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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leisten, Türen nicht abzuschließen. Oder man wollte den Gästen des Hauses die Möglichkeit bieten, nächtliche Spaziergänge zu machen. Die konnten in dieser bizarren Landschaft durchaus ihren Reiz haben. Bill wünschte sich, hier mit Manuela einen Mondscheinspaziergang machen zu können…
    Manuela!
    Heiß durchzuckte es ihn. Liebte er sie doch so wenig, daß er ohne weiteres mit einer Frau schlafen konnte, die er erst gut vierundzwanzig Stunden oder ein wenig länger kannte? Sicher, sie war es, die ihn verführt hatte. Aber dennoch…
    Er schüttelte die Gedanken ab. Damit konnte er sich später beschäftigen. Wichtig war, daß er aus Amargosa verschwand. In dieser Gegend würde er sich vor dem Sheriff in acht nehmen müssen. Er glaubte nicht, daß dieser seine Kollegen verständigen würde, nur weil ein Randalierer aus der Zelle ausgebrochen war. Aber wenn Bill ihm wieder über den Weg lief, würde er mit Sicherheit sofort wieder zulangen. Und diesmal in voller Uniform.
    Bill seufzte.
    Er setzte sich hinter das Lenkrad des immer noch offenen Wagens, startete und rollte langsam vorwärts. Von Tandy war noch nichts zu sehen. Wie lange brauchte sie, um ein paar Geldscheine auf den Tresen zu blättern und mit dem Zimmerschlüssel zu beschweren? Und wo zum Teufel hatte sie Vorbereitungen getroffen, um mitten in der Nacht an einen Geländewagen zu kommen?
    Plötzlich rollte ein recht verbeult aussehendes, hochbeiniges Monstrum mit Rammschutzstangen und ohne Verdeck heran, eine Kreuzung aus Jeep und Buggy. Tandy blendete einmal kurz auf. Bill schüttelte nur den Kopf, ließ sie vorbeirollen und folgte ihr dann.
    Mochte der Himmel wissen, was das für eine Karre war, die sie da organisiert hatte. Sonderlich zuverlässig sah das Ding jedenfalls nicht aus.
    Nun, ihm konnte es egal sein.
    Hintereinander verließen die beiden Wagen Amargosa und drangen in die Black Mountains ein.
    Eine halbe Stunde später zeigte sich weit im Osten hinter den Bergen der erste schwache Lichtschimmer des beginnenden Morgens.
    ***
    Das Ungeheuer leckte seine Wunden. Es wußte jetzt, daß die vermeintlichen Opfer keine Opfer waren. Sie waren gefährliche Gegner.
    Das Ungeheuer beschloß, sich darauf vorzubereiten, daß nicht immer alles so einfach gehen würde wie bisher.
    Es mußte vorsichtiger sein. Denn die Waffe, die der Gegner besaß, stach schmerzhaft.
    Der Verstand der Bestie reichte immerhin so weit, zu überlegen, ob diese Waffe nur mit einem Teil ihrer Kraft wirksam geworden war. Wenn sie noch stärker werden konnte, war es sinnlos, sich ihr entgegenzustellen. War sie nicht stärker, mochte es gerade so angehen.
    Es dauerte lange, bis das Ungeheuer aus den Höllen-Tiefen die Verwundung einigermaßen regeneriert hatte.
    Aber darüber hinaus hatte es in der Nacht, kurz nach dem abgeschlagenen Angriff, noch eine weitere Beobachtung gemacht.
    Es schien einen Verbündeten zu besitzen. Jemand hatte geistigen Kontakt aufgenommen und nach seinem Wohlergehen geforscht. Jemand, der irgendwie artverwandt war in der Ausübung der Magie.
    Schwarz wie die Nacht.
    Aber das Ungeheuer wußte, daß es keinen Verbündeten brauchte.
    Deshalb verdrängte es diesen Gedankenimpuls alsbald wieder.
    Der Tag kam, und mit ihm die sengende Hitze. Aber diese Hitze machte der Bestie nichts aus. Sie war sie gewöhnt.
    ***
    Als sie Furnace Creek erreichten, war es bereits hell. Bill Fleming fragte sich, wann eigentlich Tandy Cant von der Hauptstraße abbiegen wollte. Wollte sie allen Ernstes weiter hinauf nach Norden?
    Wenn ja, dann mußte sie schon handfeste Gründe haben, einen Umweg zu machen.
    Aber dann fuhr sie tatsächlich kurz hinter der Ortschaft an den Highway-Rand, stieg aus und kam zu Bill.
    »Ich habe es mir überlegt«, sagte sie. »Es ist nicht gut, wenn der Wagen hier draußen steht. Wir fahren in die Ortschaft zurück und parken ihn da. Von da an geht es mit dem Geländewagen weiter.«
    »Das hätte ich dir auch vorher sagen können«, brummte Bill, »daß du am Highway nicht parken darfst. Im günstigsten Fall wird der Wagen abgeschleppt.«
    Sie nickte. »Ich hatte auf eine Park-Box oder einen Truck Stop gehofft«, sagte sie. Bill lachte trocken. »Hier? Hier findest du nicht mal eine Tankstelle. Los, zurück in die Ortschaft und einen schattigen Parkplatz suchen. Vielleicht sollte man dann auch ausnahmsweise mal das Verdeck schließen. Es könnte regnen.«
    Jetzt war sie es, die spöttisch lachte. »In dieser Gegend? Oder glaubst du etwa, daß wir

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