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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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»Sie sind Oliver Stratford aus Muscle Shoals in Alabama, nicht wahr?«
    »Allerdings, Mister.«
    »Mein Name ist Jerry Cotton. Das ist mein Kollege Phil Decker. Wollen Sie sich bitte von unserer Identität überzeugen?«
    Ich gab ihm meinen Ausweis.
    »FBI? Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.«
    Ich deutete auf June. »Diese Frau ist eine Hochstaplerin, die von der Interpol gesucht wird. Sie heißt in Wirklichkeit Pamela Perth und stammt aus Lancashire in England.«
    »Miß Haywood, stimmt das wirklich?« fragte Rider entsetzt.
    Fassungslos starrte er auf die zierliche Hand Junes, in der plötzlich eine kleine Pistole lag, die sie aus der Handtasche hervorgeholt hatte.
    »Um Gottes willen, Miß Haywood, das darf doch nicht wahr sein.«
    June lächelte kalt. »Ich verachte Typen wie Sie, Stratford. G,-men, Sie legen besser die Hände auf den Tisch,« Wir taten ihr den Gefallen. Sie stand auf und ging rückwärts zum Ausgang.
    »Marno!« rief ich laut, »treten Sie ihr nicht in den Weg. Sie ist fähig und drückt tatsächlich ab.«
    Marno ließ sich nicht beeindrucken. Er näherte sich June bis auf etwa zwei Yard und verbeugte sich.
    »Madam, ich bewundere Sie!«
    Dann kam er auf uns zu, so ihren Rückzug deckend. Als wir zur Schulterhalfter griffen, fiel er uns mit Tullia zusammen in die Arme.
    Wir ließen uns nur zu gern festhalten. »Sie Narr«, zischte ich. »Das ist Justizbehinderung, dafür gehen Sie ins Kittchen, Mann.«
    June Holland hatte den Ausgang erreicht. Dicht hinter ihr verließ Lucius Silversmith das Restaurant. Wir verwickelten Marno und-Tullis in ein Handgemenge und ließen uns so viel Zeit dabei, bis wir gewiß sein konnten, daß June inzwischen genügend Vorsprung gewonnen hatte. Dann schickte ich Marno mit einem Uppercut auf einen Stuhl, mit dem er rückwärts umkippte.
    Gleichzeitig landete Phil einen Haken gegen Isaacs Ohr, das sofort flammend rot zu leuchten begann.
    »Hört auf, Mann«, knurrte Marno wütend. »Wir wollten doch lediglich eine Knallerei vermeiden. Dabei wären doch harmlose Gäste in Mitleidenschaft gezogen worden.«
    »Wie rührend, Marno«, spottete ich und jagte zum Ausgang.
    Phil kam mir nach. In der Tür prallten wir mit Silversmith zusammen.
    »So ein Pech«, trompete er. »Sie tauchte sofort im Gewühl unter und war verschwunden. Jetzt kriegen Sie bestimmt . einen mächtigen Rüffel von Ihrem Chef, wie, Cotton?«
    »Mag sein, aber euch prophezeie ich eine saftige Quittung vom Bezirksrichter. Während ihr hinter den Gittern schmort, wird sich Pamela Perth ins Fäustchen lachen, verlaßt euch darauf. Komm, Phil.«
    Wir liefen mit gesenkten Köpfen zu meinem Jaguar und stiegen ein.
    Als wir losfuhren, betrat Silversmith gerade das Restaurant.
    »Was mag er ihr für einen Tip gegeben haben?« fragte Phil grinsend.
    »Entweder hat er sie in ein anderes Lokal geschickt, oder aber sie sitzt bereits in Mamos Buick. Der Schlitten stand nämlich auf der anderen Seite.«
    »Hoffentlich hält Marno FBI.-Agenten wirklich für so blöde, daß sie vor der Pistole in der Hand einer Frau kapitulieren.«
    »Rock ist im Augenblick keiner logischen Überlegung fähig, Phil. Junes äußere Erscheinung hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Bedenken, die ihm jetzt kommen könnten, wird June schon zerstreuen.«
    »Was meinst du zu Tommy Allen?«
    »Den werden wir wieder unter die Lupe nehmen müssen, Phil. Es stimmt doch sehr nachdenklich, daß er ausgerechnet mit einem Girl befreundet ist, das als Chefsekretärin des gleichen Mr. Young tätig ist, dessen Firma mit so drastischen Mitteln boykottiert wird. In den nächsten Tagen werden wir uns für den Bekanntenkreis Alger Fords interessieren.«
    Der Rest der Fahrt verlief ziemlich schweigsam.
    ***
    Wieder vergingen ein paar Tage. Von June bekamen wir kein Lebenszeichen. Im Royale Theater, der Bühne, an der Alger Ford im März gearbeitet hatte, war ein neuer Produzent eingezogen. Er kannte Ford nur dem Namen nach. Lediglich ein Techniker, der während Fords letztem Auftritt ebenfalls am Royale beschäftigt gewesen war, konnte uns die Adressen einiger Freunde des Schauspielers nennen. Wir besuchten sie reihum und strichen sie nacheinander aus der Reihe der eventuell verdächtigen Personen. Eine Tatsache kristallisierte sich allerdings klar heraus. Alger Ford hatte seit März kein Engagement mehr gehabt. Trotzdem hatte er sämtliche Schulden bezahlt.
    Am 24. Oktober, einem Mittwoch, begann der Mordprozeß Alfred Allen. Phil und ich

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