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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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das der Dolch, den Sheena immer mit sich führte, und Melanie versteckte ihn vor aller Welt in der Hoffnung auf ein großes Abenteuer, wo sie ihn benötigte. Dieses Abenteuer schien jetzt da zu sein.
    Das Mädchen bemühte sich, so leise wie möglich zugehen, damit sie nicht entdeckt wurde. Aber sie mußte dran bleiben. Denn die Jungen hatten Taschenlampen, mit denen sie leuchten konnten. Wenn sie aber um eine Ecke bogen, dann wurde es stockdunkel und Melanie konnte die Hand vor Augen nicht sehen. In der Dunkelheit aber hausten Wesen ihrer Fantasy, wie sie sich alle Spezialisten von Hollywood nicht grauenhafter vorstellen konnten. Vor denen hatte Melanie noch mehr Angst als davor, immer tiefer in den unbekannten, geheimen Gang einzudringen.
    »Hier… die Geheimtür. Dahinter ist es!« vernahm Melanie die aufgeregte Stimme von Charly Stone. »Wir lassen die Tür auf und eine brennende Kerze hier. Wenn wir unten die Taschenlampen verlieren, dann weist uns das Licht zum Ausgang. Na, was sagt ihr zu meiner Planung?«
    »Sehr gut durchdacht!« lobte Joey. »Man kann nie vorsichtig genug sein, wenn man in eine unbekannte Gruft eindringt!«
    »Los jetzt!« drängte Flippy. »Bevor meine Schwester mich doch verpetzt!«
    »Du bist gemein, Michael!« piepste Melanie. Aber die Jungen waren viel zu aufgeregt, um das zu hören und Melanie schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. Wenn der Bruder sie hier erwischte, dann zog er sie in den langen, blonden Haaren. Und das tat immer ganz gemein weh.
    Sie sah, wie Charly, Flippy und Joey vorsichtig die Tür öffneten und eine Treppe hinabstiegen…
    ***
    »Ich hielt es für meine Pflicht, Professor Zamorra und seine Assistentin zu bitten, uns zu helfen!« verteidigte sich Detective Brown vor seinem Vorgesetzten. »Wie er mir bereits am Telefon sagte, überschreitet dieser Fall unsere Möglichkeiten!«
    »Was Sie nicht sagen?« höhnte Inspektor Scandler. Doch er rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her, als Professor Zamorra langsam auf ihn zuging und ihm ruhig in die Augen sah.
    »Sie sollten diesem Mann danken, Inspektor!« sagte er tadelnd. »Denken Sie, ich hätte die Reise von Frankreich hierher gemacht, wenn es nicht wirklich dringend wäre und ich nicht befürchtete, daß eine Katastrophe bevorsteht? Diese Marenia Melford war ein Vampir. Mein Wort darauf. Sie haben mich gehindert, sie unschädlich zu machen. Nun sehen Sie, was dadurch entstanden ist. Meine Assistentin und ich sind hier um zu retten, was noch zu retten ist.«
    »In dieser Nacht wird der Vampir noch einmal zuschlagen!« führte Nicole weiter. »Es ist die letzte Nacht, wo der Mond fast in seiner ganzen Fülle am Himmel steht. Danach wird er schwächer, und die Anzeigen von verschwundenen Personen gehen zurück. Wir haben es vorhin schon überprüft. Noch in dieser Nacht müssen wir dem Vampir ein für alle Mal das Handwerk legen!«
    »Ich werde versuchen, Marenia mit dem Amulett aufzuspüren!« sagte Professor Zamorra. »Hoffen wir, daß es gelingt. Und nun bitte ich um Ruhe, daß ich mich konzentrieren kann. Glauben Sie mir, Gentlemen, diese Sache erfordert unwahrscheinlich viel psychische Kräfte von mir… !«
    ***
    »Bewegt sich gar nichts!« stieß Charly hervor, nachdem er einige Male mit dem Rohrstock gegen einen der vorderen Säcke gestoßen hatte.
    »Also keine Gespenster!« zog Joey den logischen Schluß. »Ein Geist wäre bereits aufgeflattert wie ein Huhn!«
    »Na, dann bin ich aber mächtig beruhigt!« Flippy atmete tief durch. »Machen wir jetzt die Säcke auf und holen das Geld raus?«
    »Klar, Mann!« meinte Charly und klappte ein Taschenmesser auf. Er ließ die nicht besonders scharfe Klinge über die Leinwand gleiten. Einige Male mußte er schneiden, dann bildete sich ein Riß, der sich schnell vergrößerte.
    »Leuchte mal!« preßte Charly hervor. »Ich glaube, da bewegt sich was!«
    Joey und Flippy lenkten den Strahl ihrer Taschenlampen auf den Einschnitt. Im gleichen Moment ging alles ganz schnell.
    Mit einem häßlichen Ratschen zerriß der Stoff. Und jetzt sahen die Jungen den Körper des Mannes mit dem schneefarbenen Gesicht, das langsam nach vorne abkippte und zu Boden fiel.
    Drei Schreie mischten sich und hallten von der Decke wider.
    Im selben Augenblick erkannte die Herrin des Gewölbes das Leben, das ohne ihr Wissen eingedrungen war…
    ***
    Marenia zuckte zusammen. Sie unterbrach das Gespräch mit dem Mann im alten, abgetragenen Jeans-Anzug mit den blonden Haaren, dem

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