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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde es auch weiterhin schaffen.
    Die Strömung schmatzte. Sie gerieten in höhere Wellen und damit auch in die Nähe der ersten Felsen, die aus dem Wasser schauten. Es fiel dem Inspektor schwer, das Boot zu steuern. Beide Menschen wurden nicht nur nach vorn geschoben, sondern auch zurückgerissen und gerieten in einen gefährlichen Strudel, wenn das Wasser schäumte, gurgelte und schmatzte. Rauschend rann es um den Wulst.
    »Festhalten!« rief Suko. Er hatte die Welle zuerst entdeckt. Plötzlich war sie da.
    Hoch wurden beide auf den ersten wilden Ausläufer der Brandung gestemmt.
    Sie tanzten auf einem breiten Kamm. Gischt sprühte herbei, kam über, beide klammerten sich fest, einen Augenblick später rutschten sie in das Wellental und hatten gleichzeitig auch die ersten gefährlichen Felsen hinter sich gelassen.
    Ein Kreisel aus sich drehendem Wasser, Schaum und Sprüh empfing sie, packte das Boot und spie es wieder aus. Das Boot zu steuern, war kaum möglich. In diesem Falle mußten sie sich auf das Glück verlassen.
    Verständigen konnten sie sich kaum noch. Mittlerweile waren sie aus der schützenden Bucht getrieben worden und erreichten die Brandung.
    Zwar wurden sie nicht mehr gegen die Felsen zurückgeworfen, doch fontänenartig kam ihnen das Wasser entgegen und fiel in gewaltigen Wellen über ihnen zusammen.
    So kämpften sie sich vor und rutschten vorbei an den Felsen. Die Kraft des Wassers schob sie auf das offene Meer hinaus, sie gerieten in den Bereich der Dünung, die sie erfaßte und auf einem schäumenden Wellenkamm reiten ließ.
    Vor ihnen lag die weite, unendlich erscheinende Fläche. Sie waren naß, aber glücklich.
    Claudia sprach Suko an. »Haben wir es überstanden?« fragte sie begierig.
    Der Chinese nickte. »Das glaube ich schon.«
    »Und wie soll es weitergehen?«
    »Man wird uns aufnehmen.«
    »Wissen Sie denn, ob die im U-Boot uns auch sehen?« Die Frage klang skeptisch.
    »Das glaube ich schon. Wir haben, als ich das Boot verließ, Zeiten ausgemacht.«
    Claudia drehte sich um und schaute über die graugrüne, leicht glasig wirkende Fläche. »Ich sehe aber nichts.«
    »Seerohre sind immer schwer auszumachen. Warten Sie es nur ab, Claudia. Sie werden sehr bald erkennen, daß wir nicht allein sind.«
    »Hoffentlich.« Claudia nickte sich selbst zu, wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und griff nach einer im Boot liegenden Decke. Sie mußte sie erst losschnallen. Als der wärmende Stoff über ihren Schultern hing, lächelte sie und sagte: »Jetzt geht es mir besser.«
    »Das freut mich.«
    Suko schaute sie an. Er sah genau, wie sich ihre Gesichtszüge veränderten. Sie schienen plötzlich einzufrieren, und Claudia schüttelte den Kopf, als wollte sie es nicht glauben.
    »Was haben Sie?«
    Im Gegensatz zu Suko saß seine Begleiterin so, daß sie zum Strand zurückschauen konnte. Das hatte sie auch getan. Ihr Mund klappte auf, sie wollte etwas erklären, bekam jedoch keinen Laut hervor.
    Suko drehte sich.
    Er sah es ebenfalls.
    Die weißen Monsterspinnen dachten keineswegs daran, die Jagd schon aufzugeben.
    Der Reihe nach stürzten sie sich in das Wasser…
    ***
    Claudia hob die Arme und preßte die Hände gegen die Wangen.
    »Das kann doch nicht wahr sein. Verdammt!« schrie sie. »Werden wir diese Ungeheuer denn überhaupt nicht los?«
    Auch Suko war unwohl in seiner Haut. Er konnte sich die Sache nicht erklären. Wie schnell schwammen Spinnen? Schafften sie es überhaupt, sich über Wasser zu halten? Sicher, sonst hätten sie es nicht versucht.
    Suko versuchte sich auszurechnen, wie groß ihr Vorsprung war und ob die Spinnen ihn überhaupt einholen konnten, bevor sie das rettende UBoot erreichten.
    Er wußte nichts, es gab einfach zu viele Unbekannte in seiner Rechnung. Sicherheitshalber ließ er sich von Claudia Darwood die Leuchtpistole geben.
    »Wird man uns denn sehen?« erkundigte sich Claudia zitternd.
    Suko blieb ruhig. Er klemmte das Ruder zwischen Wulst und Ellbogen fest. »Das wollen wir erst mal sehen.«
    »Sicher sind Sie auch nicht.«
    »Bitte, geben Sie mir das Glas. Und halten Sie danach das Ruder. Sie brauchen nichts zu machen, nur festzuhalten.«
    Abermals wechselten sie die Plätze. Zum Glück war das Meer ruhig.
    Wellenkamm und Wellental wechselten sich ab. Die Dünung war nicht sehr hoch, dafür langgestreckt, und die Fahrten in die Täler aus Wasser waren mehr ein Gleiten.
    Suko suchte mit dem Glas systematisch die weite Fläche nach dem Sichtrohr des U-Bootes

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