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0322 - Ein Gigant erwacht

Titel: 0322 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Zorn und die Verwirrung seines Wirtes und schickte beruhigende Impulse aus.
    Tro Khon stellte sich vor, er wäre mit seinem Dolan sorglos in den Weltraum hinausgeflogen.
    Wahrscheinlich hätten die Zeitverbrecher ihn nicht besiegen können, aber sie hätten ihm eine große Niederlage beigebracht.
    „Es ist gut, wenn man die Dinge im richtigen Licht sieht", sagte Tro Khon. „Wesen, die die Drittkonditionierten und die Hypnokristalle abgewehrt haben, sind nicht zu unterschätzen."
    Der Symbiont spürte, daß der Schwingungswächter sich wieder beruhigt hatte und war zufrieden.
    „Wie werden sie reagieren, wenn ich auftauche?" fragte sich Tro Khon. „Sicher besitzen sie ausgezeichnete Nachrichtenverbindungen. Natürlich, wenn sie eine hochentwickelte Raumfahrt haben, müssen sie über ein angemessenes Kommunikationsprinzip verfügen."
    Er kehrte zur Mulde zurück, in der er geschlafen hatte. Seine drei Augen richteten sich auf die Schlafstelle.
    Einen Augenblick überlegte er, ob längere Schlafzeiten vielleicht doch schädlich waren. Vielleicht riefen sie gewisse Veränderungen im Plangehirn hervor.
    „Es wird Zeit, daß ich den Dolan wecke", murmelte er. „Allmählich komme ich auf dumme Gedanken."
    Der Gedanke an den Dolan erwärmte ihn. Sein Bündnis mit dem Dolan war vielleicht noch enger als das mit dem Symboflex-Partner, obwohl der Symbiont ständig bei ihm war.
    Tro Khon betätigte die Schaltung, die den Eingang zur benachbarten Eishöhle freilegte. Ein Blick auf die verschiedenen Bildschirme zeigte ihm, daß die Eismassen über den Höhlen jetzt fast abgetaut waren.
    Der Weg an die Oberfläche war frei.
    Tro Khon spürte die Eifersucht des Symbionten, als das kleine Wesen instinktiv fühlte, wie sich das Interesse seines Wirtes dem Dolan zuwandte. Der Zweitkonditionierte mußte über solche Regungen innerlich lachen.
    Die mächtige Stahltür, die beide Höhlen voneinander trennte, schob sich zur Seite.
    Der Dolan war eine synthetisch erzeugte Gewebezusammenballung, die aus dem gleichen Zellmaterial wie Tro Khons Körper bestand.
    Ein Dolan besaß nur eine schwache Intelligenz, die sich ausschließlich in primitiven Gefühlen äußerte. Unterwürfige Hörigkeit, aber auch eine gewisse Sturheit gehörten zu den hervorstechenden Eigenschaften der Dolans.
    Tro Khons Dolan hätte jeden anderen Schwingungswächter, der es gewagt hätte, ihn zu betreten oder ihm Befehle zu erteilen, auf der Stelle vernichtet. Nur ein Befehl Tro Khons konnte den Dolan veranlassen, einen anderen Zweitkonditionierten anzuerkennen.
    Tro Khons Dolan war vor undenklichen Zeiten künstlich erschaffen worden. Aber der Schwingungswächter betrachtete den Dolan längst nicht mehr als Retortenwesen, sondern als nützlichen Gehilfen.
    Der Boden knirschte unter Tro Khons Füßen, als er auf die zweite Höhle zuging. In beiden Höhlen war es dunkel; nur die Bildschirme und Kontrollen verbreiteten schwaches Licht. Tro Khon fand sich jedoch mit seinen infrarotempfindlichen Augen in der Dunkelheit gut zurecht.
    An der Grenze zwischen beiden Höhlen blieb er stehen.
    Der Dolan war ein unförmiges, fladenähnliches Gebilde, das fast den gesamten Boden der benachbarten Höhle bedeckte.
    „Da liegt er und schläft", sagte Tro Khon abwesend. „Er weiß nichts von meinen Problemen."
    Der Symbiont verhielt sich ruhig. Er fühlte, daß entscheidende Ereignisse bevorstanden. Noch immer trafen ihn die Impulse des Schwingungsalarms. Sie fluteten durch seinen Körper wie elektrischer Strom.
    Tro Khon betrat die Höhle des Dolan.
    Er beugte sich hinab und strich über die vernarbte und schlaff aussehende Haut des seltsamen Wesens.
    Der Dolan reagierte nicht.
    Etwa fünfzig Meter von Tro Khon entfernt flammten einige Lämpchen auf. Sie gehörten zur Kontrollanlage der Erweckungsmaschinerie. Das Erwachen eines Dolan aus dem Tiefschlaf war ungleich komplizierter als das eines Schwingungswächters. Das lag vor allem an der Verschiedenartigkeit der sieben Exekutoren, die der Dolan beherbergte. Jeder dieser Bewußtseinsinhalte war so empfindlich, daß die geringste Unregelmäßigkeit genügte, um ihn für längere Zeit arbeitsunfähig zu machen.
    Tro Khon beeilte sich, die Kontrollen zu erreichen. Sein Plangehirn verglich die vorliegenden Werte mit jenen, die ihm seine Erfahrung als die günstigsten lehrte. Er konnte zufrieden sein, obwohl einige Schwankungen auftraten.
    Der mächtige Körper des Dolan wurde von einem Zucken durchlaufen. Tro Khon kümmerte

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