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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schrieb schließlich das Symbol des Fragens. Er fügte sein eigenes Zeichen hinzu und konzentrierte sich auf die Beschwörung. Unablässig murmelten seine Lippen die Worte der magischen Sprache.
    Was er hier tat, war weitgehend ungefährlich - falls es sich bei der Cassette nicht um eine getarnte Höllenbombe handelte. Immerhin war es etwas anderes, einen toten Gegenstand zu beschwören, der sich nicht wehren konnte, als einen leibhaftigen Dämon.
    Die Zeit tropfte zähflüssig dahin. Bill zählte die Minuten nicht, die sich zu Stunden summierten. Er war ganz ruhig geworden, und tief in ihm sagte ihm etwas leise, daß er diese Ruhe vielleicht seine Zukunft vor sich sah. Eine Zukunft, die er nicht mehr besaß…
    Plötzlich flammte der Fernsehschirm auf, ohne daß jemand das Gerät berührt hatte.
    Bill drehte wie unter Zwang den Kopf.
    Vor ihm drehten sich die Spulen der Cassette, welche auf dem Tisch lag. Auf dem Fernsehschirm entstand wieder das Bild des Mädchens, das sich vergnügt am Strandufer des Rio Grande tummelte. Aber dann hörte die Aufnahme nicht einfach auf, sondern eine andere Gestalt schob sich in das Bild und verdeckte Manuela.
    Eine verwaschene, nur andeutungsweise erkennbare Gestalt.
    »Zeige dich«, flüsterte Bill erregt. »Wer bist du? Ich will dich richtig sehen.«
    Da wurde das Abbild klarer. Bill sah eine Teufelsfratze. Sie grinste ihn an. Der Mund bewegte sich und gab dabei lange, spitze Zähne frei, die grünlich glommen. Eine gespaltene Schlangenzunge pendelte hektisch hin und her.
    »Ich wußte, daß du irgendwann darauf kommen würdest, Bill Fleming«, sagte der Teufel. »Du bist ein schlaues Kerlchen.«
    »Wer bist du?« wiederholte Bill. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Warum zeigst du mir diesen Film? Manuela ist tot.«
    »Bist du sicher?« Der Gehörnte lachte meckernd. »Vielleicht ist sie nicht tot. Vielleicht lebt sie noch, und du möchtest sie gern wieder zurück haben?«
    Bill schwieg.
    »Ich kann sie dir zurückgeben«, sagte der Teufel.
    »Eine Untote? Ein Zombie-Ungeheuer, eine leere Körperhülle ohne Seele? Darauf verzichte ich«, schrie Bill.
    »Aber nein«, kicherte der Dämon. »Die wirkliche, echte, lebende Manuela Ford. Du mußt es nur wollen. Und ich weiß, daß du es willst.«
    Bill preßte die Lippen zusammen. Er schüttelte den Kopf.
    »Du traust mir nicht«, sagte der Dämon auf dem Fernsehschirm. »Du bist ein Narr, daß du die Chance deines Lebens verschenken willst. Und - denke auch an sie.«
    Er trat etwas zur Seite, wurde kleiner und war nun in der Totalen zu sehen. Er winkte. Das nackte Mädchen kam aus dem Wasser, ging mit wiegenden Hüften auf den gehörnten Dämon zu und schmiegte sich lächelnd in seine Arme.
    Es gab Bill einen doppelten Stich.
    Zum einen die Erotik in ihren Bewegungen, zum anderen diese Vertrautheit mit dem Dämon. Nein, das konnte doch nicht Manuela sein! Das war ihr Körper, aber…
    »Sie steht unter meinem Bann«, sagte der Dämon vergnügt. »Sie gehorcht mir, ohne zu wissen, daß ich es bin. Ein Wort von mir, und… sieh dorthin, Manuela.« Er zeigte aus dem Fernsehschirm heraus direkt auf Bill Fleming.
    Manuelas Gesicht veränderte sich. Es wurde sekundenlang leer, dann begann es wieder zu leben. Manuela war überrascht, ihre Augen weiteten sich. »Bill«, stieß sie hervor. »Bill, wo bist du? Und wie komme ich… hierher?«
    Der Dämon berührte blitzschnell ihre Stirn, und ihre Fassungslosigkeit verschwand. Sie war wieder wie zuvor.
    Bill knirschte mit den Zähnen.
    »Wenn sie wirklich lebt, gib sie frei«, keuchte er. »Gib sie frei, oder ich vernichte dich! Ich zerquetsche dich zwischen meinen Fingern!«
    Der Dämon lachte.
    »Dazu müßtest du erst wissen, wer ich bin. Und du müßtest mich finden. Ich bin bereit, dir das Mädchen lebend und unversehrt zurückzugeben - unter einer Voraussetzung.«
    »Nein«, sagte Bill. »Ich gehe auf keine Bedingungen ein.«
    »Keine Bedingungen«, lockte der Dämon. Seine knochige, feuerrote Hand strich durch Manuelas Haar, und wieder versetzte es Bill einen schmerzhaften Stich. »Nur ein Handel«, fuhr der Dämon fort. »Ein einfacher Handel.«
    »Ein Pakt? Dü willst meine Seele?«
    »Was soll ich mit deiner Seele?« Der Dämon lachte spöttisch. »Seelen hat die Hölle längst genug. Wir suchen gezielt, und du gehörst bestimmt nicht zu dem Kreis derer, die wir wollen. Nein, es geht um etwas anderes.«
    »Ich soll meine Freunde verraten…?«
    »Auch das ist ein häßlicher

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