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0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten

Titel: 0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstenmal waren die Umrisse deutlich genug, um Bodenfahrzeuge erkennen zu lassen.
    Fancan Teik sprang auf.
    „Ein Transport!" rief er in höchster Erregung. „Er weist uns die Richtung. Tolotos, wir müssen ihm nach!"
    Icho Tolot wollte ihm widersprechen. Aber das Bild änderte sich im selben Augenblick. Größere Objekte huschten jetzt durch den Dunst, Fahrzeuge von beachtlicher Große, mit undefinierbaren Gegenständen beladen. Sein Planhirn registrierte den Vorgang, und gelangte zu dem Schluß, daß Wichtiges über die Vorgänge auf dieser Welt in Erfahrung gebracht werden könnte, wenn es gelang, den Transport einzuholen und aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. Er wußte kein Rezept, wie ein solches Unternehmen zu bewerkstelligen war.
    „Sehen Sie doch, Tolotos!" tobte Fancan Teik. „Wir müssen ihnen folgen. Das ist eine einmalige Gelegenheit!"
    Icho Tolot zögerte immer noch. Da wandte Teik sich zu ihm um.
    „Sie brauchen nicht mit mir zu kommen", versicherte er ernst. „Ich nehme die Gefahr alleine auf mich."
    Es war klar, daß er in seiner Aufregung die Äußerungen seines Planhirns völlig überhörte. Er handelte emotionell, und keine Macht der Welt konnte ihn im Augenblick wieder auf den Pfad der reinen Logik zurückbringen.
    „Ich komme mit", antwortete Icho Tolot einfach.
    Sie setzten sich in Bewegung, Beine und Arme zugleich zur Beschleunigung benutzend. Sie jagten schräg den Hang hinunter und nahmen die Spur des Transports auf, der inzwischen vor ihnen. im Dunst verschwunden war.
     
    *
     
    Charlie Weasel taumelte halb benommen in eine kühle, von triefendem Bambusdschungel bewachsene Welt. Unmittelbar vor sich sah er die metallenen Aufbauten von fünf Robotern, die sich bemühten, eine Lichtung in den Dschungel zu rollen und zu stampfen.
    Im Geist sah er immer noch die rote Leuchterscheinung, die sich zu weiten schien, je mehr Roboter in ihr verschwanden - einer nach dem andern, stetig rollend, unberührt von der Unwirklichkeit des Vorgangs, sich in Nichts auflösend, sobald sie die glühendroten Lippen passierten.
    Etwas stieß ihm ins Kreuz. Er drehte sich um und erkannte Inka, auf dem kleinen Gleiter sitzend.
    Unmittelbar hinter ihm kam Opa. Inka starrte aus seinen hervorquellenden Augen traurig auf die nasse, kalte Welt um ihn. Opa war ganz Würde. Er schien nicht zu bemerken, da ß die Umgebung sich verändert hatte.
    Ein schmerzender Schlag traf Charlie auf den Schädel. Er zuckte zusammen und sah erschreckt nach oben. Über ihm schlossen sich die Enden der bambusähnlichen Gewächse zu einem undurchdringlichen Dach.
    „Was war das?" fragte er entsetzt.
    Inka steuerte den Gleiter mit dem Stasup auf die Lichtung hinaus, die die Roboter getrampelt hatten.
    „Einbildung, würde ich sagen.
    „Nerven", stimmte Opa zu.
    „Verdammt, ich habe jetzt noch Kopfschmerzen davon", protestierte Charlie. „Ich kriege kein Schädelbrummen von Einbildung."
    „Manchmal passiert's eben doch", sagte Opa. Und einen Augenblick später, mit entsetzter Stimme: „Autsch...!"
    Er starrte auf die ausgestreckte Hand, auf deren Rücken sich ein kleines Blutrinnsal gebildet hatte.
    Die Haut rings um das Rinnsal war mit kleinen, funkelnden Wassertröpfchen bedeckt!
    „Du auch, Opa?" erkundigte sich Inka ungerührt.
    Opa war zu perplex, um zu antworten. Inka stieg von dem Fahrzeug.
    „Ich wundere mich die ganze Zeit schon über das merkwürdige Geräusch", gab er zu. „Ich habe ein gutes Gehör, Ihr nehmt es wahrscheinlich nicht wahr, die Roboter machen zuviel Krach."
    Er gab den Robotern Anweisung, sich zu entfernen. Rauschend und rasselnd schoben sie sich durch den Busch der Vorausabteilung nach, die einer fast schon vergangenen, wahrscheinlich von den Halutern erzeugten Spur gefolgt war. Das Geräusch der Maschinen verstummte.
    „Hört ihr das?" sagte Inka und hielt die Hand in die Höhe, um Schweigen zu gebieten.
    Charlie hörte es. Es hörte sich an wie das Prasseln von Geschossen, die unaufhörlich von oben herab mit großer Geschwindigkeit in den Dschungel stürzten. Inka deutete in die Hohe.
    „Der Pusch ist naß, nicht wahr?"
    Es war unübersehbar.
    „Hat einer von euch schon einen Tropfen fallen sehen?" wollte Inka wissen.
    Charlie kniff die Augen zusammen. Er starrte in das lanzenförmige Blätterwerk des Bambusdschungels, aber obwohl die Feuchtigkeit so intensiv war, daß sie sich hier und dort zu kleinen Nebelwolken ballte, sah er keinen einzigen Tropfen fallen. Da war nur das Geräusch von

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