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0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
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Blutig.«
    »Ist überhaupt nichts mehr drin?« fragte ich gespannt.
    »Nicht ein Fetzen Papier«, bestätigte mein Freund. »Noch nicht mal eine unbezahlte Rechnung.«
    Ich zündete mir nachdenklich eine Zigarette an.
    »Warum haben die Kerle die Brieftasche nicht einfach eingesteckt?« fragte ich.
    Phil legte die lederne Hülle auf den Schreibtisch.
    »Vielleicht war sie leer, Jerry.«
    »Nein«, widersprach ich. »Das glaube ich auf keinen Fall. Niemand schleppt eine Brieftasche mit sich herum, in der nichts ist. Ich glaube, da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Du meinst, daß man mit Absicht die Brieftasche…«
    »Genau«, unterbrach ich meinen Freund. »Man rechnete damit, daß die Leichen der drei irgendwann einmal gefunden würden und daß man dann sofort das nächste Polizeirevier verständigen würde. Ich will nichts gegen unsere Kollegen von der City Police sagen, aber ohne die Details zu kennen, hätten sie es sehr schwer gehabt, nicht sofort an einen Raubmord zu glauben.«
    »Deswegen steht also auch der Tresor offen«, sagte Phil.
    »Und deswegen die beraubte und aufgebrochene Kasse unten im Club«, fuhr ich fort. »Und deswegen auch der blutige Handabdruck auf dem Billardtisch. Die Mörder haben alles darauf angelegt, es wie einen Raubmord erscheinen zulassen. Sie wollten ein handfestes Motiv mitliefern. Und warum? Um die Polizei von dem wirklichen Motiv abzulenken.«
    »Glaubst du, daß es mit dem Mord an Tony Parson und dem verschwundenen Geld zusammenhängt?«
    »Ich bin fest davon überzeugt«, gestand ich. »Ich will einräumen, daß die Mörder den Tresor tatsächlich aufgemacht haben, weil sie das Geld wollten. Vielleicht haben sie sogar das verschwundene Geld von Tony Parson dort vermutet. Aber der Mord geschah bestimmt nur aus einem Grunde: Man wollte Gloria Van Dine beseitigen, weil sie anderen Leuten wegen der Geschichte mit Tony Parson in die Quere gekommen ist. Nur ein Punkt ist mir noch nicht ganz klar. Warum hat das Personal nichts von den Morden bemerkt? Und wie kommt es, daß auch jetzt noch niemand hier ist?«
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
    »Die Bar wird doch sonst immer um zehn Uhr geöffnet. Jetzt ist es schon fast elf, und noch immer ist keiner von Glorias Leuten auf gekreuzt.«
    »Wir müssen abwarten, was die Vernehmungen ergeben«, sagte Phil.
    Wir hörten den auf- und abschwellenden Sirenenton, der durch das noch immer offene Fenster hereingeweht wurde.
    »Da sind unsere Leute schon«, sagte Phil. Er schaute auf seine Armbanduhr. »Die haben sich ja mächtig beeilt!«
    Nach wenigen Augenblicken war das Zimmer so voll, daß ich mir überflüssig vorkam.
    »Ich werde das Feld räumen«, wandte ich mich an Billy Wilder, der den Einsatz leitete. Ich gab ihm in kurzen Worten einen Bericht. Zum Schluß fügte ich noch hinzu: »Ich bin auf den Obduktionsbefund gespannt, Billy.«
    »Ich werde ihn dir möglichst schnell schicken, Jerry«, versprach mein Kollege. »Aber drei Stunden wirst du doch warten müssen.«
    »Wie wäre es mit zwei?« bat ich lächelnd.
    »Mal sehen, was der Doc meint, Jerry. Ich werde mich bestimmt beeilen.«
    »Okay, Billy. Und wenn jemand vom Personal der Ermordeten auftaucht, dann schlepp ihn gleich mit zum District-Office.«
    »Wird gemacht, Jerry.«
    Ich stolperte über die Kabel der Fotografen zur Tür. Das Zimmer sah jetzt aus wie ein Fernseh-Studio.
    »Und wir beide sind jetzt arbeitslos?« erkundigte sich Phil, der neben mir zur Treppe ging.
    »Das könnte dir so passen, mein Lieber. Für uns fängt die Arbeit jetzt erst richtig an.«
    ***
    »Mr. High will mich sehen, Phil«, sagte ich nach einem kurzen Blick auf den Zettel, der auf meinem Schreibtisch lag. »Versuch du doch inzwischen herauszukriegen, ob du an die Adressen von den Angestellten der Van Dine kommen kannst.«
    »Wie soll ich das anstellen, Jerry?«
    »Versuch es mal bei einer Agentur für Gaststättenpersonal oder beim Finanzamt«, schlug ich vor und machte die Tür hinter mir zu.
    Ich ging zum Büro des Chefs. Mr. High machte ein ziemlich ernstes Gesicht.
    »Ich habe von der Geschichte in dem Spielclub gehört, Jerry«, sagte er nach kurzer Begrüßung. »Was halten Sie von der Sache?«
    Ich gab einen möglichst genauen und knappen Bericht. Bevor ich meine persönliche Meinung äußern konnte, hob Mr. High den Kopf. Er sah mich nachdenklich an.
    »Die Sache zieht doch weitere Kreise, als ich gedacht habe«, sagte er dann. »Wir wissen, daß Tony Parson der Kopf eines

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