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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schrecken, erblindet zu sein. Aber da war etwas Vertrautes bei ihm, das seinen Geist berührte und ihn beruhigte: Nicole.
    »Du bist nicht blind. Wir sind auf dem Weg zurück«, sagte sie. »Auf dem Weg durch die Schwärze. Bill und Tendyke tragen dich.«
    »Tendyke? Was ist mit ihm? Wie habt ihr ihn befreit?« fragte Zamorra erregt, während sie durch das schwarze Nichts schwebten. Wie finden wir in diesem Nirgendwo das Weltentor überhaupt wieder? fragte Zamorra sich. Aber anscheinend schienen die anderen das ganz genau zu wissen; genau genug, daß sie keine Orientierungspausen einlegen müßten.
    »Lange Geschichte«, sagte Tendyke und lachte trocken.
    »Kurze Geschichte«, widersprach Nicole. »Ich stellte plötzlich fest, daß ich da unten in dieser seltsamen Welt äußerst klar und intensiv Gedanken lesen konnte. Deine, cherie, Bills Gedanken - die des Dämons - und die von Tendyke! Bloß kamen die nicht aus diesem seltsamen Glaskasten. Ich war ursprünglich seitwärts verschwunden, um die Umgebung nach einer Rettungsmöglichkeit abzusuchen, aber dann wurde ich mißtrauisch. Aus beiden Glaskästen kamen keine Gedankenimpulse, obgleich ich Tendyke aus einer anderen Richtung wahrnahm. Demzufolge mußten beide Spitzkegel Illusionen sein.«
    »Und wo war der Schlangentöter und Dämonenschreck?«
    Tendyke lachte wieder.
    »Im Dämon«, sagte er. »Ich steckte in diesem verdammten Goro’heel drin! Das war seine Rache. Ihr hättet eine Ewigkeit lang nach mir suchen können. Er hatte mich miniaturisiert und irgendwo in seinem Körper eingekapselt. So sollte ich als Teil des Dämons all das miterleben, was er noch veranstalten und verbrechen wollte. Ein wahrlich teuflischer Plan. Und wie er mir verriet, sei er nicht der einzige, der das mit seinen Gegnern mache, sondern bei einer ganzen Reihe von Dämonen sei dies Verfahren durchaus an der Tagesordnung.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne. »Darauf wäre ich wirklich nicht gekommen«, murmelte er.
    »Wir hätten es natürlich alles von Anfang an viel einfacher haben können«, sagte Bill grimmig. »Hätten wir diesen verdammten Dämon sofort erledigt, wäre Tendyke auch sofort freigesetzt worden.«
    »Deine Notaktivierung des Amuletts mit Merlins Machtspruch«, sagte Nicole, während vor ihnen ein heller Fleck auftauchte: das Tor. »Das war wohl das einzig richtige, obwohl ich aus deinen Gedanken sah, daß du gar nicht nachdachtest, sondern einfach nur zum Verzweiflungsangriff übergingest. Aber so konnte ich mit Merlins Stern zum FLAMMENSCHWERT verschmelzen - was ich eigentlich gar nicht vorhatte.«
    »Sie warf sich auf Goro’heel, der dadurch vernichtet wurde, Tendyke kam frei, und die Illusionen erloschen«, sagte Bill. »Tja - und nun sind wir auf dem Weg nach Hause.«
    Nach Hause - wie das klang!
    Zamorra fühlte sich immer noch erschöpft und ausgelaugt, aber irgendwie doch zufrieden. Sie hatten es geschafft - wieder einmal.
    Das Tor spie sie aus.
    Zamorra versiegelte es; es ging wesentlich einfacher als das Öffnen. Danach versank er abermals in die Bewußtlosigkeit der Erschöpfung. Als er Stunden später wieder aufwachte, befand sich der Geländewagen bereits kurz vor Monterrey und dem Hotel.
    »Bill«, sagte Zamorra leise. »Wegen Manu… es tut mir leid, daß du eine solche Enttäuschung erleben mußtest. Aber sie ist tot… sie ist damals bei dem Unfall wirklich gestorben. Ich habe ihre Leiche sehen und identifizieren müssen; es war keine Doppelgängerin. Ich wußte sofort, daß der Dämon dich nur ködern wollte.«
    Bill nickte düster.
    »Hinterher ist man immer schlauer, weißt du?« sagte er. »Ich habe gehofft und gebangt, irgend ein gütiges Schicksal möchte doch noch ein Einsehen haben. Aber… es kann wohl nicht sein.«
    »Du bekämest allenfalls einen Zombie«, sagte Nicole.
    Bill atmete tief durch. »Ja«, sagte er, und sonst nichts mehr zu diesem Thema. Er mußte allein damit fertig werden. Aber irgendwie fühlte Zamorra, daß eine Veränderung in seinem Freund vor sich gegangen war. Er war härter geworden - und so etwas wie neuer Lebensmut klang in seinen Worten durch. Er würde sich fangen, würde nicht endgültig abrutschen.
    »Wie war das eigentlich möglich«, sagte Zamorra plötzlich, »daß du da unten unsere Gedanken lesen konntest? Trotz der Sperren?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Frage Goro’heel. Nee, den kann ja keiner mehr fragen, den gibt’s ja nicht mehr… aber ist es nicht auch gut, wenn hin und wieder mal ein

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