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0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
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baufällige Treppe führte nach oben. Darüber war ein Dachfenster. Die Scheibe war zerbrochen, und das milchige Licht des Mondes fiel auf den obersten Treppenabsatz.
    Ich kletterte hinauf und fand rechts die verrostete Eisentür. Ich stieß sie auf, und ächzend drehte sie sich in den Angeln. Dann stand ich auf dem Dach.
    Die Leute der Abbruchfirma hatten hier ebenfalls gearbeitet. Die kupfernen Dachrinnen waren abgerissen und lagen, zu einem Haufen getürmt, neben einem der Kamine. Ich huschte weiter und blieb dann stehen.
    Das Dach war zum Teil aufgerissen. Berge von alter Teerpappe lagen herum, vom Wind auseinandergetrieben. Darunter sah ich den verrotteten Holzbelag des Dachbodens.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, nicht allein zu sein. Ich wollte herumfahren.
    »Keine Bewegung, Cotton!« kam da der scharfe Befehl. Es war unverkennbar die Stimme von Frank Blake.
    ***
    Er lachte. Sein Lachen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. So lachte ein Wahnsinniger.
    Er stand hinter mir. Ich begann, mich langsam umzudrehen.
    »Stop!«, befahl er scharf. »Keine Bewegung, oder ich schieße. Du weißt, was ich dir am Telefon gesagt habe. Ich will es wiederholen. Ich habe dir gesagt, daß ich dich töten werde, wenn du die Finger nicht von meiner Schwester läßt. Und du hast dich nicht an meine Warnung gehalten. Daß du hier bist, beweist es. Nur Glenda konnte diesen Platz kennen.«
    Seine Stimme klang eigenartig, ganz anders, als ich sie in Erinnerung hatte. War Blake wahnsinnig geworden?
    »Nimm doch Vernunft an, Frank«, sagte ich behutsam. Ich versuchte, mich langsam umzudrehen.
    »Laß das!« fauchte er wütend. »Wenn du noch eine Bewegung machst, werde ich ohne weitere Warnung schießen. Ich hatte dich gewarnt. Und jetzt besitzt du noch die Dreistigkeit, hier in meinem Versteck zu erscheinen. Kein Mensch hätte mich hier gefunden.« Er machte eine Pause. »Nur Glenda. Sie kannte den Platz«, fuhr er sanftmütiger fort. »Vor vielen Jahren haben wir hier gewohnt. Glenda war damals noch klein. Wir hatten hier oben auf dem Dach ein kleines Versteck. Es war unser Geheimnis. Wir haben uns hier immer verkrochen, wenn wir etwas ausgefressen hatten und Vater uns bestrafen wollte. Glenda war nicht oft in der Verlegenheit.« Frank Blake unterbrach sich durch ein irres Lachen. »Aber ich mußte mich früher oft hier verkriechen. Manchmal sehr lange. Und dann kam Glenda herauf und brachte mir etwas zu essen, oder sie sagte mir, in welcher Laune mein Vater sei. Wenn er sich etwas beruhigt hatte, kroch ich aus meinem Versteck und ging ’runter. Das hat mir manche Tracht Prügel erspart. Ich habe diesmal wieder auf Glenda gewartet. Aber du bist gekommen. Du hast ihr unser Geheimnis abgeluchst. Mit irgendeiner Schweinerei hast du…«
    »Hör zu, Frank. Ich werde dir alles erklären, und ich werde dir helfen, wenn du vernünftig bist. Wenn du ein Verbrechen begangen haben solltest, muß ich dich natürlich festnehmen. Ich glaube allerdings nicht, daß du Tony Parson umgebracht hast.«
    Wieder lachte er sein schauerliches Lachen.
    »Du willst mich festnehmen?« krähte er belustigt. »Dazu wirst du nicht in der Lage sein. Ich werde dich nämlich erschießen. Und auch das ist kein Verbrechen, sondern Notwehr. Du hast mich in meinem Versteck auf gestöbert. Wenn ich dich laufen lasse, habe ich keinen Ort mehr, wo ich mich verstecken kann.«
    »Warum mußt du dich verstecken, Frank?« fragte ich. »Wenn du Tony Parson nicht erschossen hast, kannst du doch mit ruhigem Gewissen mitkommen.«
    »Du hältst mich wohl für verrückt«, schnaubte Frank Blake. »Du meinst, man könnte nur vor der Polizei fliehen. No, Jerry Cotton. Dich und die Polizei habe ich nur gefürchtet, weil ihr Glenda in dieses Spiel hereingezogen hättet. Und es ist .ein gefährliches Spiel. Ich wollte Glenda da nicht drin haben. Ich kenne die Kerle. Sie hätten mich kaltblütig abgeknallt und Glenda auch. Ich war bei Tony Parson, als sie kamen. Aber sie wußten nicht, daß ich dort war. Wenn sie mich gefunden hätten, wäre ich jetzt tot. Genauso tot wie Parson.«
    »Wer waren die Leute, Frank?« fragte ich. »Wer hat Tony Parson ermordet?«
    Er schien mich nicht zu hören, denn er gab keine Antwort.
    »Sie haben Parson erschossen, aber sie haben keinen Erfolg gehabt. Sie zogen ab ohne das Geld. Sie verschwanden, nachdem sie vergeblich nach dem Geld gesucht hatten. Und ich war gerettet.«
    Der monotone Tonfall von Frank Blake brachte mich auf die Idee, noch

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