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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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Lewes gehörte, die sich zurzeit in Brasilien aufhielt.
    »Eine äußerst reiselustige Dame«, grinste Phil. »Ob sie mit Clinton schon auf dem Flug nach Rio ist?«
    »Wenn er überhaupt noch lebt«, sagte ich und bog in die Bush Street ein. Sein Büro lag verlassen da. Clinton selbst wohnte drei Stockwerke höher in einem Zweizimmerapartment, wie er mir selber erzählt hatte. Ich parkte den Wagen direkt vor dem Eingang und betrat mit Phil den Flur. Da der Fahrstuhl irgendwo klemmte, nahmen wir die Treppe.
    In dem Stockwerk, in dem Clinton wohnte, musste ich den ganzen Gang bis zum Ende entlanggehen, bis ich endlich die richtige Tür fand. Ich drückte den Daumen auf den Klingelknopf und hörte das laute Summen der Schelle.
    Wie ich erwartet hatte, meldete sich niemand. Achselzuckend ging ich zu den Nachbarwohnungen und probierte dort mein Glück. Keine Menschenseele ließ sich auf dem Flur blicken. Ich überlegte noch, ob ich alle Stockwerke abklappem sollte, als mich Phil von unten rief. Auf dem Absatz machte ich kehrt und raste zurück. Im Flur, in dem das Büro lag, erwartete mich mein Freund. Er deutete mit dem Kopf auf die angelehnte Tür des Büros, und ich stürmte hinein. Hier sah es aus wie nach einem mittleren Tornado. Jemand hatte das Unterste zuoberst gekehrt und eine heillose Verwirrung angestiftet.
    Sorgfältig untersuchten wir die Türklinke und die glatten Flächen der Glasfüllung. Es gab einen Haufen Prints aber sie waren stark verwischt. Man konnte nicht viel mit ihnen anfangen.
    Die Türklinke war blank poliert wie ein Militärstiefel beim Appell. Als ich das Schloss untersuchte, konnte ich keinen Kratzer feststellen. Es sah so aus, als habe der Einbrecher den regulären Schlüssel benutzt.
    Phil hatte mehr Glück. Auf dem glatten Kunststoffdeckel des Lichtschalters fand er einen klaren, frischen Print, der in allen Einzelheiten gut sichtbar war. Wir zogen ihn auf Folie und packten diese in ein leeres Glas. Ein flüchtiger Überblick zeigte uns, dass der kleine Wandtresor auch geöffnet war und uns ausgeräumt angähnte. Doch fanden wir keinerlei Spuren von Gewaltanwendungen. Ich nahm den Telefonhörer ab, aber die Leitung war tot. Als ich die geringelte Strippe mit den Augen verfolgte, entdeckte ich die unterbrochene Stelle dicht über der Fußbodenleiste.
    »Die Kerle sind verdammt gründlich«, sagte ich grimmig. »Kaum haben sie Clinton geschnappt, da leeren sie sein Büro. Ich bin überzeugt, oben sieht es auch nicht viel besser aus.«
    »Wir können uns die Wohnung vom Hausmeister öffnen lassen«, schlug Phil vor und suchte nach weiteren Abdrücken.
    »Das bringt nichts, dort warten sie bestimmt nicht auf uns.«
    Wir gingen wieder zu meinem Wagen. Ich meldete mich über Funk bei der Zentrale und gab den Einbruch durch. Ein Beamter vom nächsten Polizeirevier sollte die Tür versiegeln und der Sekretärin Clintons Bescheid geben.
    Dann fuhren wir auf direktem Weg zum Distrikt zurück. Ich ließ den Wagen auf dem Hof stehen und nahm auf dem Weg zu meinem Büro einen Kaffee aus dem Automaten mit. Phil ging unterdessen zu Mister High um ihm Bericht zu erstatten.
    Auf dem Schreibtisch lag der Zettel mit der genauen Adresse von Nana Lewes in Boston. Ich kannte die Stadt zu wenig, um aus der Adresse schon Rückschlüsse über ihre soziale Stellung zu ziehen, doch im Archiv saß ein Kollege aus Boston. Ich rief ihn an und fragte, ob ihm die Dunhill Road in Boston ein Begriff sei.
    »Wenn du dort einziehen willst, Jerry, langen drei Jahresgehälter nicht«, sagte er und pfiff leise durch die Zähne. »Ist eine Feudalgegend, wo sogar die Pudel mit goldenen Scheren gestutzt werden.«
    »Und der Name Lewes?«, fragte ich.
    »Als ich dort wegzog, war mir der Name noch nie untergekommen«, sagte er bedauernd. »Aber Geld müssen die Leute haben.«
    »Okay, dann melde ich mich direkt«, grinste ich und legte auf. Die Nummer konnte ich durchwählen, und nach dem sechsten Läuten hob jemand ab.
    »FBI Büro New York«, sagte ich so freundlich wie möglich. »Kann ich Miss Nana Lewes sprechen?«
    »Sorry, die Lady ist verreist«, antwortete eine ölige Stimme.
    »Wohin?«
    »Tut mir leid, das weiß ich nicht.«
    »Wissen Sie wenigstens, wann sie wiederkommt?«, brummte ich.
    »Tut mir leid, weiß ich auch nicht.«
    »Mir tut es ebenfalls leid, wenn ich Ihnen Scherereien machen muss. Da Sie offensichtlich nichts wissen, werden ein paar Kollegen kommen und das ganze Haus durchsuchen«, sagte ich. »Oder

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