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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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brauche Geld, Hasting. Ich brauche 20 000 Dollar. In kleinen Scheinen. Und nicht fortlaufend numeriert. Halte das Geld bereit. Ich werde wieder anrufen und dir sagen, wohin du es bringen sollst.«
    Der Millionär schwieg. Seine behaarte Hand fuhr empor und zerklatschte ein Insekt, das sich auf seinem Nabel niedergelassen hatte.
    , »Was haben Sie geantwortet?« fragte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
    »Ich habe ihn gefragt, ob ich ihm vielleicht noch einen goldenen Cadillac schenken dürfte. Aber der Anrufer ist nicht auf meinen Witz eingegangen, sondern hat nur gesagt: wenn du tust, was ich dir sage, dann passiert deiner Frau nichts, Hasting. Wenn du es aber nicht tust, wenn du die Bullen benachrichtigst, dann bringe ich deine Alte um, und zwar bald.«
    »Und?« fragte ich. »Er hat noch was vom blauen Gesicht gesagt! Jedenfalls haben Sie das behauptet, als Sie meinen Chef anriefen.«
    »Ja, und das stimmt auch. Als ich den Kerl, den Anrufer meine ich, fragte, ob er wahnsinnig sei, meinte er: Bevor du ablehnst, Hasting, denke daran, mit wem du es zu tun hast, und denke daran, daß ich schon mit anderen fertig geworden bin. Dann hat er gesagt, daß er Fletcher sei, und daß man ihn jetzt das blaue Gesicht nenne.«
    »Das ist alles?«
    »Ja, dann hat er eingehängt.«
    »Und er hat nicht gesagt, wann er wieder anrufen will?«
    »Nein. — Aber, zum Teufel, sagen Sie endlich, was es mit denj blauen Gesicht auf sich hat.«
    »Lesen Sie keine Zeitungen?« fragte ich erstaunt.
    »Doch, aber ich bin gestern erst von einer Geschäftsreise zurückgekommen. Ich war in Los Angeles. Und ich weiß nicht, was sich hier inzwischen getan hat.«
    Ich erklärte ihm, wer Fletcher war. »Waren Sie mit Ihrer Frau verreist?« fragte ich dann.
    »Nein. Sie war hier.«
    »Kann ich sie mal sprechen?«
    »Bitte.«
    Er stemmte sich hoch und watschelte dann vor mir her zur Villa.
    Wir gingen einige Stufen hinauf zu einer breiten Terrasse, die im Schatten der Bäume lag.
    Durch eine hohe Glastür traten wir in einen modern und kostbar, aber geschmacklos eingerichteten Salon.
    Hier war es angenehm kühl. Es herrschte ein Dämmerlicht, das den Augen wohltat. Obwohl schattenspendende Bäume vor den Fenstern standen, waren die Jalousien zur Hälfte heruntergelassen.
    Aus einem schweren roten Sessel erhob sich bei unserem Eintritt eine etwa vierzigjährige Frau.
    Sie trug einen lohfarbenen Hausanzug, war knapp mittelgroß, von zerbrechlicher Gestalt und hatte ein schmales Gesicht, in dem die sanften rehbraunen Augen das Schönste waren.
    »Das ist meine Frau«, röhrte Hasting. »Eileen, das ist Mr. Cotton vom FBI. Er ist gekommen, um dich vor diesem Kerl zu beschützen.«
    Die Frau lächelte schüchtern und sagte: »Ich freue mich, sie kennenzulernen, Mr. Cotton.«
    Ich verbeugte mich artig.
    Hasting schob eine fahrbare Hausbar in die Nähe eines Marmortischchens.
    Dann setzten wir uns, Ich erhielt einen Whisky, Hasting trank Rum, seine Frau nur Selterwasser.
    »Es gibt drei Möglichkeiten«, sagte ich. »Entweder ist der Anruf ein übler Scherz, oder irgendein Gangster macht sich den fragwürdigen Ruhm zunutze, den Fletcher in diesen Tagen leider genießt, und versucht Erpressungen, oder es handelt sich wirklich um Fletcher. Wenn das zutrifft, so ist größte Vorsicht geboten. Wir werden uns auf jeden Fall so einrichten, daß wir, vorbereitet sind, falls Fletcher wirklich hinter dem Anruf steckt. Damit, daß Sie uns benachrichtigten, Mr. Hasting, haben Sie ja schon bekundet, daß Sie die Einmischung des FBI wünschen. Es wird am besten sein, wenn Sie sich scheinbar nach den Wünschen des Anrufers richten. Bei der Übergabe des Geldes wird er sich eine Blöße geben. Und dann schlagen wir zu. Einiges spricht dafür, daß es wirklich Fletcher ist. Der Mörder hat bislang vier Raubmorde begangen, und dabei nicht mehr Geld und Schmuck als bestenfalls im Werte von 400 Dollar erbeutet. Jetzt sitzt er in der Klemme. Er wird gejagt. Er hat nichts mehr zu verlieren. Wenn er noch etwas gewinnen will, so muß er versuchen, ins Ausland zu entkommen. Dazu braucht er Geld. Es ist also nur logisch, daß er noch einmal versucht, einen Coup zu landen, sozusagen eine Verzweiflungstat.«
    Eileen Hasting erschauerte. »Schrecklich«, murmelte sie. »Was will dieser Mann nur von uns. Warum hat er sich gerade uns ausgesucht? Warum soll gerade ich sein Opfer sein?«
    »Das kann Zufall sein«, sagte ich. Während dieser Worte fiel mein Blick auf einen

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