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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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kalte Pracht aus Marmor und Glas und ging dann weiter, Galena schloss bereits die Trenntür zum zweiten Flur auf als ihm plötzlich das Schlüsselbund aus der Hand fiel. Er legte sich etwas vornüber, stoppte den Fuß in der Luft und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Glastür zum Kassenraum. Ich sah über seine Schulter und wusste sofort, dass mein Verdacht sich bestätigt hatte.
    Das Loch war unübersehbar. Wie dünne Spinnenbeine hingen die zahllosen durchgeschnittenen Alarmdrähte aus dem Glas. Mit ein paar Schritten war ich an der Einbruchstelle und fuhr mit dem Finger über den Rand. Es war glatt und sauber abgeschnitten. Das war fachmännische Arbeit. Schon kroch ich durch, ohne mich um den zur Salzsäule erstarrten Bankdirektor zu kümmern und spurtete zum Tresor. Wuchtig stach das glänzende Handrad von dem schwarzen Lack ab. Ich versuchte zu drehen und zu öffnen, doch die Tür hielt. Dann spürte ich die Wärme des Panzerstahls. Mechanisch nahm ich einen Zigarettenstummel wahr, der ein paar Schritte entfernt auf dem Boden lag. In dem Augenblick kam auch schon Galena wie eine Rakete mit Spätzündung angeschossen, Seine rote Gesichtsfarbe war zurückgekehrt und die Stimme eine Oktave höher.
    »Ist das Geld noch da?«, presste er heraus und zerrte sinnlos an dem Handrad.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich ruhig und sah mich um. Er blickte mich verständnislos an und atmete ein paar Mal tief durch.
    »Aber der-Tresor ist doch zu«, murmelte er und streichelte das schwarze Ungetüm wie einen getreuen Jagdhund.
    Ich hatte die Tür zum Nachbarzimmer gefunden und ging auf sie zu.
    »Das ist mein Büro«, rief Galena. »Da liegt kein Cent drin.«
    Ich drückte schon die Klinke. Die Tür gab sofort nach.
    »Lassen Sie das Büro immer offen?«, fragte ich und trat in das Zimmer. Mit einem Blick sah ich die Bescherung vor mir. Aus dem wirr herumliegenden Werkzeug konnte ich ersehen, dass wir die Gangster bei der Arbeit gestört hatten. Ob der Tresor schon geknackt war?
    Ich riss die Smith & Wesson aus dem Schulterhalfter und warf erst einen Blick unter den Schreibtisch, bevor ich zu dem Arbeitsplatz der Verbrecher lief. Schwarz und trostlos gähnte mich das Loch in der Wand an. Ich fühlte noch immer die ausgehende Wärme des Stahles und wusste sofort, dass die Kerle ganze Arbeit geleistet hatten. Mit der Hand fühlte ich nur die Leere im Bauch des großen Panzerschrankes. »Rufen Sie das FBI an«, rief ich Galena zu. Er war mir gefolgt. Die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf.
    »Dies ist die Nummer«, setzte ich hinzu und schrieb mit dem Korn der Smith & Wesson in den weißen Kalk neben dem Loch: LE 5 7700.
    Dann raste ich schon aus dem Zimmer und in den Flur zurück. Die Fenster waren alle verschlossen, auch die Tür zum Hinterausgang. Ich kam an den Kellereingang und riss die nur angelehnte Tür auf. Mit langen Sprüngen raste ich nach unten, überquerte einen betonierten Flur, der so muffig wie eine alte Burgruine roch, und riss alle erreichbaren Türen auf. Bei der dritten fand ich den Einstieg.
    Das Kellerlicht brannte noch, und ich sah das Loch im Fußboden. Groß genug, um einen ausgewachsenen Mann bequem hindurchzulassen uhd eine Kiste hochzuziehen. Vorsichtig legte ich mich auf den Bauch und lauschte erst einmal nach unten. Vielleicht steckten die Kerle noch im Tunnel und warteten nur darauf, mich abzuknallen.
    Schwaches Licht schien nach oben. Ich schob den Kopf etwas tiefer und sah unter mir die aufgeschichteten Schaumstoffreste mit dem herabgefallenen Erdreich. Die Waffe in der rechten Faust arbeitete ich mich langsam vor, den Kopf zuerst und die Füße oben. Als ich den Tunnel überblicken konnte, sah ich, dass das Nest verlassen war. Ich wand mich durch das Kabelgewirr, drehte mich um und ließ mich auf die weiche Unterlage fällen. Als ich zum Ausstieg kam, schwang die offene Tür hin und her. Sekunden später befand ich mich auf dem Bauplatz wieder, ging zum Tor und fand es verschlossen. Auch in der Baubude war niemand. Ich schritt den ganzen Zaun ab, bis ich die Stelle fand, wo sie die Bretter abgerissen hatten. Auf der Straße sah ich einen Ölfleck. Hier also hatte der Wagen gewartet, mit dem die Gangster im letzten Augenblick geflohen waren.
    Blitzartig fiel mir der Lastwagen ein, und ich raste zurück. Dem Geräusch nach zu urteilen, hatte er hier gestartet und war kurz darauf um die Ecke gebogen. Die Nummer hatte ich mir gemerkt, schon als er das erste Mal Kurs auf mein Auto nahm.

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