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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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habe.«
    »Das kann ich ja alles verstehen, nur - warum bist du überhaupt hier? Und warum hast du Mrs. Markham in ihrer Kabine besucht?«
    Cecile schüttelte den Kopf.
    »Du mußt mir trauen!«
    »Ich will dir ja auch trauen!« rief Margot verzweifelt. »Ich habe Jim vertraut, ich möchte dir trauen, aber - heute abend sah ich dich in seinen Armen, Cecile!«
    »Ich war so verzweifelt, daß ich mich bei irgend jemandem ausweinen mußte. Ich war sehr erstaunt, ihn auf dem Dampfer zu treffen. Ab und zu gehe ich auf dem Bootsdeck spazieren. Ich mußte immer auf der Hut sein und den anderen Passagieren ausweichen. Auch dir mußte ich aus dem Weg gehen. Gestern abend nun traf ich ihn zufällig, und wir haben uns unterhalten ...«
    Cecile zögerte.
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte Margot trocken und ironisch. »Ich muß schon sagen, es ist eine ganz andere Art der Unterhaltung, sich von einem anderen Mann als dem eigenen umarmen zu lassen ...« Aber dann wurde sie milder gestimmt. »Nun, ich habe ja nichts dagegen, wenn Jim sagt, daß er selbst in einer schwierigen Lage ist?«
    »Ja. Er tut mir furchtbar leid.«
    »Du hast ihn wohl auch getröstet?«
    Cecile antwortete nicht.
    »Und er hat sich auch an deiner Brust ausweinen dürfen?« fragte Margot wieder gereizt. »Ein Dienst ist natürlich den anderen wert.«
    »Margot, du bist herzlos, aber ich bin trotzdem froh, daß ich mich nicht mehr vor dir verstecken muß. Es war ein scheußliches Leben so allein . . .«
    »Reden wir also einmal vernünftig miteinander! Wann soll ich nun in den Skandal hineingezogen werden?«
    Cecile senkte den Kopf.
    »Vielleicht am Tag unserer Ankunft in New York, wenn - wenn ...«
    »Wenn?« »Wenn sich alles nach Wunsch entwickelt«, meinte Cecile vorsichtig.
    »Weißt du auch - von der Fotografie?« fragte Margot zögernd.
    »Jim hat mir alles gesagt.«
    »Bist du Mr. Sanderson schon früher begegnet?«
    Cecile wandte sich ab und schüttelte den Kopf.
    »Laß diese Sache, bis wir in New York ankommen -bitte, erfülle mir den Wunsch!«
    »Schön, ich will warten«, sagte Margot. »Vor allem aber möchte ich jetzt wissen, ob Jim oben auf mich gewartet hat.«
    Sie eilte aus der Kabine.

27
    Mit dem Aufzug fuhr Margot nach oben und sah gerade noch, daß Jim fortgehen wollte. Sie pfiff leise.
    »Ach, du bist es! Und - hast du die Dame erschlagen oder erdolcht?«
    Margot zitterte.
    »Sprich nicht so! Cecile habe ich immer gern gehabt, aber ich muß sagen, diese Geheimnistuerei und diese zärtliche Umarmung waren doch etwas zuviel für mich. Jim, war es denn wirklich nötig, daß sie sich an deiner Brust ausweinte?«
    Er zog sie fest an sich und küßte sie, und sie schmiegte sich versöhnt an ihn.
    »Wann gehst du wieder in den Heizraum?« fragte sie.
    »Darüber wollen wir lieber nicht sprechen, Margot! Ich möchte dich gern ein bißchen mehr ins Vertrauen ziehen, nur darfst du, wenn ich dir etwas sage, nicht weiter in mich dringen - versprichst du mir das?«
    »Gut, ich verspreche es.«
    »Erstens möchte ich noch einmal betonen, daß ich Mrs. Markhams Juwelen nicht gestohlen habe. Das Schmuckstück wurde von den ›Vier Großen‹ erbeutet. Es steht außer Zweifel, daß es eine solche Bande gibt. Es sind vier Leute, die schon lange zusammenarbeiten. Auf ihr Konto gehen die großen Juwelendiebstähle, die in letzter Zeit in Europa soviel Aufsehen erregt haben. Ein Mitglied dieser Bande hat sich auch Mrs. Markhams Halsband angeeignet.«
    »Wer sind aber die Leute? Ach, Verzeihung, das ist wohl eine Frage, die ich nicht stellen darf?«
    »Teils, teils. Sie ist deshalb verboten, weil ich sie nicht sicher beantworten kann, und ich möchte nicht darüber reden, bis ich meiner Sache gewiß bin. Fest steht, daß die beiden Trentons zu der Bande gehören, die in den Vereinigten Staaten schon Gefängnisstrafen abgesessen haben. Sanderson hat mir das noch mitgeteilt. Es handelt sich um einen Mann und eine Frau. Hier an Bord sind zwei Kriminalbeamte von Scotland Yard, die eifrig unter den Passagieren der zweiten und dritten Klasse nach ihnen suchen. Der dritte ist ein Spanier namens Antonio Romano und der vierte, der gerissenste und schlaueste von allen, ein gewisser Mr. Talbot, Meisterfälscher und Einbrecher, Spezialist für Brillanten und Schmucksachen. Aber nicht er, sondern Trenton ist der Führer der Bande, Es ist sicher, daß zwei von ihnen sich an Bord dieses Schiffes befinden. Scotland Yard hat darüber genaue Mitteilungen erhalten.«
    »Woher

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