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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Temperatur weiter sinken, um erst mit dem Sonnenaufgang wieder anzusteigen.
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Das Amulett erwärmte sich langsam, aber stetig weiter. Aber von dem Erzeuger dunkler Kräfte war nichts zu sehen und nichts zu hören.
    »Bild«, verlangte Zamorra flüsternd und gab dem Amulett gleichzeitig den konzentrierten Gedankenbefehl. Er hielt die Scheibe mit beiden Händen umfaßt vor sich und sah in den Drudenfuß im Mittelpunkt. Dort begann etwas zu leuchten. Wie auf einem winzigen Fernsehschirm entstand ein Bild.
    Es zeigte, was Zamorra nicht sehen konnte, weil das Amulett die Dunkelheit nicht mit menschlichen Augen durchdrang, sondern mit Magie.
    Da war es. Das Ungeheuer? Zamorra sah einen schattenhaften Reflex. Er hatte kaum Zeit zu vergleichen, in welcher Richtung das Biest sich aufhielt, als starker Flügelschlag und ein häßliches Fauchen zu hören war. Etwas wurde wie ein Raketengeschoß hinter einem Felsen hervor in die Luft katapultiert, zeichnete sich riesig und schwarz vor dem Sternenhimmel ab und stürzte sich auf den Geländewagen mit den Menschen.
    Das Amulett spie einen nadelfeinen Lichtfinger aus.
    Etwas kreischte wild und schlug in Panik mit Schwingen und Krallen. Der Luftsog wie von einem Hubschrauber schleuderte Zamorra über den Sandboden davon und zerrte am Geländewagen.
    Zamorra sah Feuer, das aus Augen sprühte, und dann hetzte eine unglaublich fremdartige Kreatur dicht über dem Boden davon nach Norden.
    ***
    Gut dreißig Meilen entfernt zuckte in diesem Moment ein schlanker Körper heftig zusammen. Bill Fleming öffnete die Augen. »Was zum Teufel ist los? Hat dich ein Skorpion gebissen?«
    »Es ist nichts«, sagte das Mädchen schläfrig. »Ich habe wohl schlecht geträumt.« Eine Hand kam und strich durch Flemings Haar. Er war erschöpft wie selten und fiel sofort wieder in Schlaf.
    Die vergangenen zwei Stunden waren aufregend und anstrengend gewesen, dazu kam der Streß des vergangenen Tages.
    Bill Fleming schlief traumlos.
    Er dachte nicht mehr daran, daß sie vorgehabt hatten, sich schnell um das Ungeheuer zu kümmern.
    Er dachte auch nicht an Manuela Ford, die Frau, die er noch über ihren Tod hinaus liebte.
    Er dachte an gar nichts mehr.
    ***
    »Verdammt, was war das?« keuchte Stoux. »Womit haben Sie da geschossen, Mann? War das Laser oder so etwas?« Er half Zamorra, auf die Beine zu kommen. Der Professor ließ das Amulett wieder unter dem Hemd verschwinden.
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen«, sagte er.
    »Dieser helle Lichtstrahl«, beharrte Stoux. Offenbar hatte er trotz der Gefahr, in der sie sich alle sekundenlang befunden hatten, Gelegenheit gehabt, auf Einzelheiten dieser Art zu achten. Der Mann schien clever zu sein.
    »Dann haben sie mehr gesehen als ich«, sagte Zamorra. Er klopfte sich den Sand von der Kleidung. Der von dem Ungeheuer erzeugte Luftwirbel hatte ihn meterweit vom Geländewagen weggeschleudert. »Erzählen Sie, was Sie gesehen haben«, bat er.
    »Das Ding kam wie eine Kanonenkugel über die Felsenkuppe und flog direkt auf uns zu. Es hat einen Sturm aufgewirbelt, der uns fast den Jeep umgeworfen hätte. Dann blitzte es bei Ihnen auf, und das Biest hetzte davon, als sei eine Horde Teufel hinter ihm her.«
    Zamorra nickte.
    Das bestätigte die Beobachtung, die er gemacht zu haben glaubte.
    Das geflügelte Ungeheuer schien nicht hundertprozentig flugfähig zu sein. Es konnte sich vielleicht mit starken Sprungbeinen in die Luft katapultieren und sich dort halbwegs segelflugzeugartig halten, mehr aber nicht. Denn sonst hätte es sich doch fliegend wieder entfernt.
    Oder – wollte es etwa nicht in größerer Höhe von »Laserblitzen«
    Zamorras getroffen werden?
    Der Blitz, den das Amulett ausgestoßen hatte, schien der Bestie jedenfalls ziemlich weh getan zu haben. Ein Beweis, daß das Amulett als Schutz ausreichte?
    Zamorra hoffte es.
    Neben dem Reporter her trottete er zum Geländewagen zurück.
    Nicole wies in die Richtung, in der das Biest geflohen war. »Es hält ziemlich genau den Tucki Mountain zu«, sagte sie. »Sollen wir sofort hinterher?«
    »Also, mir reicht’s«, erklärte Stoux. »Wenn Sie hinterher wollen, müssen Sie das schon zu Fuß und ohne mich tun. Ich für meinen Teil werde den Wagen jetzt wenden und zurückfahren. So sensationsgeil bin ich nicht, daß ich Kopf und Kragen riskiere. Das Biest ist ja so groß wie ein Haus!«
    Übertreiben, dachte Zamorra, war schon immer die von Reportern am meisten gepflegte

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