0327a - Dynamit und heiße Dollars
Silo säuberten, der mit Getreide gefüllt werden sollte. Ich fragte sie, ob sie den Fahrer gesehen hätten, doch sie schüttelten den Kopf.
»Vielleicht war es der Grashüpfer, der beinahe ins Wasser gefallen wäre«, grinste einer.
Ich verteilte ein paar Zigaretten und ließ mir die Geschichte von der Enterung der Yacht erzählen.
»Wann war das?«
»Vor ein paar Minuten etwa. Der Pott schaukelte eine Weile hier vorne herum und übernahm Wasser«, erzählte einer bereitwillig weiter.
»Trinkwasser?«
»Nein, Mister, die wollten wohl das Deck reinigen und zogen diese Brühe da mit einem Eimer rauf. Möchte mal wissen, wie das Deck jetzt aussieht. Ich würde nicht mal für zehn Dollar den Kopf da hineinstecken.«
Die Beobachtung war wertvoll genug, um schleunigst den Rückweg anzutreten. Die Yacht hatte sich mit Motorkraft inzwischen ein ganzes Stück entfernt und näherte sich bereits der-Triborough Bridge. Kurz darauf würde sie, wenn sie den Kurs beibehielt, den Hell Gate erreicht haben und dann in den Long Island Sound einbiegen.
Phil traf mit mir an der Mole ein. Er hatte ein Walkie-Talkie-Gerät bei sich und sah mich erwartungsvoll an. Ich erklärte ihm in kurzen Worten die Situation und er schaltete schon das Gerät ein. Das Patrouillenboot war ein Stück flussabwärts gefahren. Da ich die aufgemalte Nummer noch im Gedächtnis hatte, riefen wir den Funker direkt an. Er meldete sich prompt, und wir baten ihn, zu unserem Standort zu kommen.
Das Boot machte eine elegante Wendung und rauschte auf uns zu. Gespannt warteten wir auf das Anlegen, und ich sprang als Erster an Bord, als es so weit war.
»Lieutenant Pearson«, stellte sich der Kommandant des Flitzers vor. Phil folgte, und wir legten sofort wieder ab.
»Haben Sie die Yacht dort untersucht?«, fragte ich.
»Ja, aber die Papiere sind einwandfrei. Es handelt sich um einen südamerikanischen Diplomaten mit seinem Sekretär. Wir haben eigentlich kein Recht Diplomaten zu durchsuchen, doch er bot uns freiwillig an, das Boot zu durchstöbern. Wir haben nicht Auffälliges festgestellt.«
»Wenn das Diplomaten sind, bin ich Millionär«, brummte Phil ungläubig. »Schauen wir uns die Pässe noch einmal an.«
»Das könnte Ärger mit der Botschaft geben«, gab der Lieutenant zu bedenken.
Trotzdem verfolgten wir die Yacht, die jetzt hinter der Brücke verschwand. Mit voller Kraft voraus lief das schnelle Patrouillenboot den East River entlang.
»Haben Sie das Ankermanöver beobachtet?«, wollte ich wissen.
»Ja, darum hielten wir auf den Kahn zu, nachdem wir die Meldung erhalten hatten. Aber der Besitzer erklärte, er habe nur ein paar Abfälle über Bord geworfen und kurz nachgespült.«
»Das machen die Brüder gern«, knurrte ich. »Dieser Diplomat interessiert mich außerordentlich. Was für ein Name stand denn auf dem Pass?«
Der Lieutenant warf einen Blick in sein Dienstbuch und reichte es mir achselzuckend. »Den Namen kann doch kein vernünftiger Mensch aussprechen. Schätzungsweise zwei Dutzend Buchstaben.«
Wir hatten die Brücke erreicht und sahen, dass sich der Abstand zur Yacht etwa zur Hälfte verringert hatte. Mit dem Fernglas erkannte ich eine gedrungene Gestalt, die, mir den Rücken zuwandte und am Ruder saß. Eine weiße Segelmütze saß ihm im Nacken und er blickte stur geradeaus. Die Entfernung betrug noch etwa eine halbe Meile.
Jetzt schob sich ein Schlepper dazwischen, der uns für ein paar Minuten die Sicht nahm. Die Yacht war in den Hell Gate eingelaufen, und lief mit aller Kraft voraus. Der Motor schien recht kräftig zu sein, trotzdem konnte sie uns nicht entkommen.
»Sollen wir Verstärkung anfordern?«, fragte der Lieutenant. »Patrouille 39 operiert im Long Island Sound.«
»Gut, sie sollen dem Kahn da den Weg versperren und ihn anhalten bis wir da sind. Aber Vorsicht, die Kerle können bewaffnet sein.«
»Glauben Sie wirklich, dass das die Bankräuber sind?«, fragte der Lieutenant zweifelnd.
»Was heißt glauben?«, sagte ich. »Danach will ich sie ja nur fragen.«
Der Funker setzte das Ersuchen ab und erhielt eine Minute später die Antwort.
Patrouille 39 lag weiter oben im Island Sound und nahm Kurs auf die Hell Gate Ausfahrt. Es würde jedoch noch zwanzig Minuten dauern, bis sie der Yacht auf den Pelz rücken konnten.
Wir hielten unterdessen unbeirrt den Kurs bei und bogen ebenfalls in den engen Schlauch zwischen der Bronx und Queens. Wards Island Park mit seinen Anlagen und Wochenendhäusern lag zum
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