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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Früher hatte er gemeinsam mit Zamorra und manchmal auch allein gegen die dämonischen Kreaturen der Hölle gekämpft, gegen Untote, Vampire, Werwölfe und Dämonen selbst. Doch auch das berührte ihn nicht mehr.
    Einmal hatte er sich noch aufgerafft, als ein gewisser Sid Amos bei ihm auftauchte. Asmodis, ein geläuterter Dämon? Ausgerechnet der Höllenfürst selbst, der sich eine neue Existenz auf der anderen Seite der Schicksalwaage aufbaute? Sid Amos… aber auch das war ihm schließlich gleichgültig geworden. Es gab für Bill nichts mehr, was das Leben lebenswert machte.
    Er kümmerte sich um nichts mehr. Sein Aussehen, sein Umgang… er verkroch sich in seiner Hochhauswohnung, verließ sie allenfalls noch, um Einkäufe zu machen. Er wußte, daß er sehenden Auges in eine Katastrophe hineinschlitterte, aber er konnte sich nicht aufraffen, etwas dagegen zu tun. Irgendwann würden seine Ersparnisse aufgebraucht sein, er würde Schulden machen und sie nicht bezahlen können. Er kapselte sich von allen Menschen ab, er würde zum vereinsamten Sonderling werden, zum Menschenhasser… zuweilen fragte er sich, weshalb er noch in Manhattan wohnte. Warum zog er sich nicht in die Wildnis der Rocky Mountains oder der kanadischen Wälder zurück? Er kannte die Antwort: er brachte auch dafür die Kraft nicht mehr auf.
    Und nun…
    Das Video mit Manuela, mit einer lebenden Manuela. Ein Video, das neu sein mußte. Sie mußte noch leben!
    Aber - warum hatte sie sich dann nicht wieder bei ihm gemeldet? Wer war an ihrer Stelle im Auto gestorben? Wenn sie sich von ihm trennen wollte -es wäre doch auch mit einer ehrlichen Aussprache gegangen! Bill hätte eine Chance gehabt. Aber so… es paßte nicht zu ihr. Sie hatten sich geliebt. Eine Trennung in dieser Art - nein.
    Wieder sah Bill den Fernsehschirm an. Er zeigte Manus Gesicht in Großaufnahme, und Bill glaubte, sie wieder lebend vor sich zu sehen, ganz nah, zum Küssen bereit.
    Das Whiskeyglas, noch halb gefüllt, zerbrach in seiner Hand.
    Und er wußte, daß er nicht mehr ruhen würde, bis er die Wahrheit herausgefunden hatte.
    ***
    »Das war vor drei Wochen«, sagte Bill Fleming. »Ich habe versucht, euch zu erreichen, aber Raffael gab an, daß ihr gerade mit einem Kreuzfahrtschiff in die Südsee aufgebrochen und nicht zu erreichen wart.«
    »Und da bist du also allein losgezogen«, vermutete Professor Zamorra. Er sah den Freund an. Bill hatte sich erschreckend verändert. Eine kleine Kostprobe davon hatten sie schon vor Wochen gesehen, aber jetzt war es noch schlimmer geworden. Bill war verwildert. Ein wilder, ungepflegter Bart umrahmte sein Gesicht, in den Augen flackerte es hin und wieder eigenartig auf. Bill kleidete sich nachlässig, wie er es früher nie getan hatte; sein Hemd schien wochenlang keine Waschmaschine gesehen zu haben, die Hose war fleckig, und die Farbe der ausgetretenen Schuhe ließ sich beim besten Willen nicht mehr erkennen. Dafür war der Sombrero neu; Bill mußte ihn wohl erst vor ein paar Tagen gekauft haben. Der riesige Hut schützte ihn vor der sengenden mexikanischen Sonnenglut, verlieh ihm aber nun eine nicht abzuleugnende Ähnlichkeit mit heruntergekommenen Pistoleros. Es fehlten nur noch die über der Brust gekreuzten Patronengurte…
    Gegen Zamorra und Nicole stach Bill kraß ab. Nicole trug blütenweiße Shorts, weiße Cowboystiefel, einen ebenfalls weißen Stetson gegen die Sonne und eines von Zamorras bunten Hawaii-Hemden, das sie sehr nachlässig über dem Bauchnabel verknotet hatte. Zamorra hatte sich in Turnschuhe, Jeans und T-Shirt geworfen.
    Vor ein paar Stunden waren sie noch auf Tahiti gewesen. Nach der Kreuzfahrt und dem Abenteuer mit dem Seelenschmied und der untoten Piratenhorde des schwarzen Garñeld hatten sie es mit einer Seelenhexe zu tun bekommen. Und dann hatte sie überraschend Bills Anruf erreicht; nicht direkt, sondern über das Château Montagne, wo sie ihre Hoteladresse in Papeete hinterlassen hatten. Bill hatte dringend darum gebeten, daß sie nach Mexiko kamen, um einem in Gefahr gerateten Freund zu helfen. Jetzt saßen sie hier auf der großen Freiterrasse eines Hotels, sahen den gutgewachsenen Bikini-Mädchen zu, die sich im Swimming-pool tummelten, und ließen sich erklären, worum es ging.
    »Ich bin nicht ganz allein losgezogen«, sagte Bill Fleming. »Ich habe Tendyke eingeschaltet. Und genau deshalb habe ich euch jetzt doch noch hierher bitten müssen.«
    »Warum? Was ist mit Tendyke? Warum ist er nicht

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