0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten
dem Planeten. Die Aufgabe von Hinsmans Gruppe, abgesehen davon, daß sie zur Herstellung der überkritischen Fremdkörpermasse beitrug, bestand darin, hyperenergetische Messungen vorzunehmen. In Opas Auftrag berichtete ihm Charlie über die bedenklichen Meßergebnisse, die die Roboter erzielt hatten. Hinsman versprach, auf die Sache zu achten.
Opas Gruppe nahm daraufhin die Verfolgung der rätselhaften Spur ernsthaft in Angriff, und die Funkverbindung mit Hinsmans Gruppe, die von auf hyperenergetischer Basis arbeitenden Mikrokoms besorgt wurde, wurde immer schwächer. Die außergewöhnlichen energetischen Verhältnisse im Innern des Paratronfeldes äußerten sich in einem derart hohen Störpegel, daß selbst die leistungsfähigen Mikrosendegeräte nicht mehr über ihn hinwegkamen.
Die Roboter und der Gleiter bewegten sich mit Höchstgeschwindigkeit in nördlicher Richtung. Die Spur, der sie folgten, war leicht zu lesen. Das Gelände, über das sie sich bewegten, war eintönig. Der mit graugrünem Gras bewachsene Hang schien unendlich. Sie bewegten sich parallel zu seiner Kante.
Im Westen irgendwo mußte es eine Stelle geben, an der er in ebenes Land überging. Aber sie war zu weit entfernt, als daß selbst die Sehorgane der Roboter sie hätten ausmachen können.
Etwa zweihundert. Kilometer nördlich des Trichterfeldes, dem die beiden Haluter wie durch ein Wunder entkommen zu sein schienen, wurde der Vormarsch der Kolonne aufgehalten. Die Roboter kamen zum Stillstand. Einer der Robotoffiziere rollte auf den Gleiter zu und erstattete Meldung.
„Auf unsere ständig ausgestrahlte Rufsendung werden schwache Antwortsignale empfangen", berichtete er sachlich und ohne Teilnahme. „Der Charakter der Signale läßt darauf schließen, daß es sich bei den Sendern um Geräte bekannter Bauart handelt."
Charlie schlug Opa vor Begeisterung auf die Schulter.
„Das sind sie!" schrie er. „Tolot und Teik!"
„In der Tat, du hast einen raschen Verstand", bemerkte er bissig.
Die Haluter schienen sich mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die Kolonne zuzubewegen, denn die Verständigung wurde mit jeder Sekunde besser. Ihnen die Richtung zu weisen, erwies sich als unnötig, denn es stellte sich heraus, daß sie sich der Spur entlangbewegten, die Opas Kolonne verfolgte.
Wenige Minuten nach dem ersten Funkkontakt wurden sie am nördlichen Horizont als zwei winzige, dunkle Punkte sichtbar. Kurze Zeit später standen sie vor dem Gleiter.
Keiner der drei Männer hatte die Haluter jemals selbst zu Gesicht bekommen. Sie hatten sie auf Bildern gesehen, aber die Wirklichkeit erwies sich als weitaus eindrucksvoller. Charlie starrte die Kolosse mit den vier Armen, dem halbkugeligen Schädel und den drei übergroßen Augen eine ganze Weile sprachlos an, bevor er sich bei seiner Taktlosigkeit ertappte und den Blick anderswohin richtete.
„Ich bin überaus froh, Sie zu sehen", verkündete Opa mit würdevoller Stimme, der nicht die geringste Erregung anzumerken war.
„Erfreut", nickte Inka. „Schlechte Logikbelegung meinerseits. Ich hätte damit rechnen müssen, daß Sie wieder auftauchen."
Charlie sah zu dem größeren der Beiden Haluter. Er mußte Icho Tolot sein.
„Ich will Ihnen sagen, warum jedermann sich freut", sagte er bitter. „Wir erwarten Wunder von Ihnen.
Nach den Meßergebnissen unserer Roboter ist diese Welt im Begriff, in die Luft zu gehen."
*
Der Erfolg der Aktion wurde unverzüglich sichtbar.
Je mehr Roboter und Männer durch den rotleuchtenden Mund der Feldöffnung verschwanden, desto weiter spalteten sich die rätselhaften Lippen. Die Öffnung weitete sich. Die Ähnlichkeit des Gebildes mit einem halb geöffneten Mund war bald verloren. Der Augenblick kam, in dem der rechte Rand der Leuchterscheinung die Wand der Maschinenhalle in unmittelbarer Nähe des Eingangs berührte. Nichts geschah. Das rote Leuchten drang weiter vor, als ob es die Wand nicht gäbe, und blieb sichtbar.
Jedesmal, wenn eine Kolonne den Durchtritt durch die Feldöffnung vollzogen hatte, sank die Wachstumsrate der Leuchterscheinung ab. Sie wuchs weiter, aber weitaus weniger schnell als in der Zeitspanne, die die Roboter und ihre menschlichen Begleiter dazu brauchten, um die Feldöffnung zu durchqueren.
Drei Kolonnen waren bisher in die unbekannte Welt jenseits der Öffnung vorgestoßen. Die vierte stand marschbereit. Der geplante Abstand von sechzig Minuten zwischen je zwei Kolonnen war bisher eingehalten worden. Die Stadt
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