0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
auf den Beifahrer und streckte dann die linke Hand nach dem Türgriff aus.
»Das wollte ich dir auch geraten haben«, zischte er scharf. »Reiß dich gefälligst zusammen, sonst kannst du was erleben. Und denk dran, daß man nur einmal lebenslänglich kriegen kann, und dafür bist du ja schon lange reif.«
Sam lachte böse, stieß dann die Tür auf und stieg aus dem Wagen.
Der Innenspiegel war so eingestellt, daß der Mann mit dem Strohhut die Haustür ebenfalls sehen konnte. Dort verschwand jetzt die bullige Gestalt von Sam.
Freddy warf einen schnellen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Er wartete genau drei Minuten. Dann stieg er ebenfalls aus dem Wagen und schlenderte langsam zu dem Haus hinüber.
Als Freddy in der kleinen, marmorgetäfelten Halle stand, sah er, daß der Lift zum Erdgeschoß unterwegs war. Er passierte gerade den zweiten Stock.
Blitzschnell hatte Freddy festgestellt, daß niemand in der Halle war. Rasch eilte er zur Treppe. Er erreichte sie, bevor der Lift unten hielt.
Nach fünf Stufen blieb Freddy stehen. Er horchte auf die Gesprächsfetzen der Leute, die den Lift verließen.
Es waren zwei Männer. Nachdem sich deren Schritte zum Eingang hin verloren, hastete Freddy weiter die Treppe hoch zum siebenten Stock.
Auf dem obersten Treppenabsatz wartete er einen Augenblick und lauschte. Als er nichts Verdächtiges hörte, schlich er leise weiter um die Ecke, vorbei an dem Lift, und dann sah er Sam auch schon vor der Tür in dem langen Gang stehen.
Sobald Freddy auftauchte, griff Sam in die Tasche. Er zog einen Spezialdietrich hervor.
Jetzt war Freddy auch heran.
»Wenn jemand aufkreuzt, verhalte dich'ruhig. Paß genau auf, was ich dann mache. Dreh mir bloß nicht durch, Freddy!«
Freddy nickte. Die Nervosität war vollkommen von ihm abgefallen. Jetzt, wo die Warterei vorbei war, war er eiskalt und so ruhig, als hätte er zwei Tassen Brom zum Frühstück getrunken.
Geschickt und vollkommen geräuschlos führte Sam den Dietrich in das Schloß ein. Er brauchte nur wenige Augenblicke, dann verriet ein kaum hörbares Klicken, daß er dieses Schloß geschafft hatte.
Flink ließ er den Dietrich wieder in der Tasche verschwinden, und plötzlich lag eine schwere Pistole in seiner Rechten.
Vorsichtig stieß Sam die Tür auf. Er gab Freddy einen Wink.
Geräuschlos huschten die beiden Gangster in die Diele, und dann wurde die Tür ebenso schnell wie leise geschlossen.
Auf Zehenspitzen huschte Sam weiter. Er tauchte neben der Tür zum Wohnzimmer gerade in dem Moment auf, als das Mädchen im Türrahmen erschien.
»Keine Bewegung!« zischte Sam leise. Er richtete den Lauf seiner Waffe unmißverständlich auf das Mädchen. »Und komm bloß nicht auf die Idee, zu schreien. Bevor du einen Pieps gemacht hast, bist du eine Leiche.«
Das Mädchen erstarrte zu einer bewegungslosen Statue. Das Gesicht war auf einen Schlag so weiß wie frisch gefallener Schnee.
Sams Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, und seine drohende Haltung war so zwingend, daß das Mädchen kaum zu atmen wagte.
Jetzt kam auch Freddy näher, der bis jetzt im Hintergrund geblieben war.
Er richtete ebenfalls eine Pistole 'auf das Mädchen.
»Na also, ich wußte doch, daß du vernünftig bist«, piepste Sam zufrieden. Er ging einen Schritt näher an das Mädchen heran.
»Was… wollen Sie? Wer sind Sie?« brachte das Mädchen endlich heraus, konnte sich aber vor Schreck nicht bewegen.
»Ich will dir noch ’nen guten Rat geben«, zischte Sam drohend. »Frag nicht soviel! Hör lieber auf das, was wir dir sagen. Wenn du tust, was wir dir vorschreiben, dann wird dir nichts passieren.«
»Was wollen Sie?« wiederholte das Mädchen noch einmal, und sie fand jetzt endlich die Kraft, ihre Muskeln wieder zu bewegen. Sie brachte es fertig, einen Schritt zurückzuweichen und dann noch einen.
»Ich will es dir erklären«, sagte Sam großzügig, ohne auch nur einen Augenblick in seiner Wachsamkeit nachzulassen. »Wir werden jetzt einen kleinen Spaziergang machen, und du wirst mitkommen und schön artig sein.«
»Ich denke nicht daran!« entfuhr es dem Mädchen.
Sam verzog das Gesicht zu einem teuflischen Grinsen.
»Das wird uns egal sein. Du kommst mit, habe ich gesagt, oder hast du keine Sehnsucht nach deinem Bruder?«
Bei diesen Worten zuckte das Mädchen zusammen. Ihr war plötzlich klargeworden, daß die beiden Gangster nicht in ihre Wohnung eingedrungen waren, um den Schmuck zu stehlen.
»Was ist mit meinem
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