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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden.
    Sukos Schätzungen nach mußten die Spinnen, falls sie die Brandung überstanden hatten, sich längst auf dem offenen Meer befinden und irgendwann einmal auftauchen.
    Wieder suchte er die Fläche ab.
    Da sah er die Höcker.
    Es waren tatsächlich Höcker. Drei von ihnen gerieten in sein Blickfeld. Sie wurden von den langen Wellen bewegt, nach oben getragen, wieder zurückgespült, überschwemmt und gerieten abermals in seinen Sichtbereich. Ein ständiges Auf und Ab. Gleichzeitig eine Warnung für die Menschen. Die Spinnen waren da und wollten Opfer.
    Suko schluckte. Von seiner Entdeckung hatte er Claudia nichts mitgeteilt.
    Er legte das Glas weg. Schon mit bloßen Augen waren die mutierten Spinnen zu erkennen.
    Tief atmete Suko aus. Die Peitsche steckte in seinem Gürtel. Er dachte auch daran, die Beretta nachzuladen.
    Das sah Claudia. »Hat es einen besonderen Grund?«
    »Sicher. Wir müssen gewappnet sein.«
    »Dann haben es die Spinnen geschafft?«
    Suko sah keinen Grund mehr, die Frau zu belügen, deshalb nickte er. »In der Tat, sie überwanden die Brandung ebenso wie wir. Tut mir leid, Claudia, daß ich Ihnen nichts anderes sagen kann. Es ist nun mal so.«
    Sie lächelte. »Ich hätte es mir denken können.«
    »Seien Sie also nicht überrascht, wenn plötzlich eine Spinne auftaucht. Und halten Sie um Himmels willen das Ruder fest.«
    »Ich werde mich bemühen!« Trotz der klaren Worte, zitterte ihre Stimme.
    Suko lächelte und strich über ihr Haar. »Gemeinsam werden wir es packen, glauben Sie mir.«
    Eine Antwort bekam er von Claudia nicht. Außerdem hatte er keine verlangt.
    Die Wellen trugen sie weiter. An das Geräusch des Außenborders hatten sich beide gewöhnt und auch an die überspritzende Gischt und die langen Fahnen der Wassertropfen.
    Immer näher kamen die Spinnen. Bereits mit bloßem Auge waren sie zu erkennen. Ihre weißen Höcker bewegten sich auf und nieder.
    Manchmal überspült, dann wieder da, und die Entfernung schmolz.
    Drei Spinnen schienen die Brandung überwunden zu haben. Suko hatte sie gezählt.
    Eine vierte jedoch hatte es geschafft, unentdeckt sich dem Boot mit den beiden Menschen darin zu nähern.
    Als sie auftauchte, wurde es für Suko und Claudia Darwood eine böse Überraschung.
    An der Backbordseite erschien sie und stemmte sich in die Höhe.
    Claudia und Suko hatten das Gefühl, von gewaltigen Händen in die Höhe gewuchtet zu werden. Der Inspektor hörte den entsetzten Schrei der Frau und sah, daß sie gegen den Steuerbordwulst des Bootes rutschte. Das Ruder konnte sie nicht mehr halten.
    Auch Suko schaffte es nicht. Er wurde aus seiner knienden Stellung gerissen und rutschte auf Claudia Darwood zu. Er sah ihr angstverzerrtes Gesicht, und darüber schwebten, wie einen Kreisbogen schlagend, zwei Spinnenbeine…
    ***
    Man hatte von den Leichenvögeln gesprochen, und ich konnte sie plötzlich sehen.
    Hoch in der Luft schwebten sie als kreisende Punkte und ihr Erscheinen kündigte mir an, daß es soweit war. Baal und sein schrecklicher Altar konnten nicht mehr fern sein, denn die Leichenvögel waren seine Wächter.
    An die Geräusche des Karrens hatte ich mich gewöhnt. Das Knarren der Räder im Staub, der einfach nie abriß und eine braungraue Schicht auf meinen verschwitzten Körper gelegt hatte.
    Ebenfalls an die Schritte meiner Begleiter, die sich in ihrer Monotonie der des fahrenden Karrens und dem Stampfen der Ochsenhufe anglichen.
    Ich spürte das Metall des Schwerts auf meiner Haut. Es war inzwischen warm geworden und klebte, weil Schweiß auch mein Bein bedeckte. Bei jedem Atemzug schmeckte ich den bitteren Staub.
    So ruhig ich auch dalag, mein Herz steckte voller Rachegedanken.
    Ich dachte an die Königin, die mir ihren verfluchten Trank gegeben hatte, um mich dem Götzen Baal als Opfer zu reichen, damit sie unter seinem Schutz stand.
    Ich würde allen einen Strich durch die Rechnung machen.
    Und so wartete ich ab.
    Es verging Zeit, und die Vögel blieben. Zunächst hatte ich nur drei gezählt, aber es wurden mehr.
    Ich starrte sie an. Sie wurden größer, als sie auseinanderfächerten.
    Wahrscheinlich hatten sie mit ihren scharfen Augen längst das auf dem Leichenkarren liegende Opfer entdeckt und lauerten darauf, es zerreißen zu können.
    Hin und wieder sah ich hinter dem Staubschleier ein neugieriges Gesicht erscheinen. Immer dann, wenn einer meiner Begleiter einen Blick auf mich und die Ladefläche des Karrens warf.
    Ich gab mit keiner Reaktion zu

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