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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ließ dem Höllenwesen in Marenias Körper keine Chance, weitere Bosheiten zu versprühen.
    »Ich befehle dir, Geister der Hölle, diesen Körper zu verlassen. Adoney, der Herr, befiehlt es dir durch mich! Fahr aus! Fahr aus! Fahr aus!« rief Professor Zamorra mit lauter Stimme und schleuderte das Amulett.
    Im gleichen Moment drückte Nicole Duval den aus Eichenholz geschnitzten Bolzen ab - und traf.
    Marenia wurde gleichermaßen vom Amulett und dem eichenen Bolzen getroffen. Mit grausigem Heulen verging das Dämonenwesen in ihrem Körper. Marenia zitterte und schwankte. Dann sank sie langsam zurück.
    Professor Zamorra rannte hinzu und fing die Todgeweihte auf. Es ging zu Ende. Aber das Böse, das ihr schönes Gesicht zu einer Fratze verzerrt hatte, war gewichen, Professor Zamorra spürte, wie sich ihre beiden Hände um das Amulett klammerten. Merlins Stern pulsierte im leuchtenden Rot.
    Tiefer Frieden und ein leuchtender Schimmer der Seeligkeit lag jetzt über Marenias Antlitz. Professor Zamorra sah, wie ihre Lippen bebten. Aber kein Wort war zu verstehen. Nicole Duval trat aus dem Schatten und sah erschüttert zu, wie Professor Zamorra die sterbende Herrin der Vampire zur letzten Ruhe bettete. Das ernste Gesicht des Parapsychologen war ausdruckslos.
    Da blitzte es am nächtlichen Firmament auf. Nicole sah, wie etwas silberweißes aus dem dunklen Nachthimmel herabzuckte.
    Ein Blitz. Der Strahl der Erlösung. Er zischte hernieder und in ihm verging Marenias Körper im Nichts.
    »Gerettet!« flüsterte Professor Zamorra. »Hölle, wo ist dein Sieg…?«
    ***
    Im gleichen Moment, als Marenias Körper vom Strahl der Erlösung getroffen wurde, vergingen auch die Körper der Männer, die durch sie zu Vampiren geworden waren. Mit weit aufgerissenen Augen erkannten Inspektor Scandler und die Polizisten mit den Kreuzen, daß ihre Körper silbern aufglühten und dann im Nichts verschwanden.
    Die anderen von Marenias Opfern, die noch lebten, erwachten aus ihrer Trance und fragten, wie sie hierher gekommen waren. Sie erinnerten sich an gar nichts. Nach einigen improvisierten Verhören brach George Scandler die Vernehmungen, die nichts brachten, ab und beorderte Krankenwagen nach East-End.
    Die Kinder schienen den Schock besser zu überstehen als die Erwachsenen. Für sie war alles ein tolles Abenteuer gewesen und sie redeten darüber, als hätten sie alles im Kino auf der Leinwand gesehen.
    Als Professor Zamorra und Nicole Duval kamen, um mit Inspektor Scandler zu reden, überboten sie sich in ihren Erzählungen. Die Eltern, die von Polizeibeamten gerufen wurden, begriffen erst mal gar nichts.
    »Aber am meisten ärgert es mich, daß wir immer noch arme Leute sind!« hörte Professor Zamorra Charly rufen. »Da glaubt man nun, Schätze zu finden und was ist drin. Bloß so blöde Vampire!«
    »Ich denke, ihr habt doch einen Schatz gefunden!« sagte der Meister des Übersinnlichen lächelnd. »Es sei denn, diese alten Möbel und Gegenstände haben rechtliche Besitzer!«
    »Aber der alte Plunder gehört doch keinem!« rief Melanie, die sich nicht genug wundem konnte, daß diese verstaubten und verdreckten Gegenstände als Schatz bezeichnet werden konnten. Sheena hatte da in einer Höhle im Dschungel ganz andere Schätze entdeckt.
    Aber Charly und Joey ging ein Licht auf. Die Antiquitätenhändler in der Portobello-Road. Da konnte man diese Dinge sicherlich gut verkaufen, wenn sie etwas sauber gemacht waren.
    »Ich hoffe, Sie werden respektieren, daß diese Dinge von Ihren Kindern gefunden wurden und das Geld somit Ihnen gehört!« wandte sich Nicole Duval an die Eltern.
    »Nee, das gehört uns allen in der Familie!« bestimmte Charly. »Die ganze Gegend hier soll es besser haben. Vielleicht reicht das Geld, um Wohnungen zu renovieren, richtige Toiletten einzubauen und für einen vernünftigen Spielplatz, wo man auch mal Fußball spielen kann!«
    »Und wo uns die Erwachsenen nicht immer verjagen können, wenn sie meinen, daß sie ausgerechnet dann ihr Mittagsschläfchen halten können, wenn wir Schulschluß haben!« gab Joey seinen Senf dazu.
    »Und ich will einen großen Rasen haben, wo ich alle meine Puppensachen trocknen kann, wenn ich sie gewaschen haben!« verlangte Melanie.
    »Aber ein Eis kriegen wir doch wenigstens als Anteil!« fragte Flippy vorsichtig.
    »Na, wenn’s weiter nichts ist!« lachte Professor Zamorra. »Das spendiere ich hier sofort und auf der Stelle.«
    »Aber mit Sahne!« rief Flippy schnell. »Au ja! Au

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