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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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und in ihrer Nähe beschäftigt. Er nahm den Mordauftrag entgegen und führte ihn gerade noch termingerecht aus.
    Phil kam mit dem Werksarzt. Für Randolph Corner war er nicht mehr zuständig. Er kümmerte sich daher um Bowler.
    »Darauf konnte ich nicht gefasst sein«, entschuldigte sich unser Kollege. »Eine alte Schreckschraube. Sie muss mit dem Bügeleisen zugeschlagen haben.«
    Später stellten wir fest, dass Corners Frau alle Gespräche über die Telefonanlage mitgehört hatte. So war sie stets auf dem Laufenden. Die Höllenmaschine hatte sie ihrem trauten Gatten schon längst mit einem Fünf-Minuten-Zünder in den Schreibtisch gebaut. Sie setzte sie in Betrieb, nachdem sie Bowler niedergeschlagen hatte. Dann suchte sie das Weite.
    Die Gebäude der E. B. C. hatte sie schon längst verlassen. Wir richteten uns notdürftig wieder her und bestiegen den Jaguar.
    »Wohin nun?«, fragte Phil.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte ich. »Der schwarze Ford. Er ist ihre einzige Waffe. Und wer weiß, wie viel Raketen sie noch hat. Sie wird sie rücksichtslos einsetzen.«
    Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein und gab Gas.
    ***
    Wir kamen zu spät.
    Drei Raketen standen in den in die Wiese eingegrabenen Aufhängevorrichtungen startbereit. Von jeder lief ein Draht zu einem würfelförmigen Zündapparat, den sie in der Hand hielt. Mit dem Daumen hielt sie den Kopf niedergedrückt.
    »Wenn ich loslasse, schnellt die Feder zusammen und die Raketen werden gezündet. Sie sind mit einem automatischen Sucher auf ihr Ziel eingestellt: Empire State Building, Rockefeller Center und das UN Gebäude am East River. Es wird dort ein paar Löcher geben, sowie ich loslasse.«
    »Und die Menschen, an die unschuldigen Menschen denken Sie gar nicht?«, rief ich zu ihr herüber. »Was haben Sie denn Ihnen getan?«
    »Menschen?« Ihr Gesicht verzerrte sich. Sie war mir nie sympathisch gewesen. Sie hatte das immer mit ihrer Chefbesessenheit zu erklären versucht, so wie das manche Sekretärinnen an sich haben. Aber sie war eine Furie, eine Verbrecherin.
    »Was kümmern mich die Menschen? Meinen Sie, Webster hat an die Menschen gedacht, als er diese Werkzeuge konstruierte? Sie kamen mir wie gerufen.«
    Sie hob die Hand. Ihre Handknöchel waren weiß vor Anstrengung. Wir sahen es auf hundertfünfzig Yards Entfernung. Näher ließ sie uns nicht herankommen. Sie würde sonst die Zündung betätigen. Daran gab es keinen Zweifel.
    »Wie sind Sie denn an die Apparate gekommen?« Ich stellte die Frage, um sie abzulenken und Zeit zu gewinnen. Mir musste ein Ausweg einfallen.
    Sie lachte höhnisch. »Er dachte immer, er sei der Schlaueste von allen. Mit seiner Geheimniskrämerei. Das Auto und das Flugzeug gehörten ihm. Damit probierte er seine Erfindungen aus, die Lenkeinrichtungen für seine umkonstruierten Raketen. Er dachte ja niemand anderes konnte etwas davon verstehen. Aber Sattler und ich hatten gelernt. Wozu saß ich denn an der Quelle? Wir waren so gute Ingenieure wie er. Und als er fertig war, nahmen wir uns seine Sachen.«
    »Was wollen Sie eigentlich?«, fragte ich. »Geld oder Rache? Sie haben Webster doch richtig ausgeblutet, bevor sie ihn ermorden ließen.«
    »Das habe ich selbst getan«, kicherte sie zufrieden. »Den Spaß wollte ich mir nicht nehmen lassen. Ich saß in dem Flugzeug über seinem Landsitz, als er sich unten mit den Spielzeugraketen vergnügte. Und ich lenkte die Todesrakete in seine Brust, Sie standen daneben. Wenn ich gewusst hätte, wer Sie sind, Cotton dann hätte ich Ihnen noch gleich eine zweite hinterher gesandt. Alle müssen sterben, die mir im Weg stehen. Alle!«
    »Aber als Sie Webster umbrachten, verstopften Sie doch eigenhändig Ihre sprudelnde Geldquelle. Nun konnten Sie ihn nicht mehr erpressen und ihm androhen, dass Sie seine Verfehlungen dem Pentagon preisgeben würden. War das nicht unklug?«
    »Was liegt mir an Webster? Was schon an den anderen? Sie haben gedacht, mit mir ihre Scherze treiben zu können. In Acapulco war ich Zimmermädchen. Bis Corner kam. Er war keine Schönheit, aber er heiratete mich. Aber statt sich mit mir zu verbünden, wollte er mich wieder loswerden. Aber ich hatte ihn in der Hand wie die anderen auch. Ich kam ihm nach New York nach, und Corner musste mich als seine Sekretärin beschäftigen. Oh, ich hatte gelernt. Ich war tüchtig.«
    »Das kann man wohl sagen«, sagte ich sarkastisch. Ich klemmte mir die Maschinenpistole unter den Arm, kramte in den Taschen nach Zigaretten

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