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0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor

Titel: 0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichen Gedanken eine Sekunde früher gehabt haben, denn bevor Captain Wassermann sich dazu aufraffen konnte, ins Mikrophon des Helmtelekoms zu sprechen, erscholl eine leise Stimme und sagte „Warum holt uns niemand hier heraus, zum Teufel noch einmal!"
    „Ja, warum nicht?" fragte eine zweite Stimme, und eine dritte Stimme wiederholte die gleiche Frage, als wäre sie das Echo der zweiten.
    Unwillkürlich, und ganz und gar nicht seiner Stimmung entsprechend, mußte Johosh grinsen.
    Das konnten nur die drei Sailers gewesen sein!
    Die Gewißheit, nicht allein in dieser geisterhaft dunklen und stillen Umgebung zu sein, gab ihm etwas von seiner Energie zurück.
    „Das gleiche könnte ich fragen" murmelte er. „Hier spricht Captain Wassermann. Wenn außer den drei Sailers noch jemand lebt, soll er sich über Helmfunk melden!"
    Jemand knurrte unwillig. Dann kam Mana Marauns lautes Organ durch.
    „Soviel ich erkennen kann, lebe ich noch. Aber der Feuerleitstand hat keinen Strom. Was ist los?"
    „Idiot!" entfuhr es Wassermann. „Die AKAI ist ein Trümmerhaufen falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten. Schnallen Sie sich gefälligst los und versuchen Sie zu helfen wo es nötig ist. Ich versuche das gleiche hier in der Zentrale."
    Niemand antwortete ihm.
    Johosh Wassermann versuchte, sich loszuschnallen. Dabei merkte er daß er in einem Gewirr von Kabeln und winzigen Trümmerstücken steckte.
    Die letzte Sekunde vor seiner Bewußtlosigkeit fiel ihm wieder ein.
    Er war rückwärts auf die Positronik zugeschlittert.
    Erst jetzt erkannte er, welches unwahrscheinliche Glück es war, daß er noch lebte. An der Frontwand der Positronik gab es genügend Stellen, die seinen Raumanzug hätten zerfetzen können. Er trug ja nur die leichte Ausführung, die gleichzeitig als Borduniform diente, und diese Modelle waren, bei weitem nicht so strapazierfähig wie richtige Kampfkombinationen.
    Mühsam schuf er so viel Raum für seine Arme, daß er zum Sammelschloß gelangen konnte.
    Klickend gaben die Anschnallgurte ihn frei.
    Er wühlte sich durch die Trümmer.
    Plötzlich schoß er an die Decke der Zentrale. Im letzten Moment konnte er den Anprall mit den Händen abfangen. Er stürzte wieder zurück rollte sich über die Schulter ab und bekam etwas zu fassen, das ihn hielt.
    Seine Hände tasteten über etwas Nachgiebiges.
    Die Helmlampe fiel ihm ein.
    Daß er nicht früher daran gedacht hatte!
    Er schaltete sie ein. Vor ihm entstand ein heller Lichtkreis und aus diesem Lichtkreis blickten ihn die gebrochenen Augen des Astrogators an. Reif lag hauchdünn über den Augäpfeln. Die Helmscheibe war fort, zertrümmert und davongeflogen, als die ausströmende Atmosphäre das Schiff verlassen hatte.
    Johosh Wassermann schluckte krampfhaft.
    Er hatte schon viele gesehen, die eines gewaltsamen Todes gestorben waren. Aber es krampfte ihm doch immer wieder das Herz zusammen, wenn ein Kamerad, der noch vor kurzem gesprochen, gelacht und gescherzt hatte, plötzlich kalt und steif vor ihm lag.
    Wenigstens mußte es schnell gegangen sein, tröstete er sich über die Sekunden der psychischen Schwäche hinweg.
    Dabei aber fiel ihm ein, daß es bei ihm selbst bedeutend länger dauern würde. Er durfte nicht darauf hoffen, daß den Überlebenden eine Instandsetzung des Schiffes gelingen würde. Sie verbrauchten allmählich ihren Sauerstoff - dann kam der Tod.
    Nein, er würde noch früher kommen - und noch grausamer!
    Er selbst hatte den Kurs der AKAI auf die Sonne gerichtet, weil es der der damaligen Lage am besten angemessene Gefechtskurs war. Ganz gleich, ob das Schiff durch die Einwirkung der feindlichen Waffen aus seiner Bahn geschleudert worden war, es würde unaufhaltsam auf die Sonne zutreiben und in ihrer Atmosphäre verdampfen.
    „Alles tot!" erklang in diesem Augenblick die Stimme Leutnant Marauns.
    „Die Besatzung des F-Standes ist gefallen, Captain!"
    Die letzten Worte hatte der Venusier schrill hinausgeschrien. Er war wohl ebenfalls mit seinen Nerven am Ende.
    „Beruhigen Sie sich, Maraun", sagte der Captain mühsam. „Kommen Sie am besten in die Zentrale."
    „Jawohl, Sir", erwiderte der Venusier tonlos.
    Johosh richtete sich wieder auf.
    Nein, wenigstens er durfte nicht versagen. Falls der Kommandant ebenfalls gefallen war, trug er die Verantwortung.
    Nach wenigen Minuten vergeblichen Suchens stolperte er über einen umgekippten Kontursessel.
    Eine Verwünschung ausstoßend, raffte er sich wieder auf. Er fürchtete sich davor,

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