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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeit längst ihren Wert verloren. Er wachte oder schlief, gerade wie es ihm gefiel.
    Er vegetierte vor sich hin, erkannte er plötzlich erschrocken. Es wurde ihm bewußt, als Tendyke sich äußerst verschlafen und wütend meldete. »Wer auch immer anruft, der Teufel soll ihn holen«, knurrte der Abenteurer. »Was ist los mitten in der Nacht?«
    Bill meldete sich.
    »Fleming! Der Verschollene? Na, da muß ja was im Busch sein, wenn du dich meldest.« Tendyke klang schon etwas wacher. Bill erzählte ihm, was wichtig war und ihn bewegte.
    »Und dazu rufst du mitten in der Nacht an? Hätte das nicht Zeit bis zum Mittag gehabt?«
    »Dann ist die Zeitspanne vielleicht verstrichen«, murmelte Bill. »Ich habe Angst um Manu, verstehst du?«
    Tendyke bejahte. »Ich versteh’s schon, alter Freund… am besten kommst du mit dieser ominösen Cassette unverzüglich hierher. Ich habe nämlich keine Lust, mich durch Manhattans Asphaltdschungel zu quälen. Dann schon lieber im richtigen Urwald. Außerdem ist hier draußen die Luft besser.«
    »Ich komme mit der ersten Maschine.«
    »Ich schicke jemanden, der dich vom Flughafen abholt«, sagte Tendyke und gähnte. »Rufe vorher an, wann der Vogel landet, aber wage dabei nicht, mich erneut zu stören. Versuch’s mit folgender Nummer…«, und er rasselte eine Zahlenreihe herunter, die Bill mitschrieb. »Da hängt ein Anrufbeantworter dran, der deine Worte speichert. Mir überhaupt rätselhaft, wie du an diesen Sonderanschluß kommst, den keiner kennt…«
    »Du selbst hast ihn mir mal genannt. Damals, als wir mit der Gorgone Euryale zu tun hatten…«
    »Oh, verflixt«, murmelte Tendyke, gähnte wieder und wünschte Bill eine gute Nacht.
    Der hat leicht reden, dachte Fleming, als er auflegte. Aber immerhin hatte Tendyke ihm sofort Hilfe irgend einer Art angeboten. Das war wichtig.
    Bill begann, sich telefonisch um ein Flugticket nach Florida zu bemühen.
    ***
    Scarth holte Bill Fleming vom Flughafen ab. Scarth war der Butler Rob Tendykes, und er gab sich britischer als ein Brite, steif und würdevoll. Mit unbewegtem Gesicht nahm er Flemings verwildertes Aussehen zur Kenntnis und bugsierte ihn in den Fond des großen Buick. Dann jagte er den Wagen in Richtung Süden.
    Tendyke’s Home befand sich am Ende einer ziemlich langen Privatstraße zwischen der Abgrenzung des Everglade-Naturparks und der kleinen Ortschaft Florida City im Südzipfel der Halbinsel Florida. Ein großer hölzerner Torbogen erhob sich draußen über der direkten Grundstückszufahrt. Das Haus war flach und langgestreckt und erinnerte ein wenig an die »South-Fork-Ranch« der Fernsehserie Dallas. Hinter dem Haus gab es einen Swimming-pool, in dem Schwimmeisterschaften ausgetragen werden konnten und in dem sich Zamorras Erzählung nach auch schon fliegende Krokodile getummelt haben sollten. [1]
    Irgendwo bellten große Hunde, als der Buick schließlich stoppte.
    »Willkommen auf Tendyke’s Home«, sagte Scarth steif und öffnete Bill die Wagentür. »Wir hoffen, daß Sie sich bei uns wohl fühlen. Darf ich Ihnen gleich Ihr Zimmer zeigen, oder möchten Sie erst einen Erfrischungsdrink nehmen? Ich…«
    »Ich möchte, so schnell es geht, mit Mister Tendyke sprechen, sonst nichts«, sagte Bill abweisend.
    »Ich werde sehen, ob Mister Tendyke bereits wach ist«, versprach Scarth. »Wenn Sie mir derweil bitte folgen möchten…« Er ging voraus in einen geräumigen Salon und wies auf eine in Leder gehaltene Sitzgruppe. »Bitte, Sir…«
    Bill blieb stehen. Als Scarth gegangen war, trat er an das große Panoramafenster und sah nach draußen. Tendyke, der Abenteurer, mußte ziemlich reich sein, daß er sich dieses Anwesen samt Personal leisten konnte. Wovon er lebte, wußte niemand so ganz genau. Tendyke trieb sich mal hier und mal da in der Welt herum, interessierte sich ein wenig für Parapsychologie und okkulte Dinge… und schleppte auch in dieser Hinsicht einen ganzen Koffer Geheimnisse mit sich herum. Selbst Zamorra war aus diesem Mann noch nicht so ganz schlau geworden. Und Bill hoffte, daß Tendyke ihm nun helfen konnte.
    Den Dämon finden und ihn nach Möglichkeit austricksen!
    Bill öffnete die gläserne Schiebetür, die aus dem Salon hinaus auf eine riesige Terrassenfläche führte, und trat ins Freie. Im gleichen Moment wurde einige Meter weiter eine andere Tür geöffnet, und ein nacktes blondes Mädchen trat ins Freie. Die Blonde hob nur die Brauen, als sie Bill entdeckte.
    »Hi, Mister! So früh am Morgen

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