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0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

Titel: 0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
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zum Ausgehen angezogen.
    »Nanu?«, staunte sie. »Sie sind ja schon wieder da.«
    »Ja, leider. Ich möchte Sie fragen, und zwar sehr eindringlich fragen, ob Sie sich nicht in der Person des Mannes oder in der Zeit, zu der Sie mit ihn zusammen waren, geirrt haben. Möglicherweise hatten Sie einen Schwips.« Ich versuchte, ihr eine Brücke zu bauen.
    »Ich hatte keinen Schwips«, entgegnete sie heftig. »Ben kam kurz nach zehn ins Mon Bijou, wir gingen bummeln und etwas trinken und kamen dann um zwei Uhr nach Hause.«
    »Und da hatten Sie einen Schwips?«
    »Geht Sie das etwas an?«, zischte sie böse. »Hören Sie einmal zu, Mister G-man. Wenn Sie etwas von mir wollen, so wenden Sie sich an meinen Anwalt.«
    »Amüsieren Sie sich gut.«
    Damit verzog ich mich.
    Ich verzog mich aber nur bis auf die Straße. Dort kletterte ich in den Jaguar, fuhr ein Stück weiter und wartete. Es dauerte gar nicht lange, bis Dolly erschien und in Richtung Greenwich Street ging.
    Sie bog in die Christoph Street ein und dann in die Bedford. Im Mon Bijou verschwand sie.
    Ich hätte zu gern gewusst, ob sie sich dort schon um diese Zeit mit jemand verabredet hatte. Hineingehen konnte ich nicht, ich probierte es also anders.
    Gegenüber war ein italienisches Weinrestaurant. Ich ging hinein, bestellte ein Glas Chianti und rief die Firma Florence Maspet an und fragte nach Mister Carloman.
    »Mister Carloman ist gerade weggefahren. Er wird erst morgen früh wiederkommen. Kann ich etwas ausrichten?«, fragte die Angestellte.
    »Danke schön, nicht nötig.«
    Ich nahm meinen Chianti und setzte mich hinter den Vorhang, von wo ich den Eingang zum Mon Bijou übersehen konnte.
    Natürlich konnte es sein, dass ich mich irrte, aber auf alle Fälle wartete ich.
    Fünfundzwanzig Minuten später kam der große Chrysler herangerollt, hielt, und Gentleman-Ben sprang leichtfüßig heraus. Er verschwand im Mon Bijou.
    Das war alles, was ich hatte wissen wollen. Zuhören konnte ich nicht, und es hatte nicht den geringsten Sinn, wenn ich hier wartete.
    Wie hatte Gentleman-Ben zu Ethel King gesagt?
    Würdest du mir kein Alibi geben, wenn ich dich darum bitte?
    Vielleicht hatte er Dolly aus dem Mon Bijou darum gebeten und dieser Bitte den nötigen finanziellen Hintergrund gegeben.
    Ich fuhr ins Office.
    »Gut, dass du kommst«, empfing mich Phil. »Ich habe eine geradezu ungeheuerliche Entdeckung gemacht.«
    Er nahm einen Zettel zur Hand uns studierte ihn.
    »An dem Tag, an dem Rattlesnake an der Ecke 60. Straße Ecke Park Avenue erschossen wurde, war Carloman um elf Uhr fünfundvierzig hier und füllte einen' Anmeldezettel aus. Um elf Uhr fünfundfünfzig geschah der Mord. Um zwölf Uhr drei' reklamierte Carloman bei der Anmeldung, ob du ihn vergessen hättest, und um zwölf Uhr fünf kam die Mordnachricht. Zwischen dem Mord und dem Eintreffen der Nachricht waren also ungefähr zehn Minuten vergangen. Gehen wir von der Annahme aus, dass Carloman der Mörder war, dass er den Chevrolet benutzte, den du hinter dem Geschäftslokal der Maspet mit noch warmem Kühler vorfandest. Von dem Tatort an der 60. Straße bis Park Avenue 1097 sind es knapp zweieinhalb Minuten, das heißt, weniger als fünf Minuten Eahrtzeit. Carloman könnte also gegen zwölf dort gewesen sein, sich am Taxiplatz gegenüber einen Wagen genommen haben und die eineinhalb Minuten zurückgelegt haben. Jetzt aber kommt der Hauptpunkt, den wir beide vergaßen. Um elf Uhr fünfundvierzig hatte Ralph Celter an der Anmeldung Dienst. Er füllte den Zettel aus, bat Carloman zu warten, und kümmerte sich nicht mehr um ihn. Pünktlich um zwölf Uhr wurde Celter durch Percy Helming abgelöst, der Carloman nicht gesehen hatte, sondern nur die Notiz im Besucherbuch fand. Um zwölf Uhr drei stand Carloman plötzlich vor dem Schalter und reklamierte. Helming betont, er habe nicht darauf geachtet, ob der Kerl aus dem Gebäude oder von der Straße hergekommen sei. Der Anmeldezettel genügte ihm. Jetzt aber kommt noch etwas Besonderes. Du hattest, wie du mir sagtest, schon längere Zeit vorher bei der Stadtpolizei angeordnet, dass Rattlesnake um zwölf Uhr zu uns geschickt werden solle. Du hattest auch Mrs. Maspet gegenüber eine Bemerkung gemacht, dass du Carloman zwecks Identifizierung einer anderen Person brauchtest. Du hast danach die Stadtpolizei nicht mehr angerufen?«
    »Nein. Ich hatte ja keinen Grund dazu.«
    »Aber ein anderer rief kurz nach elf bei der Stadtpolizei an. Er meldete sich mit FBI und nannte

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