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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Gelegenheit hatte, denn hier holte er sich die Kraft, die Kondition und die Gewandtheit, die für seinen Kampf unerläßlich war. Oft schon hatte ihn seine körperliche Fitneß aus Situationen gerettet, in denen er verloren war. Zamorra und Nicole waren außerdem vorzüglich in fernöstlichen Kampf Sportarten geschult.
    Sich mit einem Handtuch den Schweiß vom Gesicht abwischend ging Professor Zamorra zum Telefon. Mit kurzen, prägnanten Sätzen informierte ihn Scandlers Assistent über die Vorgänge in London, den Stand der Ermittlungen und seine Vermutungen.
    »Es geht also los!« pfiff er durch die Zähne. »So was Ähnliches habe ich Ihrem Vorgesetzten damit schon prophezeit. Aber Sie haben beim Yard doch einen Experten für diese Dinge!«
    »Ich weiß!« bestätigte Brown. »Aber John Sinclair ist mit Suko wieder unterwegs, wie ich in Erfahrung gebracht habe. Bitte, Mister Zamorra, ist es zuviel verlangt, Sie um Hilfe zu bitten? Ich werde versuchen, Ihnen von meinem Gehalt nach und nach die Auslagen zu ersetzen. Aber ich glaube, daß in London eine grauenhafte Gefahr umgeht, gegen die niemand vom Yard, Sinclair ausgenommen, eine reale Chance hat!«
    »Das stimmt!« gab Professor Zamorra zurück. »Denn wenn ich die Sache richtig überblicke, wie sie sich mir darstellt, dann ist der auslösende Faktor, daß Marenia Melford versuchte, einen Vampir auf eigene Faust zu bekämpfen - und daran scheiterte!«
    »Ich bitte Sie nur, diesen Anruf bei Inspektor Scandler diskret zu verschweigen!« bat Detective Brown. »Er weiß nichts von diesem Telefonat und er glaubt nicht an die Welt des Übersinnlichen!«
    »Es wird ihm nicht viel übrig bleiben, als diese Dinge zu akzeptieren!« erklärte Professor Zamorra. »Irgendwann wird er erkennen, daß Sie ihm mit diesem Anruf einen großen Dienst erwiesen haben!«
    »Sie werden kommen?« fragte Brown.
    »Mit der nächsten Maschine!« sagte Professor Zamorra mit fester Stimme.
    ***
    Die drei Freunde trafen sich zum verabredeten Zeitpunkt. Alle wiesen ihre »Waffen« vor, die von den anderen fachmännisch betrachtet wurden. Dann war es soweit und Flippy erkannte entsetzt, daß es kein Zurück gab. Diese Spinner wollten wahrhaftig runter in diese unheimlichen Kellergänge.
    Charly ging breitbeinig wie John Wayne im Film zur Tür und drehte den Schlüssel. Ein knackendes Geräusch, dann schwang die Tür kreischend auf. Gestaltlose Schwärze schleuderte ihnen namenlose Angst entgegen. Jeder der Jungen brachte für sich selbst eiserne Selbstbeherrschung auf. Die anderen durften keinesfalls merken, daß man am liebsten getürmt wäre.
    Charly ließ die Taschenlampe aufflammen. Der gelbweiße Lichtschein fraß sich in die Schwärze und erleuchtete Konturen.
    »Eine Treppe! Die führt nach unten!« hauchte Flippy.
    »Wohin soll denn eine Kellertreppe anders führen!« Joey versuchte einen Scherz. »Würde sie aufwärts führen, dann wäre es eine Himmelsleiter.«
    »Los, Männer!« befahl Charly und bemühte sich, seiner Stimme Festigkeit zu geben. »Gehen wir. Ich vorne weg, Flippy. Du gibst mir mit der Wasserpistole Feuerschutz. Joey, du machst mit deinem Schwert die Nachhut — wie Hagen von Trophie bei den Nibelungen!« setzte er ein ruhmvolles Vorbild hinzu als er merkte, daß Joey gegen diesen Platz in der Reihe der Schatzsucher protestieren wollte. Zu oft hatte er in Indianerfilmen gesehen, daß man die Nachhut zuerst fing.
    »Okay. Du bist der Boß«, nickte Joey, wie er es bei Filmhelden immer gesehen hatte. Dann schob er Flippy voran, der vorsichtig hinter Charly herstiefelte. Gemeinsam drangen sie in die Welt des Unheimlichen ein.
    Die Treppe war nicht lang, und der gemauerte und gepflasterte Gang dahinter schien kein Ende nehmen zu wollen. In den Nischen, die man teilweise mit Holzgittern versperrte, war uraltes Gerümpel, das man sicher schon längst vergessen hatte. Muffiger Geruch ließ bei Charly leichten Brechreiz aufsteigen, während Flippy todesmutig mit der Wasserpistole nach einer dicken Ratte schoß. Der dünne Strahl traf, und pfeifend verkroch sich der häßliche Nager unter einem Berg von Gerümpel.
    »Hier finden wir nur Müll, aber niemals einen Schatz!« maulte Joey, dem das alles schon keinen Spaß mehr machte. Lieber oben im Licht der Sonne mit dem Fußball gegen die kahlen Häuserwände kicken.
    »Einen Schatz nicht. Aber vielleicht die Karte dazu!« gab Charly zurück. »Immerhin haben die Coonies ihre Schatzkarte ja auch auf einem Dachboden gefunden, wo

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