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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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Ortschaft mit Laternen fahren. War es dieses Devils Elbow, von dem Olly Hasfurt gesprochen hatte?
    Nach wenigen Minuten herrschte wieder Finsternis um mich her. Dann wurde die Fahrt jäh vermindert, und schließlich fuhr der Wagen rechts heran und stoppte.
    »Laß doch meinen Arm los, Greg«, schimpfte Olly Hasfurt. »Was willst du denn von mir?«
    »Wir sollten sie an das Reserverad binden, Olly«, sagte Greg aufgeregt. »Sicher finden wir am Flußufer ein paar Steine. Wenn wir die Decke aufschlitzen und mit Steinen füllen, dann sackt sie auf den Grund, Olly.«
    »Verdammt, woher willst du wissen, ob der elende Fluß überhaupt tief genug ist, du feige Ratte. Man soll sie lediglich nicht sofort finden. Es ist doch jetzt sowieso alles egal, oder glaubst du im Ernst, das FBI würde erst auf eine Postkarte von Cotton und Decker warten? Sie werden die beiden zuerst bei Marno suchen, und was werden sie dabei finden? Den toten Schnüffler in der Garage.«
    Hasfurt konnte nur Phil gemeint haben.
    »Bist du denn sicher, daß er wirklich tot ist?« fragte Greg Bolton heiser.
    »Ich habe dreimal zugeschlagen, Greg, mit ’nem Schraubenschlüssel. Nur ein Ochse kann meine Schläge überleben. So einen harten Schädel bat Decker bestimmt nicht.«
    »Das ist das Ende«, stöhnte Bolton. »Sie werden uns durch alle fünfzig Staaten jagen, Olly. Bis heute haben sie noch jeden G.-man-Mörder gefaßt. Auch mich werden sie auf den Bratstuhl schicken, obwohl ich es gar nicht getan habe.«
    »Halt’s Maul, Greg. Du gehst mir auf die Nerven. Komm, damit wir endlich die Leiche los werden.«
    Sie stiegen beide aus und gingen um den Wagen herum. Dann machten sie sich am Gepäckraum zu schaffen. Mir schossen die Gedanken nur so im Kopf herum. Phil in der Garage erschlagen, und die tote June wollten sie in den Chemung River werfen. Hätte ich bloß meine Hände freigehabt.
    Jetzt hoben sie einen Körper aus dem Gepäckraum. Ich merkte, wie das Hinterteil des Wagens in die Höhe ging, als sie die Last herausnahmen. Dann hörte ich sie hastig über die Straße laufen. Ich kannte weder Devils Elbow noch den Chemung River. Aber beide Namen prägte ich mir ein. In meinem ganzen Leben würde ich sie nie mehr vergessen.
    Ich hörte näherkommendes Motorengeräusch. Es mußte ein Lastzug sein. Der Lichtschein seiner Scheinwerfer huschte kurz durch das Wageninnere, dann entfernte sich der Lärm und verstummte schließlich ganz. Vielleicht las der Truckfahrer später von der Toten im Chemung River in der Zeitung.
    Die beiden Kerle gaben sich beim Verstecken von Junes Leiche viel Mühe. Erst nach einer Viertelstunde hörte ich ihre Schritte. Leider war in der Zwischenzeit außer dem Lastzug kein anderes Fahrzeug vorbeigekommen.
    Die linke vordere Tür den Wagens wurde geöffnet.
    »Denkste, Olly«, knurrte Greg Bolton böse. »Streck die Arme hoch!«
    »Bist du verrückt, Greg?«
    »No, Olly. Ich war nie so klar im Kopf wie in diesem Augenblick. Öffne die hintere Tür und ziehe den G.-man heraus. Komm aber nicht auf die Idee, versehentlich nach der Kanone zu greifen, sonst kracht es.«
    Fluchend riß Hasfurt die Tür auf und zog mich ziemlich unsanft aus dem Wagen. Ich krachte mit der Schulter auf den harten Beton auf. War meine letzte Stunde angebrochen, oder was sonst hatte dieses Theater plötzlich zu bedeuten?
    »Trag ihn ins Gebüsch«, befahl Bolton.
    Olly schleifte mich über den Beton und warf mich ins Gestrüpp.
    »Und jetzt?« knurrte er.
    »Jetzt wirst du einsteigen und die Kurve kratzen, Olly«, sagte Bolton grimmig. »Ich würde dir raten, so viele Meilen wie möglich zwischen dich und dem Staat New York zu bringen. Es dürfte deine letzte Chance sein, Olly. ' Solltest du jemals Rocky Marno wiedertreffen, dann bestelle ihm von mir, ich hätte einige Leute für ihn zusammengeschlagen, aber einen Mord habe ich nie begangen. Noch dazu an einem G.-man. Und wenn ich dich jetzt zum Teufel jage, dann geschieht es, um nicht auch noch mitanzusehen, wie ihr Cotton umlegt.«
    »Dafür wird dich Marno umbringen, Greg«, zischte Hasfurt voll Wut.
    »Vielleicht, Olly«, sagte Bolton gleichmütig. »Aber auch dich wird er umbringen, wenn er erst einmal erfährt, daß du Decker erschlagen hast. Und nun verschwinde, ehe ich meinen Entschluß bereue.«
    Hasfurt huschte wie ein Wiesel zum Wagen und brauste davon. Langsam kam Greg Bolten heran. Neben mir ließ er sich auf ein Knie herab. Sein Gesicht konnte ich in der Dunkelheit nur unvollkommen

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