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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dunkelgekleideten Mann mit dem Schauergesicht kenne ich nicht. Er wird ein Dämon sein, nehme ich an, vielleicht der Initiator all dieser Geschehnisse.«
    »Ist das nicht der Mbret?« fragte der Puppenmann.
    Der Dämonenkiller hob die Schultern. Spekulationen waren müßig; es galt zu handeln.
    Es war nun Tag, wenn man auch in dem Stollenverlies nichts davon merkte. Das diffuse graue Dämmerlicht war erloschen und hatte pechschwarzer Finsternis Platz gemacht.
    Der Mbret und die Untoten mußten tagsüber in den Gewölben unter der Festung Kanina ruhen. Zumindest hatte Dorian bisher den Tag über weder den Mbret noch eine seiner Kreaturen gesehen.
    Der Dämonenkiller nahm das Brecheisen und schickte sich an, das Verlies zu verlassen. Nach einem guten Frühstück fühlte er sich gestärkt genug, seinen Plan durchzuführen. In der letzten Nacht hatte er keinen Vampir oder Wiedergänger zu Gesicht bekommen.
    Da wurde es außerhalb des Verlieses hell. Das diffuse Dämmerlicht erhellte den Stollen. Dorian spähte durch die Öffnung in der Mauer. Eine Menge von Vampiren und Untoten zog heran, allen voran Faik Noli und Elise Hellgaht. Die Untoten hielten Hacken und Pickel in den Leichenhänden. Kein Zweifel, sie wollten die Mauer niederreißen. Dorian konnte es nicht begreifen. Es war Tag. Sie hätten doch ruhen müssen.
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Bei der Zeremonie, der Don Chapman beigewohnt hatte, war diese Beschränkung aufgehoben worden. Der Mbret und seine Heerscharen hatten die Lebensenergien und -substanzen von drei unglücklichen Opfern auf magische Weise übernommen und damit auch die Fähigkeit, sich dem Sonnenlicht aussetzen und tagsüber umherwandeln und aktiv sein zu können. Für den Mbret und seine Kreaturen war dies ein bedeutender Schritt nach vorn gewesen, ein Markstein in ihrer Schauerexistenz. Die Folgen mußten gräßlich sein.
    Einige Augenblicke war der Dämonenkiller wie vor den Kopf geschlagen, aber dann handelte er.
    Er hatte die Gewehrpatronen am vergangenen Tag und in der Nacht aufgebrochen und das Pulver in die Metallröhre gefüllt, deren Boden mit einem Stein verschlossen war. Dorian hatte die Flaschen zerschlagen, die der Puppenmann ins Verlies geschleppt hatte, und die Scherben vorn in die Metallröhre gesteckt. Ein zusammengedrehter Streifen aus Vavras Unterröcken, durch den sich eine Pulverspur zog, diente als behelfsmäßige Lunte. Wenn Dorian die Lunte zündete und die Metallröhre ordentlich festgeklemmt war, mußten bei der Explosion die Glasscherben vorn herausgeschleudert werden. Der Effekt mußte ähnlich sein wie bei einer Kartätsche.
    »Wir holen euch jetzt«, rief Faik Noli von draußen. »Meine liebe Frau wird mir tot weit mehr Vergnügen bereiten als zu Lebzeiten, und mit dir haben wir etwas Besonderes vor, Dämonenkiller. Ein Freund erwartet dich schon sehnsüchtig.«
    Er lachte dumpf. Die Untoten begannen mit ihren Werkzeugen die Mauer niederzureißen.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, sagte Dorian Hunter. »Wir brechen durch die hintere Mauer und kämpfen uns den Weg durch die Katakomben des Mbret frei. Ich werde den Herrscher der Untoten und den anderen Dämon mit dem Schauergesicht töten, wenn ich sie finde.«
    Dorian rammte das Metallrohr mit dem Pulver und den Glassplittern zwischen ein paar Felsbrocken. Er kroch als erster über die Barriere und zog die Zündschnur hinter sich her. Vavra Noli mit ihrem kräftigen Busen und den breiten Hüften hatte Mühe, über die Steine zu klettern, aber sie schaffte es. Donald Chapman hatte keinerlei Schwierigkeiten.
    Sie überwanden auch die zweite Gesteinsbarriere. Dorian spähte durch die Öffnung in der hinteren Mauer. Vor dieser Mauer waren keine Untoten zu sehen. Aber auch hier herrschte Dämmerlicht. Mit ein paar wuchtigen Stößen der Brechstange beseitigte Dorian die letzte Wand der Bruchsteinmauer. Die Öffnung war nun groß genug, um durchschlüpfen zu können.
    Während Vavra Noli wartete, kehrten Hunter und Chapman noch einmal zurück. Der Dämonenkiller hatte den Manichäerdolch im Gürtel. Er lag bäuchlings auf den Steinen, Don Chapman stand geduckt neben ihm.
    Der Puppenmann hatte zwei Miniaturraketen vorbereitet.
    Die Untoten kamen durch die Mauer. Sie hackten eine große Öffnung hinein. Als erster erschien Faik Noli. Er sah sich mit seinem einen Auge um, konnte die Gesuchten aber nirgends entdecken. Weitere Schreckensgestalten drängten sich durch die Öffnung, unter ihnen auch die

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