«
    »Wie du meinst, Jerry. War ja auch nur so ein Gedanke von mir. Was wollen wir jetzt unternehmen?«
    »Heute nacht werden wir der Marno-Villa einen Besuch abstatten, Phil. Ich denke mir die Sache so: Wir kreuzen in der Zeit auf, in der Marno mit June im Kino ist. Dabei tun wir so, als wenn unser Interesse Tommy Allen gilt.«
    »Okay«, meinte Phil nur lakonisch. Um 21 Uhr fuhren wir am Tosca Cinema in der Academy Street vorbei. Es lag nur einige Blocks von Marnos Villa entfernt. Das bewies, daß er June keinesfalls in Gefahr bringen wollte, von der er ja annahm, daß Polizei, FBI und Interpol hinter ihr her wären. Aus diesem Grunde hatte er sich für den Besuch eines Randkinos entschlossen.
    Wir stellten fest, daß die Nachtvorstellung erst um 23 Uhr begann. Wir schlugen die Zeit in einer Cafeteria tot. Dann machten wir uns auf den Weg zur Indian Road, In Marnos Villa war die Vorderfront total verdunkelt. Wir stellten den Jaguar vor der Garagentür ab und stiegen aus.
    Dann schlichen wir leise über den Plattenweg zur Rückseite der Villa. Die Vorhänge vor den Wohnzimmerfenstern versperrten uns zwar die Sicht, aber es brannte Licht. Leise näherten wir uns der Terrasse. Auch hier verhüllten die Vorhänge den Blick ins Innere des Hauses.
    »Ob sie uns wirklich nicht kommen hörten, Jerry?« flüsterte Phil- »Weiß der Teufel, Phil«, knurrte ich. »Mir kommt die Geschichte auch spanisch vor. Wir gehen besser zur Haustür zurück und klingeln,«
    Leise verließen wir die Terrasse und gingen nach vorn, doch nach wenigen Schritten hielt ich Phil zurück.
    »Vorsicht, Phil«, zischte ich. »Das Fenster da war eben noch geschlossen.« Meine Warnung kam keinen Moment zu früh. Ich hörte einen Knall und sah eine Stichflamme, dann lagen wir auch schon fluchend in den Büschen.
    »Verdammt«, maulte Phil neben mir. »Die sind wohl verrückt geworden.«
    Im selben Augenblick krachte rechts ein Revolver los. Die Kugel pfiff dicht an unseren Köpfen vorbei. Der Schütze mußte auf der Terrasse stehen. Er wurde durch die Hausecke gedeckt. Das war aber noch nicht alles. Links von uns blitzte es auch auf. Dort mußte ein dritter Mann neben der Haustür stehen.
    Jeder Spaß hat einmal seine Grenzen. Wir fingerten unsere Kanonen hervor und entsicherten sie. Dann waren wir jedoch erst einmal damit beschäftigt, uns in Sicherheit, zu bringen, denn die drei Kerle beharkten jetzt unsere Deckung.
    Wir krochen auf allen vieren weiter in den Garten hinein. Sie schossen jetzt ein regelrechtes Sperrfeuer. Es wäre heller Wahnsinn gewesen, unter diesen Umständen einen anderen Weg einzuschlagen als den Rückzug.
    Nach kurzer Zeit erreichten wir einen Zaun. Auf der anderen Seite hoben sich die Baumwipfel des lnwood Hill Parks vom nächtlichen Himmel ab.
    Ich suchte mir mit den Händen einen Halt, indem ich die Finger in das Gitterwerk des Zaunes krallte.
    »Steig auf meine Schultern, Phil.« Nun steckte auch er seine 38er weg und turnte auf meinen Rücken. Ich richtete mich langsam auf. Behende turnte Phil über den Zaun und ließ sich auf den weichen Grasboden des Parks fallen.
    »Beeile dich, Jerry«, keuchte er. »Wenn alles still bleibt, suchen sie uns bestimmt.«
    »Von mir aus«, grinste ich. »Lauf du bis zur West 218. Street, Phil. Während du von dort aus zur Indian Road zurückkommst, werde ich die Burschen hier an mich locken. Auf diese Art bekommen wir sie in die Zange, klar?«
    »Und damit rückst du erst heraus, wenn ich -schon auf der anderen Seite stehe? Wenn du allein bist, müssen sie dich ja erwischen.«
    »Nun halt mal die Luft an und beeil dich lieber. Schließlich wirst du auch noch mal auf dieser Seite des Zaunes gebraucht. Los, tummle dich, Alter.«
    Er verschwand wie ein Schemen in der Nacht. Ich atmete befreit auf. So, nun konnte der Tanz losgehen, dachte ich. Aber…
    Mein Kopf war nicht stabil genug, um den Schlag zu verdauen. Ich erinnere mich nur noch, daß hinter mir jemand auf einen Ast trat. Als ich herumwirbelte, bekam ich einen massiven Gegenstand gegen die Stirn.
    Der Rest war Schweigen. Ich legte mich in meinem 120-Dollar-Anzug schlafen
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich wie ein Paket verschnürt im Fond eines Wagens, der mit ziemlich hoher Geschwindigkeit durch die Nacht raste.

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