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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon Besuch? Ich bin Carol.«
    »Fleming«, stellte Bill sich mit trockenem Mund vor. Das Mädchen schenkte ihm keine weitere Beachtung, sondern lief zum Swimmingpool, stürzte sich hinein und drehte ein paar Runden. Bill sah auf die Armbanduhr. Früher Morgen? Es war fast Mittag.
    Hinter Bill räusperte sich Scarth. »Mister Tendyke kommt in wenigen Augenblicken«, sagte er. »Wenn Sie bitte noch solange Geduld haben möchten…«
    Im Pool hob das Mädchen den Arm.
    »Mister Scarth, können Sie mir mein Handtuch bringen? Ich hab’s doch wirklich vergessen!«
    »Sofort, Miss Carol«, beeilte sich Scarth zu versichern und verschwand für einige Augenblicke. Dann kehrte er zurück und deponierte ein großes Frotteetuch am Rand des Pools, um sich abermals fast lautlos zurückzuziehen.
    Tendyke tauchte auf, in Shorts, offenem Hemd und mit dem unvermeidlichen Stetson auf dem Kopf. Bill konnte sich nicht erinnern, Tendyke jemals ohne den breitrandigen Westernhut gesehen zu haben. Allerdings sah er Tendyke heute erstmals nicht in Leder gekleidet. Wahrscheinlich war es dem Abenteurer zu warm.
    »Hallo, Bill«, sagte Tendyke. »Tut mir leid, daß ich dich warten ließ und daß ich dich in der Nacht angefaucht habe. Aber ich war gerade eben eingeschlafen. Der Abend war verflixt lang. Wir«, er deutete auf die Blondine, die gerade den Pool verließ, »haben ein paar Discotheken in Miami unsicher gemacht. Eigentlich ’ne Zufallsbekanntschaft«, fügte er hinzu. »Und da haben wir beschlossen, zumindest die Nacht zusammenzubleiben.«
    Carol hüllte sich in das Tuch und trocknete sich ab. Dabei kam sie auf die beiden Männer zu. »Bist du ein Freund von Rob?« fragte sie. »Ah - du mußt der Typ sein, der heute nacht unbedingt telefonieren mußte, ja?«
    Tendyke lächelte sie an und küßte sie auf die Stirn. »Sei lieb und störe uns ein paar Minuten nicht, ja?« bat er. »Nur ein paar Minuten.«
    Carol warf ihm das Tuch an den Kopf und entfernte sich mit wiegenden Hüften. Tendyke sah ihr lächelnd nach.
    »Sie ist süß«, sagte er. »So, Bill. Was war jetzt los? Was ist mit dieser Cassette und diesem Dämon?«
    »Wenn du einen Recorder hast, führe ich sie dir vor. Vielleicht ist jetzt auch der Dämon gespeichert. Ansonsten werde ich ihn dir eingehend beschreiben. Ich hege die Hoffnung, daß wenigstens du ihn kennst. Du kommst ja immerhin auch weit in der Welt herum.«
    »Zuweilen«, sagte Tendyke trocken. »Gut, gehen wir ins Haus, obgleich ich eigentlich lieber in der Sonne wäre.«
    Er ließ sich das Videoband Vorspielen. Bill beobachtete ihn. Der Abenteurer sah konzentriert auf den Fernsehschirm. Dann schüttelte er den Kopf, als das Band zu Ende war, ohne daß der Dämon selbst sichtbar geworden war.
    »Mit der Cassette stimmt etwas nicht«, sagte er. »Wo, sagtest du, ist der Streifen aufgenommen worden?«
    »Am Ufer des Rio Grande, direkt beim Falcon Reservoir«, erklärte Bill.
    »Ich hätte wetten mögen, daß es sich um den Swimming-pool von Tendyke’s Home handelte«, sagte Tendyke. »Aber die Aufnahme war gleichzeitig ziemlich verwaschen. Sie ist nicht echt. Du siehst etwas, was es auf dem Band nicht gibt.«
    »Du bist verrückt«, sagte Bill grimmig. »Ich kann doch noch deinen Pool vom Rio Grande unterscheiden. Und ich habe auch diesmal den Rio Grande erkannt. Ich war einmal an genau der Stelle, die aufgenommen wurde.«
    »Und das hat dir nicht zu denken gegeben?« fragte Tendyke ruhig. »Ausgerechnet eine Stelle, an die du dich so genau erinnerst, daß du sie auf Anhieb wiedererkennst? Bill, du wirst von dem Band manipuliert!«
    Bill sog scharf die Luft ein. »Und Manuela? Ist sie auch nicht echt? Woher überhaupt willst du das alles wissen?«
    Tendyke lächelte.
    »Du bist doch zu mir gekommen, weil du Hilfe willst. Glaubst du, ich lüge dich an, Bill? Ich kann die Gefühle gut verstehen, die in dir toben, und ich will dir helfen, so gut ich kann. Nur - auf meine Weise und mit meinen Mitteln.«
    »Ist sie - echt…?«
    »Ich kann zumindest nichts Gegenteiliges feststellen«, sagte Tendyke. »Entweder ist sie wirklich, oder die Manipulation ist in diesem Fall noch intensiver und stärker. Aber dann ist mir nicht klar, wie sie zustande kommt.«
    »Hm«, machte Bill. »Wir müssen also davon ausgehen, daß Manuela wirklich noch lebt?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Da werden wir wohl den Dämon fragen müssen.«
    Und erst jetzt fiel Bill auf, daß Tendyke ihm seine

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