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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kunst gewesen. Aber die Größe eines Elefanten hatte das mörderische Ungeheuer bestimmt besessen. Zamorra fragte sich, woher es kam. Es konnte unmöglich auf der Erde entstanden sein. Es hätte früher auffallen müssen. Sicher geisterten auch heute noch hin und wieder Berichte über irgendwelche riesigen Dschungelungeheuer aus unerforschten Zonen oder über den legendären Schneemenschen des Himalaya durch die Presse – aber all das waren Märchen. Lediglich das Ungeheuer von Loch Ness wagte Zamorra inzwischen nicht mehr anzuzweifeln, nachdem er selbst damit zu tun gehabt und festgestellt hatte, daß es alles andere als ungeheuerlich war. Nessy war eine durchaus halbintelligente und friedliebende Kreatur.
    Friedliebend war dieses angriffslustige Monster dagegen nicht, das es fertiggebracht haben mußte, zwei Menschen innerhalb kürzester Zeit komplett zu skelettieren.
    Und es war schwarzmagisch. Sonst hätte das Amulett nicht darauf angesprochen.
    Zamorra nickte. »Gut«, sagte er. »Fahren wir zurück. Nicole lenkt diesmal. Dafür sehen wir beide auf der Karte nach, wie weit die beiden Überfallorte voneinander entfernt sind. Kommen Sie mit nach hinten. Ich halte auch die Taschenlampe.«
    »Hoffentlich kommt die Kleine mit dem Wagen zurecht«, murmelte Stoux. »Gerade bei Dunkelheit. Ich möchte keinen Schrottklumpen abliefern.«
    Die »Kleine« trat ihm heftig vors Schienbein. »Spuck nicht so große Sprüche, Dicker«, sagte sie. »Ich bin schon als Säugling mit Benzin ernährt worden.«
    Der Reporter seufzte und rieb sich die schmerzende Stelle. »Mir bleibt aber auch nichts erspart«, jammerte er.
    Wenig später lenkte Nicole den Wagen zurück, während Stoux und Zamorra sich um die Karte bemühten. Immer wieder lauschte Zamorra. Aber das Amulett zeigte nichts mehr an, und das Ungeheuer kehrte nicht zurück.
    In dieser Nacht hatte es genug.
    ***
    Bill Fleming erwachte von flüsternden Lauten. Mit einem Ruck setzte er sich auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, daß er kaum länger als eine Stunde geschlafen haben konnte. Er war immer noch erschöpft und übermüdet. Durch das offene Fenster drang genug Licht, um ihn erkennen zu lassen, daß Tandy Cant nicht mehr bei ihm im breiten Bett lag.
    Auch nicht in dem an der anderen Wand.
    Sie kauerte in der Zimmermitte im Sternenlicht, das von draußen kam und raunte unablässig unverständliche Worte. Bills Augen weiteten sich etwas. »Was machst du da?« fragte er leise.
    Sie zuckte zusammen und drehte den Kopf. Für Augenblicke glaubte Bill eine verlöschende Glut in ihren Pupillen zu sehen. Doch es war wohl nur ein Reflex des Sternenlichts.
    »Du bist wach?«
    Er nickte. »Was raunst du da für Beschwörungsformeln?« fragte er neugierig.
    »Ich habe versucht, mich auf das Kommende vorzubereiten«, sagte sie leichthin. »Das ist eine Abart des autogenen Trainings.«
    »Kam mir eher wie Magie vor«, sagte er.
    »In gewisser Hinsicht ist es das auch«, gestand sie. »Fühlst du dich gekräftigt genug für eine Unternehmung?«
    Bill lachte heiser. »Ich? Nach dem, was wir vorhin unternommen haben?«
    Sie sprang auf und kam zu ihm. Seine Hand berührte ihre nackte Haut, die zu glühen schien.
    »Es ist eine vielleicht nützliche Idee, vor Tagesanbruch aus Amargosa zu verschwinden«, sagte sie. »Wenn der Sheriff dich sieht, könnte er ein paar unangenehme Fragen stellen.«
    »Du hast recht«, murmelte Bill. »Gut, verschwinden wir.«
    Er kletterte aus dem Bett und kleidete sich an. Tandy Cant packte derweil ihr Köfferlein und Bills Reisetasche, schlüpfte dann ebenfalls in ein wenig Kleidung und ging zur Tür. Dort drückte sie Bill den Wagenschlüssel in die Hand.
    »Mach den Chrysler klar«, bat sie. »Ich kümmere mich um alles andere.«
    »Die Zimmerrechnung«, sagte er.
    »Ja. Und um einen Geländewagen. Im Death Valley werden wir ihn brauchen. Ansonsten müßten wir uns an die vorgeschriebenen Straßen halten. Und das wird uns nicht viel weiterhelfen.«
    »Wo willst du um diese Zeit einen Wagen auftreiben?« fragte er.
    »Die Vermietungen dürften um diese Zeit sogar in L.A. geschlossen haben.«
    »Ich mache das schon«, sagte sie. »Während du in der Zelle saßest, hatte ich Zeit, einige Vorbereitungen zu treffen.«
    »Hm«, brummte er.
    Auf leisen Sohlen der weichen Turnschuhe schlich er die Treppe hinunter. Im Saloon war nichts mehr los, die Stühle waren hochgestellt. Die Außentür war indessen geöffnet. Anscheinend konnte man es sich in Amargosa

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