Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
trollte sich das Biest wieder.
    Doch den Gefallen tat ihr der Brontosaurier nicht.
    Statt dessen spürte Tina Berner, wie die Lianen, an denen sie hing, geschüttelt wurden.
    Sie sah auf und hätte vor Entsetzen fast aufgeschrien.
    Ghurac war dabei, mit seinen scharfen Zähnen vier Meter höher die Lianen, an denen sie hing, durchzubeißen.
    Schnell zerfaserten seine scharfen Zähne die Schlingpflanzen.
    Ein eisiger Schreck durchzuckte das Girl, als sie ihr Schicksal erkannte. Sie sollte genau vor dem Saurier zu Boden stürzen.
    Für sie gab es nur eine Chance.
    Sie mußte etwas tun, was man nur als »Lebensmüde« bezeichnen konnte. Aber Tina gehörte nicht zu denen, die ergeben auf ihr Schicksal warteten. Sie war eine Kämpferin. Und sie wußte, daß sie nur die eine Chance hatte.
    Den Tod mußte sie so oder so akzeptieren.
    Immer noch wölbte sich der mächtige Rücken des Brontosaurus unter ihr.
    Sie nahm Maß… und ließ sich fallen.
    Platschend landete sie auf dem Rücken der gewaltigen Donner-Echse…
    ***
    »Haltet Körperkontakt, während ich mich konzentriere und die Zeit anpeile!« befahl Professor Zamorra. Er reichte Pater Aurelian und Michael Ullich die Hände und schuf so die Verbindung, die benötigt wurde.
    Der rote Stein des Ringes an seinem Finger begann zu flackern und immer mehr zu glühen.
    Merlins Ring wurde für eine Reise in eine unbekannte Vergangenheit aktiviert.
    Die Freunde hatten sich gekleidet wie für eine Reise in die Tropen. Safarieanzüge aus leichtem, aber strapazierfähigem Baumwollstoff und Stiefeln, die bis über die Waden gingen hielten sie für aie geeigneteste Kleidung für eine Reise in die tropische Welt der Dinosaurier. Professor Zamorra und Pater Aurelian hatten je eine scharfe Machete gegürtet, Michael Ullich hatte das Schwert Gorgran in der Scheide am Gürtel. Dazu trug jeder einen Rucksack mit allen möglichen Dingen, die man im Dschungel benötigt. Aurelian hielt zwei Spieße in der Hand, die nach der Art der mittelalterlichen Saufedern gearbeitet waren. Mit ihnen hofften sie Gefahren besser abzuwehren als mit modernen Schußwaffen. Geringe Munition oder Ladehemmungen konnten Gewehre und Pistolen schnell unbrauchbar machen. Dafür hatte jeder von ihnen ein Überlebensmesser umgeschnallt, in dessen Knauf sich diverse Dinge verbargen, die unter Umständen sehr nützlich und lebensrettend sein konnten. Michael Ullich hatte diese Messer in den Rambo-Filmen gesehen und darauf bestanden, daß diese Messer, die mehr Werkzeuge als Waffen waren, beschafft wurden und zur Ausrüstung gehörten.
    »Denkt an nichts. Gebt euer Innerstes frei!« sagte Professor Zamorra. »Schließt die Augen und laßt euch gehen - laßt euch treiben - laßt euch fallen… !«
    Einen kurzen Moment konzentrierte sich Professor Zamorra voll, und der rote Stein des Ringes glühte wie kristallene, flüssige Lava.
    Und dann sprach Professor Zamorra die Machtworte, die ihn Merlin einst lehrte und mit denen der Zauber wirksam wurde.
    »Nalh Natrac’h - ut vas bethat -doc’h nyell yen vve!« floß es von den Lippen des Parapsychologen.
    Im nächsten Moment wechselte die Szenerie - und die Zeit.
    Die mit dürrem, halb verwelkten Gras bewachsene Ebene, in der sie standen und der Hügel hinter ihnen, der die Ausgrabungen des alten Troja barg, verschwand.
    Innerhalb eines Herzschlages versetzte sie die Macht von Merlins Ring Millionen Jahre in die Vergangenheit.
    Als die drei Freunde wieder klar denken konnten, befanden sie sich in einem fast undurchdringlichen Urwald. Bäume, Sträucher und Riesenfarne reckten sich zum Himmel und Pflanzen, in ihrer eigenen Zeit zu Gräsern herabdegeneriert, waren jetzt, etwa hundert Millionen Jahre früher, gewaltige Baumriesen.
    Pater Aurelian faßte sich als Erster.
    »Wir sind da. Tatsächlich, wir sind in der Kreidezeit!« stieß er hervor.
    »Hier diese Pflanzen lassen es genau erkennen!« Er wies auf verschiedene Bäume und nannte lateinisch klingende Namen, die Michael Ullich nie zuvor gehört hatte.
    »Da… da hinten… !« stieß der Pater aufgeregt hervor. »Das beseitigt alle Zweifel!«
    Michael Ullich sah ihn auf ein Flugwesen von der Größe einer Taube weisen, das in den Zweigen eines palmenartigen Gewächses saß und mit den Neuankömmlingen nicht viel anzufangen wußte. Der Schnabel war mit kleinen Zahnreihen bewehrt. Aber er besaß schon ein braun getüpfeltes Federkleid und schwingenartige Flügel.
    »Ein Archaeopterix!« stieß Professor Zamorra hervor.

Weitere Kostenlose Bücher