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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einstige Stewardeß Elise Hellgaht.
    Faik Noli deutete auf den Gesteinshaufen. Er glaubte, Dorian Hunter und Vavra Noli hätten sich dahinter versteckt. Von Donald Chapman wußte er nichts. Er wähnte seine Opfer vom Hunger völlig erledigt und zur Gegenwehr nicht mehr fähig.
    »Wir kommen zu euch, ihr Luftschnapper und Herzpocher, ihr süßen Blutpulser!« rief er mit hohler Stimme. »Ihr könnt uns nicht entkommen, ihr Süßfleischigen!« Er lachte dumpf.
    »Jetzt!« rief Dorian Chapman zu.
    Er entzündete die Lunte, Chapman die erste Kleinrakete. Es krachte ohrenbetäubend im Stollen. Die Metallröhre hüpfte zwischen den Steinen hervor. Die Glasscherben spritzten nach allen Seiten, gruben sich in die Körper der Vampire und Wiedergänger und richteten sie schrecklich zu. Staub wirbelte auf. Sterben konnten die Untoten nicht; sie waren schon Leichname, aber sie waren völlig verwirrt, und einige waren durch den Luftdruck der Explosion umgeworfen worden.
    In dieses Chaos hinein fauchte Don Chapmans erste Rakete. Sie heulte in dem engen Verlies hin und her, stieß gegen Wände, die Decke, den Boden und Horrorleiber. Dann flammte der Leuchtsatz in Form eines Kreuzes auf.
    Gräßlich heulten und schrien die Untoten.
    Die Leuchtrakete entwickelte starke Hitze. Das flammende Kreuz sank auf den Körper eines auf dem Boden liegenden Vampirs und brannte sich in ihn hinein. Der Vampirleib fing Feuer.
    Der Vampir rannte in dem engen Verlies hin und her und steckte andere Untote in Brand. Bald war das Verlies eine Flammenhölle, von beizendem Qualm erfüllt. Nur Faik Noli, Gesicht und Körper von Glassplittern zerfetzt, konnte entkommen; die anderen verbrannten.
    Dorian Hunter sah Elise Hellgaht mit vorgestreckten Klauenhänden auf sich zukommen, das grünliche Gesicht vor Qual verzerrt, den Körper in Flammen gehüllt. Don Chapman hielt ihr ein kleines silbernes Kreuz entgegen, und sie wich aufheulend zurück. Von ihr wie von den anderen blieb nur ein Skelett übrig. Chapman konnte sich seine zweite Rakete sparen. Die Wirkung der ersten hatte seine höchsten Erwartungen noch übertroffen.
    Chapman ließ das Kreuz oben auf den Steinen liegen und folgte dem Dämonenkiller. Vavra Noli erwartete sie am Durchschlupf in der Mauer.
    Dorian hatte den Mund geöffnet und sich die Ohren zugehalten, als die Explosion erfolgte, Chapman genauso. Trotzdem klangen ihnen die Ohren. Stinkender Qualm von den verbrannten Untoten wälzte sich durch den Gang.
    Dorian Hunter steckte sich Donald Chapman in die Jackentasche und schlüpfte durch die Mauer.
    Vavra Noli lief hinter ihm her. »Ich habe einen Knall gehört und Feuerschein gesehen«, sagte sie. »Habt ihr meinen untoten Taugenichts von Mann dahin geschickt, wo er hingehört?«
    »Er spukt noch umher«, antwortete Dorian knapp.
    Er wollte seinen Atem sparen. Es war ihm klar, daß das Massaker im Verlies nur ein Anfangserfolg im Kampf gegen die Heerscharen des Mbret war; die Sache war noch längst nicht ausgestanden.
    Die drei erreichten die große Stalaktitenhöhle. Sie schien völlig verlassen zu sein. Niemand war zu sehen; zu hören war nur das Geräusch der monoton fallenden Wassertropfen. Trotzdem war Dorian äußerst mißtrauisch und vorsichtig. Sein Gesicht prickelte, was auf die Nähe des Mbret zurückzuführen sein konnte.
    Er hielt den Opferdolch mit der Sichelschneide und der uigurischen Inschrift in der Faust. Er hielt sich von dem schwarzen unterirdischen See fern, denn er wollte nicht im Magen der Seeschlange landen. Die riesige Höhle war wieder von diffusem Dämmerlicht erfüllt. Urplötzlich flog ein Schwarm schreiender Fledermäuse auf sie zu. Sie umflatterten den Dämonenkiller, die Albanerin und den Puppenmann und verhöhnten sie schrill.
    Dorian schlug mit dem Manichäerdolch um sich, und die Fledermäuse verschwanden.
    Vavra Noli blieb stehen, verdrehte die Augen und sank zu Boden. Dorian beugte sich über sie. Sie war bewußtlos. Äußere Anzeichen einer Verletzung sah Dorian nicht; er hatte auch keinen Angriff bemerkt. Der Mbret hatte mit seinen geistigen Kräften zugeschlagen. Auch die Berührung mit dem Manichäerdolch vermochte Vavra Noli nicht wieder zu sich zu bringen.
    Dorian wartete ab, doch er spürte keinen Schmerz im Gehirn. Zur Vorbeugung preßte er die Dolchklinge an die Stirn und die Schläfen und vollzog die Prozedur auch bei Don Chapman.
    Er wollte Vavra Noli gerade hochheben und über die Schulter laden, da begann es sich an allen Ecken und Enden der

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